Saure-Gurken-Zeit

Saure-Gurken-Zeit = Zeit im Ablauf des Jahres, in der es regelmäßig an geschäftlicher, politischer, kultureller o. ä. Aktivität fehlt, in der sich saisonbedingt auf einem bestimmten Gebiet kaum etwas ereignet

Naja, so ist es ja gerade bei mir nicht, überhaupt nicht. Es ereignet sich schon eine Menge. Ich habe genug zu tun, bin mit meinen Kräutern beschäftigt und verarbeite die Ernte aus dem Garten. Saure-Gurken-Zeit wie oben geschrieben ist also nicht.

Das hängt an meiner Wohnungstür


Die Freundin hatte meinen Türkranz gesehen, die Schafe mit Schäfer und Hütehund. Ihre Tochter heiratet im nächsten Monat, ist ein „Schafnarr“, hat selber welche auf ihrem Grundstück. Und die Freundin wünscht sich für ihre Tochter so einen Kranz. Also bin ich auch wieder mit Nadelfilzen beschäftigt. Bei dem Wolligen gibt es also auch keine Saure-Gurken-Zeit.

mit der Nadel gefilzt, der Korpus von was? Na?

Im Garten habe ich angefangen mit dem Nadelfilzen. Den Korpus der Figuren mache ich ja immer aus weißer Wolle und gestalte dann mit Farbe.
Diese Tätigkeiten erden mich immer wieder, wenn ich gegen mein Rheuma oder andere Widrigkeiten kämpfe.

Ich lese natürlich immer, was jeden Tag passiert in der Welt. Auch da ist bei mir keine Saure-Gurken-Zeit. Mich interessiert nicht nur, was im eigenem Land passiert. Es gibt Entwicklungen, die nicht spurlos an uns vorüber gehen werden. Dann bilde ich mir meine Meinung und weiche keinem Gespräch aus. Und Gespräche gibt es gerade viele. Nicht immer sind wir einer Meinung, aber böse Auseinandersetzungen hat es noch nie gegeben. Im Gegenteil.

Saure-Gurken-Zeit
Saure-Gurken-Zeit bei Gudrun E.

Saure-Gurken-Zeit war aber dann doch noch bei mir. Ich habe nämlich meine Gurkenernte aus dem Garten verarbeitet und Senfgurken eingekocht. Man kann sich schon an den Rezepten anderer orientieren, aber beim Aufguss mache ich es so, wie es mir meine Mutter beigebracht hat: anrühren und kosten und dabei beachten, dass alles etwas kräftiger im Geschmack sein muss.
Ein kleines Gläschen mit dem Rest war nicht zu, also übrig quasi. Nachdem es einige Tage im Kühlschrank „reifen“ konnte, habe ich meine Gurken jetzt verkostet. Sie schmecken und werden mir im Winter gute Dienste leisten.

Jetzt greife ich mal wieder zur Filznadel. Und weil ich heute am Sprüche klopfen bin: Macht es gut und träumt süß von sauren Gurken.

Der Alchimist

Auszug aus dem Gedicht „der Alchimist“

Seltsam verlächelnd schob der Laborant 
den Kolben fort, der halbberuhigt rauchte. 

Rainer Maria Rilke

Die Alchimistenküche

Öle und Fette werden im Wasserbad erwärmt und geschmolzen

Ich war dabei, meine Spitzwegerichsalbe herzustellen, als mir Rilkes Gedicht einfiel. Der Laborant bei Rilke wollte Gold herstellen. Gut, etwas golden sieht meine Salbe aus und sie ist auch ganz kostbar, aber Gold ist es eben nicht. Das brauch ich aber auch nicht. Ich glaube aber, „seltsam verlächelnd“ stand ich aber auch am Herd. Wie ein Alchimist fühlte ich mich schon ein bisschen. Diese Salbe habe ich nicht zum ersten Mal hergestellt.

