Wendezeit

eine Biografie

Sie gilt als Grand Dame des Jazz hier im Osten – Uschi Brüning.
Als Studentin erlebte ich sie in einem Konzert in der Moritzbastei in Leipzig. Ihre Art gefiel mir, wie sie sang und wie sie mit den begleitenden Musikern zusammen wirkte. Wie ein Flirt war das! Der Song „Hochzeitsnacht“ zum Beispiel hatte Kultcharakter. Uschi Brüning begleitete mich mit ihren Liedern, bis, ja bis zur Wendezeit. Unser beider Leben änderte sich schlagartig.

Nein, darüber schreibe ich hier nichts. Das ist mir schon einmal gar nicht gut bekommen. Seit dem habe ich mit mehr oder minder gutem Erfolg versucht zu verdrängen.

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Das zweite Buch von Marianne Finze: Katzenglück im Doppelpack.

Es ist schon das zweite Buch, welches ich von ihr lese. Und mir gefällt es noch besser als das Erste. Es stimmt: Ohne Katzen geht bei Marianne Finze, uns Bloggern und Bloggerinnen bekannt als Silberdistel, wirklich nichts. Wenn sich einmal „diese samtigen Herzensbrecher“ in unser Leben geschlichen haben, werden wir sie nicht mehr los. Das Buch beginnt damit, dass wieder zwei Fellchen bei Marianne und ihrem Mann eingezogen waren. Und die brachten Leben ins Haus mit ihrem Lebensmut und ihrer Sehnsucht nach Abenteuern. Kein Wunder, dass es viele schöne Geschichten zu erzählen gibt.

Buch: Finze, Marianne:Katzenglück im Doplelpack
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Gedanken über Frauenrechte: Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit

Frauenbewegung im 19. Jh in Leipzig

1865 gründete Louise Otto-Peters zusammen mit Auguste Schmidt, Ottilie von Steyber und Henriette Goldschmidt den Leipziger Frauenbildungsverein. Außerdem berief sie noch Im gleichen Jahr berief sie die erste deutsche Frauenkonferenz nach Leipzig und wurde Mitbegründerin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins.
Leipzig gilt als Wiege der deutschen Frauenbewegung im 19. Jahrhundert. Gerade am heutigen Tag ist es mir ein Bedürfnis, diese Frauen zu erwähnen und ihren Beitrag für Frauenrechte.

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Wer ist schon gern im Krankenhaus?

In Dankbarkeit an das Elisabeth Krankenhaus in Leipzig

Ins Krankenhaus geht wahrscheinlich niemand gern. Ich bin hingeschlichen, voller Angst, manchmal mit schon Panikanfällen. Über den Grund will ich nichts schreiben. Notwendig war es, dass ich dort einrückte.

Ich habe mich für das Elisabeth Krankenhaus entschieden, weil es einen guten Ruf hat, weil man sich dort spezialisiert hat auf das, womit ich angeschlichen kam und weil ich nicht wieder in die Klinik wollte, wo anno dunnemals alles schief gegangen war, was schief gehen konnte.

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Mutmachend

Heute sind an vielen Orten in Deutschland Demos für Demokratie. Gut finde ich das, und mutmachend. Eine zeitlang hatte ich das Gefühl, dass es es schon wiedermal zu spät ist und der rechte Haufen gewinnt.

Freunde, Familienmitglieder, Bekannte gehen heute zur Demo, in Leipzig aber auch in Berlin. Ich kann nicht mit. Mit dem Rollstuhl in einer wogenden Menschenmasse halte ich es nicht aus, Am Rand stehen will ich auch nicht in der Kälte. Mein Rheuma beutelt mich gerade wieder arg.

Es waren viele Menschen unterwegs, lese ich gerade. Auch das ist mutmachend. Ich habe Bilder gesehen. Alte und Junge waren da und Menschen verschiedener Organisationen und aus Vereinen. Der Zusammenhalt tat gut zu sehen.
Auch in Leipzig gab es eine große Demo. Aber das überrascht ich nicht. Leipzig ist schon immer weltoffen gewesen und die, die am Lautesten brüllen, dass sie das Volk sind, sind es eben nicht.
Ich bin froh in dieser Stadt zu leben.

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Auf Wiedersehen

Auf Wiedersehen. Es war schön mit dir. Besonders an den trüben Tagen, an denen es nicht richtig hell wurde, hat dein Licht für eine zauberhafte Stimmung gesorgt. Jetzt ist der Schmuck ab und der Glanz vorbei. Du darfst dich jetzt ausruhen bis zum 24. Dezember, wenn meine Tochter und Herr E. dich wieder erstrahlen lassen.

