Sie gilt als Grand Dame des Jazz hier im Osten – Uschi Brüning.
Als Studentin erlebte ich sie in einem Konzert in der Moritzbastei in Leipzig. Ihre Art gefiel mir, wie sie sang und wie sie mit den begleitenden Musikern zusammen wirkte. Wie ein Flirt war das! Der Song „Hochzeitsnacht“ zum Beispiel hatte Kultcharakter. Uschi Brüning begleitete mich mit ihren Liedern, bis, ja bis zur Wendezeit. Unser beider Leben änderte sich schlagartig.
Nein, darüber schreibe ich hier nichts. Das ist mir schon einmal gar nicht gut bekommen. Seit dem habe ich mit mehr oder minder gutem Erfolg versucht zu verdrängen.
Auf MDR-Kultur las ich vor zwei Tagen ein Interview mit Uschi Brüning. Mit dem Leipziger Rapper „Trettmann“ hat sie einen Song aufgenommen. Beide, die Ältere und der Jünge, haben eine ähnliche und doch etwas verschiedene Sicht auf die Wendezeit. Davon singen sie. Sowohl das Interview, als auch der Song „NAWW“ (NACH ALLEM WAS WAR), haben mich tief ergriffen. Warum? Ich habe mich wiedererkannt und musste an Gespräche mit meinem Sohn denken.
Es ist nichts aggressiv, verzerrt oder schräg. Es lohnt sich, den Song mal anzuhören. Und vielleicht verstehen wir uns besser, wenn wir uns unvoreingenommen begegnen, mehr von einander wissen, auch darüber, wie wir die Wendezeit erlebt haben.
Ich habe das Interview verlinkt und zwei Songs von Uschi Brüning (alle Links führen zu Youtube). Ich kann sie noch mitsingen.
Und jetzt bitte ich euch, hört euch den Song von Trettmann und der Brüning einfach mal an.