Als ich das Gedicht von Rilke nochmal nachlesen wollte stieß ich auf den Roman „Der Alchimist“ des brasilianischen Schriftstellers Paolo Coelho, ausgezeichnet mit dem Corine – Internationaler Buchpreis. Ich wurde neugierig und beschloss, das Buch zu lesen. Bereut habe ich das keinesfalls, denn Coelhos Schreibstil gefällt mir sehr und das was er zu sagen hat auch.
Gleich zu Beginn stieß ich auf eine Textstelle, die mich sehr berührte:

Denn alle Menschen haben immer genaue Vorstellungen davon, wie wir unser Leben am besten zu leben haben. Doch nie wissen sie selber, wie sie ihr eigenes Leben am besten anpacken sollen.

Aus Paolo Coelhos Roman „Der Alchimist“

Zurück zu meiner Salbe

Der Alchimist Gudrun zeigt die Zutaten zur Spitzwegerichsalbe
Zutaten für die Spitzwegerichsalbe

Einige Wochen vor dem Salbenrühren hatte ich frischen Spitzwegerich grob geschnitten und mit Olivenöl angesetzt. Einen Ölauszug habe ich so erhalten. Den verabeitete ich nun mit Cocosöl und Bienenwachs zu meiner Salbe.

Spitzwegerich ist eine sehr gute Heilpflanze. Das haben erst im vergangenem Jahr Forschungen an der Uni in Halle bestätigt. Die Salbe hilft nicht nur gegen den Juckreiz bei Insektenstichen, sie lindert auch die Beschwerden durch Neurodermitis und hilft bei der Wundheilung. Mein Sohn nimmt immer welche mit nach Schweden, weil sie Linderung bringt bei einem Knotts-Angriff. Einem Freund hab ich ein Döschen gegeben. Ihn hatten Grasmilben attackiert und er hatte sich schon blutig gekratzt bis zum Knie. Die Salbe half.

Der Traum

Die Hauptfigur in Coelhos Roman hatte einen Traum und den sogar zwei Mal. Er beschließt, das was er träumte umzusetzen.

Nur eines macht sein Traumziel unerreichbar: die Angst vor dem Versagen.

aus dem Roman „Der Alchimist“ von Paolo Coelho

Stimmt. Manchmal steht man sich nur selber im Wege. Und das bremst einen aus. Und wie!
Ach ja, ich habe auch einen großen Traum. Und jetzt habe ich meine alten Unterlagen wieder herausgesucht, weil ich sehen möchte, was ich davon umsetzen kann. Nein Gold aus Blei wird mir nicht gelingen, ein fetter Kontostand auch nicht. Aber das Lächeln, wenn etwas geschafft ist, das möchte ich schon mitnehmen.

Gestern habe ich mich geärgert. Ich habe eine schlechtheilende Wunde am Knie und musste in der Apotheke für ein kleines Tüblein Wundsalbe ordentlich ins Geldsäckchen greifen. Die Zutatenliste ist ellenlang und passt kaum auf die Packung. Lesen kann man es nur mit Lupe. Nachdem ich meine Kräuterbücher studiert hatte wurde mir klar, dass es nicht schwer ist, selber eine Wundsalbe herzustellen. Das wird nun mein nächstes Projekt und ein kleiner Schritt zur Erfüllung meines Traumes.
Ich freue mich sehr, dass ich diese Anregungen aus der Literatur bekam und lese jetzt mal noch ein bisschen.

Spitzwegerichsalbe
die Spitzwegerichsalbe aus meiner Alchimistenküche

Übungen in Affinity Photo und ein Luftsprung. (fast)

Ich wollte es wissen.
Als ich Bildbearbeitung noch unterrichtet habe, musste ich jeden Pips im Programm kennen, auch das, was ich selber weder brauchte, noch mochte. Garantiert nämlich fragte jemand: „Was ist denn das hier?“ oder „Ich habe jetzt was gemacht und wie bekomme ich es wieder weg?“ Lange habe ich gesessen und hab mich in das Programm der Leute eingearbeitet, die mal gut waren, aber immer gieriger wurden im Laufe der Zeit. Einarbeiten und Übungen für die Schüler ausdenken schluckte verdammt viel Zeit.

