Eigentlich wollte ich schon längst am Webrahmen sitzen, aber manchmal kommt es anders als geplant.
Ich hatte mit der Zeitverschiebung von LA hierher und mit einem Rheumaschub zu kämpfen und dann hatte Herr E. einen Unfall. Gestern nun hatte er endlich seinen OP-Termin, nachdem er einige Tage mit seinen kaputten Knochen klar kommen musste. So eine große Hilfe als Hilfskrankenpfleger bin ich ja nun nicht. Naja und so war eben Funkstille.
Über Krankengeschichten schreibe ich nicht gerne. Das erinnert mich so an die Geburtstage meiner Tanten. Ich saß als Kind da und musste mir das anhören.
Ich merke aber, dass etwas gewaltig nicht stimmt in unserem Gesundheitswesen. Und nicht nur dort, auch in den Schulen und Kindereinrichtungen und in anderen Bereichen, die keinen Gewinn erwirtschaften. Da kann man ruhig sparen und alles sich selbst überlassen. Man muss sich dann nur nicht scheinheilig wundern, wenn einiges aus dem Ruder läuft oder 12 jahrige Kinder Dinge tun, die man sich kaum vorstellen kann.
Mein Gastkater kommt nicht zu mir in die Wohnung. Schade, denn ich hätte ihm gerne mal ins Fell geheult, wie den Katzen, die bei mir wohnten.
Aber sein Kasperletheater mit den Krähen draußen, veranstaltet er noch immer. Damit bringen mich die Viechter da draußen immer wieder zum Lachen.



Die Krähen und der Kater kennen sich schon. Mir ist aufgefallen, dass sie sich nichts tun, nur ein Schauspiel abziehen wie beim Wrestling. Die Krähen bauen danach an ihrem Nest weiter und der Kater geht in seinen Korb auf meinem Balkon. Ist ja auch anstrengend, so ein Schaukampf!
Ach ja , zum Nestbau fällt mir noch etwas ein.
In der hohen Tanne, am Nest (grüner Pfeil) bemerkte ich gestern etwas Rotes und dachte so bei mir: “ Da hat der Wind wohl jemand den Schlüpper von der Leine auf die Tanne gezerrt?“ Es war aber Absperrband, was die Krähen da hoch bugsiert hatten (roter Pfeil).
Ich muss also keine Sorge haben, dass jemand seine Dessouses sucht. Dass aber überall Plastikmüll herumliegt, ärgert mich sehr. Für den Nestbau ist das ungeeignet. Das haben meine Krähen dann wohl auch gemerkt.
Ich war die letzten Tage immer so unkonzentriert in meiner selbstauferlegten Funkstille, aber eine kleine Filzerei mit der Nadel habe ich dennoch fertig gebracht. Es sind inzwischen schon einige Küken entstanden. Ich weiß noch nicht, ob ich sie zu Ostern an die Büsche vor meinem Balkon hänge oder gleich verschenke. Hier wohnen einige Menschen, denen es gerade nicht gut geht. Vielleicht ist es ein ganz kleiner Trost, weil da jemand ist, der an einen denkt.

Ich arbeite jetzt meine Kalifornienreise weiter auf. Auch da habe ich noch einiges zu erzählen, weil das andere Land meine Sicht auf die Welt verändert hat. Funkstille aber will ich nicht wieder haben, es sei denn, mir gehen die Themen aus.