Zu Weihnachten gehörte immer neben dem Licht auch Schatten, der Gegensatz zwischen brav und frech, zwischen fleißig und faul. Zum Nikolaus gehörte hier der Knecht Ruprecht. In Österreich und Teilen Osteuropas treibt der Krampus sein Unwesen und in Island gibt es Jólakötturinn, die Weihnachtskatze.

Die Jólakötturinn ist alles andere als ein Schmusekätzchen. Sie ist größer als einen gewöhnliche Katze und ein richtiges Biest. Man erzählt sich, dass sie zu Weihnachten auftaucht und faule Menschen verspeist, die es nicht geschafft haben, rechtzeitig zum Fest ihre Schafe zu scheren und die Wolle zu neuer Kleidung zu verarbeiten. Kinder und Erwachsene, die zu Weihnachten neue Kleidung tragen bleiben verschont. Es ist gar nicht so schlecht, daran zu erinnern, dass man in der rauen Natur Islands viel tun muss, um über den Winter zu kommen. Zeitzeugen gibt es übrigens nicht. Die hat wahrscheinlich die Weihnachtskatze gefressen.


Mir würde die gefräßige Weihnachtskatze nichts tun. Die Schafwolle vom Patenschaf ist verarbeitet, alle Hüttenschuhe sind verschenkt (ich freue mich riesig, dass sie passen und wärnen) und obwohl es mich vor 14 Tagen total ausgehebelt hat, stricke ich Socken. Mich hat einen echte Grippe am Wickel, eigentlich kein Wunder nach Immunsuppressiva und Kortison.
Bei uns war das Jahresendtreffen war diesmal eh ganz anders. Meine jüngste Tochter konnte diesmal zu den Feiertagen nicht kommen und so haben wir kurzerhand alles auf eine Woche früher verlegt. Den Baum zu schmücken, obliegt immer der Tochter und Herrn E. Ich finde, die haben das wieder prima gemacht und der Baum darf halt in diesem Jahr etwas länger stehen bleiben.

Ich wünsche euch allen eine schöne und heimelige Zeit, so wie ihr sie euch wünscht und feiern mögt. Passt nur auf, dass ihr Jólakötturinn nicht begegnet.