Mein Sohn hatte mir schon lange Affinity Photo von Serif empf0hlen, aber zuerst wollte ich nicht so Recht ran. Ich habe mich früher immer sehr aufgeregt, wenn jemand sagte: „Es wird nichts geändert. Das haben wir schon immer so gemacht!“ Ein Kreativitätskiller ist so ein Satz und ich hatte ihn nun auch am Wickel.

Ich war dann der Firma mit den A im Namen richtig dankbar, dass sie ihr Programm nur noch im Abo abgab. Nee! Das wollte ich nicht und stieg um. Endlich und zum Glück, denn ich entdecke immer mehr Funktionen, die das Programm besser beherrscht als mein vorheriges Programm. Da ist alles durchdacht und die Funktionalität ist hervorrragend. Bei nur mal einigen kurzen Übungen blieb es nicht. Der Nachmittag ging drauf, aber ich bin froh, konnte vieles probieren und machte, weil es so gut klappte fast einen Luftsprung. Ich kann es noch und nun sogar besser. Da läuft es sich doch gleich wieder aufrechter.

Eine meiner Übungen im neuen Programm: Der Zaun muss weg.

Ich war wiedermal auf dem Dorf. Dorfgeschichten erzähle ich ein andermal. Heute zeige ich nur mal ein Foto, wwelches ich ganz bewusst so fotografiert hatte. Es sollte meine Übungsdatei werden.

Bestimmt ist das jedem schon mal passiert, dass man glaubte, ein gutes Foto gemacht zu haben. Und dann stand da plötzlich ein Mülleimer rum oder irgendein Mast mitten im Bild. Ärgerlich, besonders, wenn man das Foto nicht einfach nochmal machen kann.

Übungen. der Zaun ist weg!

Mein Drahtzaun ist nun also raus aus dem Bild. Bei meinen Übungen habe ich verschiedene Werkzeuge ausprobiert und jetzt werde ich zwar keinen Drahtzaun wieder wegwuseln (der war diesmal mit Absicht rauf), aber das was doch mal stört schon. Perfekt ist da gar nichts. Es ist eine Übungsdatei, aber alles wird gut.
Das Programm gebe ich jedenfalls nicht wieder her. Es ist genau mein Ding.

Morgen bewege ich mich in den Garten. Da hat mein Rechner mal Ruhe vor mir. Ich wünsche uns allen, dass es ein schönes und friedliches Wochenende wird.

Der Zeichenstift glüht. Zwischen Tränen und Lachen.

… es ist auch besser so.

Zeichentag war wiedermal, im neuen Programm auf dem Pad mit neuem Zeichengriffel. Ein bisschen schwer tue ich mich noch, rutsche noch ab, deppere daneben. Aber ohne Übung wird es nicht besser und deshalb hat heute der Zeichenstift geglüht.

Kalt ist es draußen. Ich habe einpaar Rheumaprobleme (die Blutwerte sind gar nicht gut). Vielleicht kommt morgen mal die Sonne. Dann gehe ich raus. Herr E. schaute gerade Nachrichten und mir kamen die Tränen. Es brennt, der Urwald in Brasilien, Treibstoff auf der Krim, vieles im Sudan. Dicker, schwarzer Rauch zieht nach oben und bildet eine dicke, graue Wolkenschicht. Und dann faselte der CDU-Vorsitzende davon, der Industrie sehr günstige Energiepreise anzubieten, natürlich wegen der Wettbewerbsfähigkeit und dem Erhalt von Arbeitsplätzen. Nein, um den Profit derer, die immer gieriger zu werden scheinen, geht es natürlich nicht. Und ich hatte gerade mit Herrn E. gemeckert, weil er im Flur das Licht angelassen hatte, obwohl es da keiner brauchte.

Es fällt mir gerade schwer, zur Ruhe zu kommen, aber ich versuche es. Und da musste heute der Zeichenstift ran. Am Futterplatz vor dem Fenster werden die ersten Jungvögel gefüttert. Wenn das nicht eine kleine Zeichnung wert ist!

eine weitere Übung mit dem Zeichenstift auf dem Pad

Über eine Sache musste ich aber dann doch lachen heute. Und das rettete mir den Tag. Mir geisterte eine Person durch den Kopf , „der, dessen Name nicht genannt werden darf“. Ich wusste nicht gleich, wer gemeint war. Die Harry Potter Bücher hab ich nicht gelesen. Ich fragte also die Suchmaschine und bekam als erste Antwort: „Donald Trump“. Langsam fange ich an, die KI zu lieben.