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Ein Jahr geht zu Ende

Weihnachten ist vorbei. Es war sehr schön mit meinen Kindern. Meine Tochter ist schon lange wieder an der Nordsee und mein Sohn reist morgen ab. Dann wird es wieder still bei uns und ich freue mich schon auf das nächste Mal im nächsten Jahr.
Noch einige Tag, dann ist das Jahr zu Ende.

Winterhimmel. Ein Jahr geht zu Ende
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Ich probier’s mal mit Gemütlichkeit.

Auch bei uns liegt jetzt ein bisschen Schnee. Der Wacholder vor dem Balkon hat ein Schneemützchen bekommen. Als es noch warm war, hat mir Herr E. einige Spitzen von dem Wacholder vor dem Haus mitgebracht. Die habe ich getrocknet und in ein Gläschen gefüllt. Und genau die Wacholderspitzen brauchte ich jetzt dringend für ein bisschen Gemütlichkeit. Mir ging es nicht gut.

der Wacholder vor dem Haus wird efür ein bisschen Gemütlichkeit sorgen.
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Kein gewöhnlicher Tag oder was wäre wenn?

Es hatte einer sein können, ein gewöhnlicher Tag. Er ist es aber nicht, ganau wie die Tage davor. Ich kann meine Ruhe nicht mehr finden.
Die Abende sind wieder länger und ich habe meine Wollkiste aufgemacht. Solche Arbeiten zu Hause haben mir immer geholfen, mich zu beruhigen und klarer zu denken. Nein, diesmal klappte das nur bedingt.

die Spule ist voll
Wolle vom Gotland-Pelzschaf – die Spule ist voll

Ich kann mich noch erinnern, wie es war als junge Mutter, als mein erstes Kindchen zum ersten Mal krank wurde. Es hatte Fieber, glühte förmlich. Voller Panik packte ich es in den Kinderwagen und rannte im Dauerlauf durch den Leipziger Osten in die Kinderklinik der Uni. Ich glaube, ich kam in einem erbarmungswürdigen Zustand da an. Meinem Kindchen wurde sofort geholfen und mir damit natürlich auch.

Wie wäre es aber gewesen, wenn man mir gesagt hätte, dass man meinem Kind nicht helfen kann, weil es keine Medikamente gibt?

Wollarbeiten. Es ist kein gewöhnlicher Tag mehr
Die weiße Wolle hab ich geschenkt bekommen, gesponnen und verzwirne die beiden jetzt.

Wenn eines meiner Kinder mal keinen Appetit hatte, begann ich mir Sorgen zu machen. Was aber, wenn sie vor Hunger geweint und geschrien hätten, weil ich ihnen nichts hätte geben können? Was wäre, wenn ich nicht mal Wasser gehabt hätte für den größten Durst und um sie zu säubern?

Weiches selbstgesponnenes Garn. Ich werde mit Weben anfangen.

Vor einigen Tagen gab es in Afghanistan wieder ein schweres Erdbeben. Mehr als 90 Prozent der Todesopfer waren Frauen und Kinder, wie das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mitteilte. Nach UN-Angaben waren insgesamt mehr als 12.000 Menschen von den Beben betroffen. Nehmen wir das bei aller Kriegsberichterstattung überhaupt noch zur Kenntnis? Und hätten wir nicht dort genug zu tun, um auch den Menschen zu helfen? Ein Stücke weiter wird eine ganze Region zusammengebombt.

Versteht mich bitte richtig: Jeder hat das Recht, sich zu verteidigen, aber keiner hat das Recht, unschuldige Menschen zu töten. Und es soll mir bloß keiner kommen mit den Sprüchen, dass man die Zivilbevölkerung verschonen will. Für dieses Ansinnen ist es in jedem Krieg zu spät.

Diese Tätigkeit sprach bisher immer für einen ganz gewöhnlichen Tag.
Diese Tätigkeit sprach bisher immer für einen ganz gewöhnlichen Tag.

Meine Gefühle im Moment kann ich kaum beschreiben. Ich bin traurig, weine. Und manchmal verliere ich den Glauben an das Gute.
Und dann wieder rede ich mit meinen Nachbarn, mache das Körbchen vom Gastkater winterfest, erzähle Geschichten und höre zu, verschenke Kräuter, … Die kleine Welt, um mich herum, möchte ich bewahren.

Aber ganz ehrlich: Ein ganz gewöhnlicher Tag wird es einfach nicht.

Nachtrag:

Ich habe drei Kommentare von einem Menschen gerade gelöscht. Wir sind viele Menschen auf der Erde und so gibt s auch viele Meinungen. Manche kann ich mir nicht annehmen. Dann ist es eben so. Man kann sich trotzdem respektieren, denn es gibt ja noch viele andere Dinge, die man durchaus gemeinsam hat.
Beschimpfen und beleidigen lasse ich mich aber nicht. Und schon gar nicht, wenn ich gegen Gewalt, Waffen und Kriege bin, sondern für Frieden, Abrüstung und Diplomatie.