Eine ausführliche „Über-mich-Seite“ wird es nicht geben. Ich nehme mich nicht so wichtig und habe auch keine Heldentaten zu verkünden.
Statt dessen habe ich in einem Kalender von Rosina Wachtmeister, die ich als Künstlerin sehr verehre, Fragen an mich selbst gefunden. Ich habe versucht, sie zu beantworten und denke, ich bin das.
Was war dein schönster Moment?
Es gab viele schöne Momente und ich kann nicht sagen, welcher der schönste war. Ich war glücklich und stolz, als ich mein Abi-Zeugnis in den Händen hielt und später ein Diplom. Mir kamen jedesmal die Tränen vor Freude, als man mir meine soeben zur Welt gebrachten Kinder in den Arm legte. Und ich war begeistert, als ich vom Flugzeug aus Island sah, Grönland überflog, den Ozean und den Grand Canyon. Es gab viele schöne Momente und es kommen immer wieder welche dazu. Ich glaube, die tragen mich gut durch jede Zeit.
Was habe ich Neues kennengelernt oder ausprobiert?
Oh, auch da würde die Liste lang. Von Berufswegen gab es ständig Neues, mit der Rechentechnik und den Programmen auch. Später war ich zwei Sommer mit einer kleinen Schafherde unterwegs. Das war aufregend, spannend und auch schön. Es hat mich nie wieder losgelassen und deshalb verarbeite ich heute Schafwolle, filze, stricke, webe und zeige altes Handwerk gerne. Manchmal erzähle ich auch Märchen. (Und dann sehe ich so aus wie auf dem Foto in der Seitenleiste.)
Was hat mich inspiriert?
Oh je, das kann ich nicht umfassend beantworten.
Manchmal sind es interessante Menschen, manchmal auch nur das, was ich sehe, rieche, höre.
Womit habe ich zu viel Zeit verbracht?
Das kann ich nicht sagen. Manches dauert halt, wie zum Beispiel das Lernen einer Sprache, die Entwicklung eines langgeführten Brotteiges oder das Erlernen des Webens. Ich sah so etwas nie als zu lange an oder gar vergeudete Zeit. Und vielleicht schreibe ich doch noch mein Buch.( Nein, nicht über mich!) Durch das Leben hetzen möchte ich jedenfalls nicht.
Was habe ich mir selbst Gutes getan?
Aus Islandwolle habe ich mir neulich Mütze, Schal, Handschuhe und Socken gestrickt, alles im Faire Isle Muster. Das Garn hatte mir meine jüngste Tochter geschenkt und darauf bestanden, dass ich diesmal etwas nur für mich gestalte. Das habe ich auch getan.
Das Eingeständnis, dass es in Ordnung ist, wie ich bin, das hat mir sehr gut getan.
Und dann habe ich gelernt, meine Behinderung und Hilfe anzunehmen.
Was habe ich aufgeschoben?
Die Patientenverfügung habe ich aufgeschoben. Ich bin auch noch nicht fertig damit. Es wird aber höchste Zeit.
Was hat mich zum Lachen gebracht?
Als D. Trump allen Ernstes verkündete, dass er Grönland kaufen wolle, reagierten dänische Bürger darauf. Trump hatte immer heraus posaunt, dass Kalifornien das schlechteste und heruntergewirtschaftetste Bundesland sei. (Warum, kann man sich an allen zehn Fingern abzählen.) Eine Billion Dollar müssten demzufolge reichen, um es zu kaufen, meinten die Dänen, und fingen aus Jux an zu sammeln. Als erstes wird sofort Disneyland in „Hans-Christian-Andersen-Park“ (Der Golf von Mexilo lässt grüßen.) umbenannt und dann wollte man Hygge nach Hollywood bringen. Nach den ganzen unmöglichem Geschehen in der Welt im Moment, war der Spaß für mich eine richtige Erlösung und ich musste lachen wie lange nicht.
Worauf bin ich stolz?
Ich bin stolz auf meine Familie. Wir wohnen so weit auseinander, halten aber zusammen und können uns auf einander verlassen. Das ist möglich, weil wir uns respektieren und miteinander reden, über Gutes und weniger Gutes.