So, ich greife mir jetzt noch einmal den Zeichenstift. Ich muss üben.
Euch allen wünsche ich einen guten Sonntag.

Kürbiskern und Kürbissüppchen

Meine Tochter hatte mir einen Hokkaidokürbis mitgebracht. Ich weiß nicht, ob das an der schönen Farbe lag, aber ich hatte plötzlich Lust, den Kürbis zu einem Kürbissüppchen zu verarbeiten. Ich möchte wetten, dass es etwas mit meiner Lieblingsfarbe zu tun hatte. Es war genau richtig im Grau der letzten Tage.

Den Hokkaido kann man mit Schale verarbeiten. Sie ist nicht hart und schmeckt genau so mild wie das Kürbisfleisch. Also habe ich geschnippelt: Kürbis, Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln.

Zustaten für einKürbissüppchen

Ich hatte plötzlich das Verlangen, alles vom Kürbis zu verarbeiten. Das habe ich dann auch getan. Nur der Stilanstz ist in den Komposteimer gewandert.
Zum „alles verwerten“ habe ich schon mal ein Projekt gemacht. Was vom Apfel übrig blieb beim Einkochen, das wurde zu Apfelessig angesetzt und der war so gut, dann ich es im Herbst wiederholen werde.

für das Besondere am Kürbissüppchen

Die schönste Arbeit ist es nicht, aber ich habe mir die Mühe gemacht, die Kürbiskerne aus der Kürbismitte zu pulen. Danach kamen sie für kurze Zeit zum Trocknen ins Dürrgerät und anschließend habe ich sie noch geröstet. Das war eine feine Zutat für mein Kürbissüppchen.
Einige Kerne sind in das Anzuchttöpfchen gewandert für die nächste Ernte im Herbst.

genau das Richtige für graue, kalte Tage

Das Kürbissüppchen war lecker und genau das Richtige an dem grauen und kalten Tag. Kürbiskernöl fehlte. Ich habe das aber immer nie ganz aufgebraucht und deshalb wollte ich schon lange keines mehr im Haus. Das soll sich ändern, weil ich mir eine kleine manuelle Ölpresse wünsche. Damit kann ich mir mein Speiseöl selber herstellen in der Menge, wie ich es brauche.

Auch eine Getreidemühle wird noch bei mir einziehen, auch eine manuelle. Ich hatte Getreidekörner bestellt und hätte garantiert auch für mich welche zu Mehl gemahlen. Jetzt sind sie erstmal für ihn da auf den Bild und für seine Gattin. Getrocknete Erbsen gab es leider keine für’s Kröpfchen..

Ringeltaube

Kein Sonn(en)tag, besser ein Rechnertag am Regentag

„Wiedermal ein Apfel“, sagte unser freundlicher Paketdienstmitarbeiter. Mein Geburtstagsgeschenk war gekommen.
Seit gestern regnet es ordentlich bei uns, mal nicht nur wenige Tropfen oder nur in der Ankündigung. Und so hatte ich an diesem Regentag Zeit und Muse, mich mit meiner Rechentechnik zu befassen. Es wurde ein Rechnertag.

Regentag ist Rechnertag geworden
Es plattert ordentlich und so ist Regentag gleich Rechnertag.

Bei meiner Tochter in den USA habe ich an ihrem MacBook gearbeitet und meine Bilder bearbeitet. Mein Programm konnte ich mit meiner Lizenz schnell installieren und problemsos auf dem anderen Gerät und loslegen. Ich sollte mir mehr zutrauen, denn ich kam erstaunlicherweise gut zurecht, auch mit Englisch als Systemsprache. *Ich klopfe mir mal selber auf die Schulter.

Bildbearbeitung; Rechnertag am Regentag.
Ich bin immer noch auf der Suche nach „meinem“ Regenbild, nach einer Regenstimmung.

