Meine Hüttenschuhe sind fertig.
Ein Geschenk für meine Kinder habe ich also nun schon. Eigentlich treffen wir uns immer zu Weihnachten. Es sind für uns einige freie Tage, die bei uns als Familientage genutzt werden. Ob wir uns in diesem Jahr treffen können, weiß ich allerdings noch nicht. Die Pandemie hat uns immer noch im Griff und es sieht im Moment schon alles andere als gut aus, in Sachsen besonders.
Wir schenken uns auch etwas. Nein mit übermäßigem Konsum hat das nichts zu tun. Wir machen uns Gedanken über die Familienmitglieder, wie sie sind, was sie mögen und dann suchen wir ein Geschenk. Oder wir machen es selber. Jemand, der gerne zeichnet braucht vielleicht Papier und kauft sich das nie. Ein anderer bekommt eben Hüttenschuhe.
Beim Nordsee-Schwiegersohn lösten sich die Hüttenschuhe auf. Er hat sie gern getragen, aber nun half auch kein Ausbessern mehr. Gut, dass ich das erfahren habe.
Einfach Socke mit Sohle dran ist mir zu einfallslos. Ich probiere und fummele dann immer an Gestaltungsmöglichkeiten herum, so lange, bis es mir genehm ist. Ich staune da selber immer über meine Geduld.
Den Umschlag am Schaft wollte ich eigentlich im Halbpatent stricken, doppelt und dann quer nehmen und die Maschen für den Sockenschaft aufnehmen. Das war mir zu viel Pamms oben um den Schuh. Also habe ich es wieder aufgedröselt. Auch die zweite Gestalterei missfiel mir. Mit dem dritten Versuch gab ich mich zufrieden.
Aber wenigstens kann ich jetzt Halbpatent und Vollpatent stricken. Für Schals ist das ideal und das nächste Famileintreffen kommt auch mal wieder.
Ich bin immer richtig glücklich und zufrieden, wenn ich sehe, was aus einem Berg Schafwolle werden kann. Es macht eine Menge Arbeit, das Garn zu spinnen und zu verstricken. Gotlandwolle spinnt sich nicht gerade leicht. Ich nehme das gerne auf mich, weil mir auch bei längeren Aufenthalten Zuhause keine Langeweile aufkommt und weil ich etwas Besonderes geschaffen habe.
Meinen Wollprodukten gebe ich immer gerne einige Informationen mit, Pflegehinweise oder aber auch Informationen über die Schafe, die die Wolle zum Spinnen gegeben haben. Die wollliefernden Schafe wohnten bei Mügeln, aber die ursprüngliche Heimat der Gotland-Pelzschafe ist auf der Insel in Schweden.
Ich mag nicht einfach Bilder aus dem Netz nehmen. Deshalb habe ich eine Karte gezeichnet. Ganz, ganz genau ist sie nicht, aber für meine Zwecke reicht es. Ich muss sowieso mit meinen Zeichenwerkzeugen üben. Also bot sich das an.
Jetzt gieße ich mir einen Tee ein und kuschele mich in meinen Sessel, denke über das nächste Projekt nach und lese. Danke, Karin, für die Bücher.