Seitdem ich wieder zu Hause bin, habe ich überlegt, was für ein mobiles Gerät ich mir wünsche und zulege. Leicht fällt mir so etwas nicht, aber nun ist es da, das iPad. *Es ist kein Vergleich mehr mit meinem Gerät aus den Anfängen.

Meine Programme laufen inzwischen wieder zuverlässig, der Austauch mit meinen anderen Geräten klappt prima und benutzerfreundlich ist das Apple-Pad ja eh. *Und es hat sich seit damals noch reichlich verbessert.
Für Kreative sind die Geräte und ihr Zusammenspiel ein Segen. Ich weiß noch, wie ich bei einem Konzert einem Tontechniker über die Schulter geschaut habe, der auf dem Pad sein komplettes Tonstudio hatte und seinen Soundcheck machte.

Regenperlen sind doch auch ganz hübsch, DAS Regenbild ist es aber auch nicht.

Die ersten Zeichenversuche in Affinity Designer habe ich schon gemacht. Das Programm hat Serif nicht einfach auf dem Pad zum Laufen gebracht. Sie haben indes einen Code extra dafür geschrieben und das merkt man.

Mit dem Stift zu zeichnen ist eine Freude. Skizzen sind auch schnell gemacht, sowie ins Notizbuch gekritzelt.
Viel Platz für die Menüs hat man nicht, aber je nach gewähltem Werkzeug oder gewählter Aktion zeigt sich das entsprechende Menü. Kommt man auf der Zeichenfläche zu weit heran, zieht es sich ein und klappt wieder aus, wenn sich der Stift wieder entfernt.

Affinity Designer auf dem iPad

Ich habe hier zum Beispiel nur mal verschiedene Pinsel ausprobiert. Es ist kein Kunstwerk, wiewohl aber eine gute Übungsdatei. Fertig ist auch nichts. Ich zeige es, weil ich die Programmoberfläche zeigen will. Mein Unfertiges ist mir ansonsten noch viel lieber als mich bei anderen zu bedienen. *Ich möchte sosehr wieder zeichnen.

Pinselübung in Affinity Am IPad (Rechnertag am Regentag)
Pinselübung in Affinity Designer am iPad

Der Regentag-Rechnertag war nun gar nicht so schlecht. Ich kann wieder zeichnen, auch gleich mal mit Pad auf den Knien, von wo auch immer. Apple bringt eine Menge interessanter Programme von Haus aus mit. *z.B. auch ein Videoschnittprogramm.
Was immer ihr gerade tut, ich wünsche euch so viel Freude dabei, wie ich sie gerade empfinde. *Und nun mache ich mich wieder davon, bevor ich nicht mehr aushöre zu schwärmen.

Ein ganz kleines bisschen Wehmut zum Jahreswechsel

Mein Sohn sitzt gerade wieder im Zug nach Hause. Wehmut scheint sich breit zu machen bei mir. Ich möchte allen jungen Eltern sagen, dass sie die Zeit mit ihren Kindern genießen sollen. Sie ist irgendwann vorbei, weil die Kinder ihr eigenes Leben leben.
Was hab ich anno dunnemals manchmal gewünscht, etwas Ruhe zu haben. Jetzt habe ich sie und manchmal tut sie weh.

Wie immer, wenn ich mich „sammeln“ muss, beschäftige ich mich. Gespräche mit dem Sohn haben mich dazu gebracht, mich wieder intensiver der Bildbearbeitung zuzuwenden. Und so habe ich mich in „Affinity“ mit HDR befasst. Manchmal hat man ein Foto, da ist ein Teil, der Himmel zum Beispiel, überbelichtet, Dinge im Vordergrund unterbelichtet. Nichts passt zusammen, kann aber beeinflusst werden.

Bildbearbeitung gegen Wehmut
Originalbild, einfach mal draufgehalten

Ich habe hier also einfach mal draufgehalten, wusste nicht, dass meine Kamera HRD aufnimmt, also eine Bildfolge, nach der man dann das Gesamtbild bearbeiten kann. Mein Sohn ist nicht mehr da, aber er hat mir wieder Anregungen gegeben und die dämpfen Wehmut ungemein.

Bildbearbeitung gegen Wehmut
die Bildfolge

Wahrscheinlich brauche ich solche Schubbser immer mal.
Wir sind in der Familie nicht immer einer Meinung, aber wir haben einen guten Draht zu einander. Das ist eine feine Sache, weil uns so etwas nicht ausbremst, sondern vorwärts bringt. Es waren sehr schöne Weihnachtstage in Familie und überhaupt eine schöne Zeit.

Ich verschwinde jetzt wieder hinter meinen Büchern und im Bildbearbeitungsprogramm. Mein Beispielbild ist scheußlich, aber ich kann die vielen Einstellungen ausprobieren (auch an der Kamera im Vorfeld). Und nun sieht man schon mal meinen unter das Fenster gewürgten Gästestuhl. 😀
Und was ist mit meinem Wehmut? Weg ist er nicht, aber aushaltbar. Ich freue mich schon wieder sehr auf zukünftige Treffen.

Bildbearbeitung gegen Wehmut
Bedienoberfläche in Affinity Photo

Warm anziehen und warm einrichten. Ein Sonntagsgruß …

… ehe meine Augen ganz viereckig werden.

Heute bekomme ich wirklich gleich viereckige Augen. In meinem Zimmer ist es hundekalt. Ich heize da nicht und kann nicht mehr dort am Rechner arbeiten. Warm anziehen hilft da auch nur bedingt.
Bei mir ist ein mobiler Computertisch eingezogen und wenn ich an den Rechner will, dann zieht mein Kram mit mir um in das Wohnzimmer. Bin ich fertig, geht die ganze Fuhre zurück.

Gestern war ich arg knatschig. Zwei Computertische brauche ich nun wahrlich nicht und Platz dafür habe ich eigentlich auch nicht. Mein heiß geliebter Schreibtisch, den ich mir mal vom Munde abgespart hatte, wird also weiterziehen. Es verändert sich gerade mal wieder viel; ich muss mich an neue Bedingungen anpassen. Dass ich mich von meinem Schreibtisch trennen muss, empfand ich gestern als Einschränkung und da gab es auch Tränen.
Heute sah die Welt schon wieder ganz anders aus und ich testete den neuen Arbeitsplatz, der im Sommer in meinem Zimmer bleiben wird.

Käferwelt - das Heupferdrennen

Das ist eine Arbeitsdatei. Nichts ist da fertig, aber ich musste mich ein wenig warm laufen. An den neuen Arbeitsplatz gewöhnen, das Grafiktablett wieder einrichten, die neue Software annehmen – es war schon etwas viel. Aber nun ist der Anfang gemacht. Es kann los gehen. Das Heupferd zerrt schon an den Seilen und Käferchens Fühler müssen ob der Geschwindigkeit nach hinten fliegen.

Was war noch so?

Auch das Ei im Eierbecher muss sich warm anziehen
Auch das Ei im Eierbecher muss sich warm anziehen.

Meine Tochter am anderen Ende der Welt hat sich Eierbecher gewünscht. Die haben wir schon besorgt und weil ich noch viele Wollreste habe (selbstgesponnen aus Schafwolle), habe ich kleine Mützen gestrickt, damit das Ei warm bleibt. Jaja, auch das Ei im Eierbecher muss sich warm anziehen.

So, der Computer wird jetzt an seinen Schlafplatz geschickt und das Spinnrad kann kommen. Mich hat jetzt ein Ohrwurm (Achtung: Link geht zu You*ube) heimgesucht und ich habe mir ganz fest vorgenommen, das Lied mit meinem Enkel zu singen im nächsten Jahr. Hach, was ist das Lied gelaufen im Kinderzimmer, damals, als meine Kinder noch klein waren! Solche Erinnerungen sind doch etwas Schönes und sie dürfen immer bleiben. 🙂

Affinity Designer hat mich gepackt.

Eigenlich wollte ich nur mal schauen und dann bin ich doch am Schreibtisch hocken geblieben und habe probiert, alles, was mir so spontan in den Sinn kam. Affinity Designer hatte mich „gepackt“ und erstmal nicht wieder losgelassen.

Die Werkzeuge arbeiten präzise, tun genau das, was ich von ihnen will, ohne Schnickschnack. Das Menü ändert sich, je nachdem welches Werkzeug man ausgewählt hat. Das sorgt für große Übersichtlichkeit.

Das Werkzeug (der Zeichenstift) war als erstes dran. Schön ist, dass sich die Kurve automatisch schließt, wenn Anfangspunkt und Endpunkt sich berühren. So kenne ich das.

ein Klick macht es größer

Alles andere, wie die Kontur sein soll, ob Pinsel zum Einsatz kommen sollen, welche Farbe, Stärke u.a. sie haben sollte und vieles andere mehr, kann man in der Statuszeile auswählen.

Beim Rumprobieren fiel mir ein, dass ich 1990 zum ersten Mal an einem Mac saß. Immer, wenn in der Druckerei mal gerade anderes zu tun war, hockte ich mich an den Rechner. Damals war es eine große Inovation, dass man auf einer grafischen Oberfläche arbeiten konnte, also sah, wie sich die Kurve entwickelte, die man zog.
Das ist nun über 30 Jahre her und ich bin mit den Grafikprogrammen „gewachsen“. Ich hatte mein absolutes Lieblingsprogramm, unterrichtete das dann auch und war tieftraurig, als es in der Versenkung verschwinden musste.

Es war nur ein Versuch

Jetzt, mit Affinity Designer habe ich das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Einiges erinnert mich an mein damaliges Programm und ich kam auch sogleich mit der Bedienoberfläche zurecht.

Essen hatte ich mir gekocht. Es wurde kalt, so wie der Kaffee auf dem Schreibtisch. Das Programm ließ mich nicht mehr los. Am Rande entstand das da unten. Es war nur eine Probiererei, eine Randkritzelei, aber ich packe es dennoch in meinen Beitrag, weil es zeigt, wie sehr ich mich heute gefreut habe. Geplant war das Gekritzele so nicht. Es ist von ganz alleine entstanden. Und ich habe meine Lust wieder gefunden zum Zeichnen. Na dann!

eine Randkritzelei in Affinity Designer
Kritzelei am Rande, wie früher im Matheheft

Da muss man halt mal die IT anrufen.

„Ohhhhh, nee! Immer muss ich das machen“, fluchte die Tochter am anderen Ende der Welt.
„Was denn?“
„Egal, ob auf Arbeit der Drucker streikt oder ein Programm nicht läuft, immer muss ich dann bei der IT anrufen.“

Taja, und da kommt auch immer jemand oder klärt das über Fernwartung. Ich habe keine IT, aber Herrn E., den ich dann rufe und der hat mir gestern Affinity 2.0 von Serif installiert und eingerichtet.

Ich arbeite ja nun schon ein ganzes Weilchen mit der Software, meist im Grafikprogramm oder in der Bildbearbeitung. Für einen einmaligen Betrag (kein Abo) habe ich jetzt die komplette Suite, also auch ein Profi-Layoutprogramm. Das Beste ist, dass ich sie auf all meinen Rechnern nutzen kann, egal ob sie auf win oder macOS laufen. Herr E. hat sie auch noch auf sein IPad gepackt.

Das alles ist mehr als ein faires Angebot, anders als das vom „Platzhirsch“, der offensichtlich den Hals nicht voll bekommen kann. Den vermisse ich übrigens kein bisschen mehr. Unterrichten muss ich es auch nicht mehr, also kann ich jetzt frei sein. Und das genieße ich gerade sehr.
Die Oberfläche hat sich mit der neuen Version geändert, ja, aber wenn man weiß, nach was man suchen muss, ist das auch kein Problem.

Jetzt kucke ich mal, ob ich meiner IT mal einen feinen Tee kochen kann als kleinen Dank und dann werde ich mal im Grafikprogramm verschwinden.

meine IT hat gut gewuselt; ich k
ann los legen
Affiniti Photo 2.0

Nachtrag: Erstes Probieren im Designer: Ich bin begeistert; klar, übersichtlich, sauber, ohne Schnickschnack. Ich werde mich dann mal ans Zeichnen machen.