Ich höre oft: „Wenn es so weiter geht, haben wir bald amerikanische Verhältnisse.“ Dabei sind manche gar nicht schlecht. Oder anders gesagt: Bei uns ist nicht alles gut.
Ich weiß allerdings, dass ich nur in einem Bundesland zu Gast war, in Kalifornien. Für das ganze Land spricht das nicht.
Meine Tochter arbeitet im sozialen Bereich, beantragt Hilfen für ihre Klienten und weiß, welche staatlichen Hilfen es gibt. Sie erzählte mir davon und auch, welche Bemühungen es in ihren Bundesland gibt, zu einem besonderen Thema: Inklusion. Jeder Mensch hat das Recht, auf Teilhabe, darf nicht ausgeschlossen werden. Wenn man diese amerikanischen Verhältnisse betrachtet, dann möchte ich das hier auch so.
In der Vorschule und im Kindergarten sind die Kinder zusammen. Ein Lehrer hat bei Weitem nicht so viele Schüler wie bei uns und hat einen Assistenten. Je nach dem, wieviele Schüler da sind, die besondere Hilfe benötigen, gibt es zusätzliche Helfer. Behinderte Kinder sind nicht ausgeschlossen und die anderen lernen den Umgang mit ihnen. Und der klappt ganz gut, wie ich mich überzeugen konnte.
Je nachdem, wie stark der Grad der Behinderung ist, werden vom Staat Kalifornien Stunden bewilligt, nach denen Helfer bezahlt werden, um die Eltern zu unterstützen oder ihnen Freiräume zu ermöglichen. Helfer kann jeder sein, Familienmitglied, Freunde, Fremde, … Um medizinische Hilfe geht es hier nicht. Das ist etwas anderes.
Am ersten Wochenende waren wir zu einem Spielplatz unterwegs. Barrierefrei ist er und soll das Zusammensein nichtbehinderter und behinderter Kinder fördern. Ich konnte mit meinem Rollstuhl dem Enkel bis in den Sandkasten folgen. Genial fand ich das. Jeder konnte alle Orte gut erreichen, ob zu Fuß oder mit dem Rollstuhl. Diese Art amerikanische Verhältnisse wünschte ich mir hier auch.
Dass an dem großen Klettergerüst das Fingeralphabet für Gehörlose oder schwer Hörende angebracht war, fand ich gut. Es sensibilisiert für die Probleme der Menschen mit Hörproblemen. Und die dürfen weder Tabu-Thema sein, noch als ausschließliches Problem der Betroffenen abgetan werden.
Nicht alle Länder der Welt verwenden das gleiche Fingeralphabet. Auch Gehörlose müssen also „Fremdsprachen“ lernen. Mit der Gebärdensprache hat das übrigens nichts zu tun.
Mir hat es gefallen auf diesem Spielplatz in Los Angeles. Zu diesem Ort, in einem Park gelegen, waren wir am ersten Sonnabend unserer Reise unterwegs. Der Spielplatz und die Menschen dort haben mich sehr beeindruckt. Und meinen Bergen war ich auch schon ganz nahe.
Das klingt wirklich fein. Ich wäre ebenfalls sehr froh, wenn es etwas der Art hier öfters gebe. Alles Liebe
In Kalifornien bemüht man sich sehr. Das ganze Land ist groß und es ist nicht überall so. Die Bundesgesetze sind verschieden. Diesen Ansatz hier fand ich richtig gut.
Liebe Grüße an dich.
Ein richtig schöner Spielplatz, liebe Gudrun. Etwas in der Art habe ich hier bisher nicht gesehen. Solche amerikanischen Verhältnisse würde man sich hier wirklich wünschen.
Ich hoffe, Dein Rheumaschub sucht Dich nicht allzu lange und zu heftig heim. Gute Besserung!
Liebe Grüße von der Silberdistel
Der Spielplatz war wirklich schön und sehr sauber. Es ist heiß da und man hat auch an Sonnensegel gedacht. Mein Enkel war nur am Rennen und Klettern.
Es sind hier nicht alle reich, bei weitem nicht, aber ich habe viele Spiel- und Sportplätze gesehen und Ehrenamtliche, die dort Training durchführen. Das hat mir gefallen.
Herzliche Grüße an dich
Tatsächlich gibt es in Deutschland auch solche Spielplätze, nicht so groß, aber ansatzweise! Ich würde mir wünschen, es gäbe mehr. Es gibt das Bundesteilhabegesetz:
https://www.gemeinsam-einfach-machen.de/GEM/DE/AS/Umsetzung_BTHG/Gesetz_BTHG/Gesetz_node.html
Leider kann/wird es nicht konsequent genug durchgesetzt. Manchmal scheitert es an den nicht vorhandenen Helfern und manchmal auch an der Bürokratie!
Die Helfer dort werden vom Staat bezahlt. Je nach Grad der Behinderung gibt es zugesprochene Stunden. Das Geld geht direkt an die Helfer. In der Schule kommen Therapeuten zum Einsatz, je nachdem, was gebraucht wird. Ich könnte jetzt noch einiges aufzählen. Ich fand das alles richtig gut.
Gut, dass du davon berichtest, denn nach dem schrecklichen Amoklauf in Texas ist es wichtig zu zeigen, dass in Amerika nicht nur Menschen leben, denen der 2. Zusatzartikel zur Verfassung am wichtigsten zu sein scheint. Fein, dass du deinen Enkel auf den Spielplatz begleiten konntest.
Liebe Grüße,
Elvira
Nein, ich habe viele andere kennengelernt, die sich die Köpfe einrennen, weil sie so etwas wie an der Schule in Texas nicht wollen. Betroffenheit und Trauer herrschen gerade vor. Eine Freundin meiner Tochter ist in ein anderes Bundesland gezogen. Sie möchte gerne zurück.
Die Waffengesetze sind das eine, der tief verwurzelte Rassismus in einigen Bundesländern das schwerwiegende andere.
Liebe Grüße
Bei mir am Ort gibt es einen Mehrgenerationenpark. Das ist eine tolle Sache. Für alle was dabei. Und mit Rolli oder Rollator sehr gut zu erreichen, zu umrunden und daran teilzunehmen. Seit ein paar Jahren wird das Projekt gefördert. V.a. geht es aber darum die ältere Generation mit einzubinden. Das Altenheim wurde in der Ortsmitte gebaut mit Angliederung an das Leben. Es wird ganz schön was gemacht, so ist es zumindest hier in meiner Region. Teilhabe ist so wichtig. Aber auch wenn man nicht mehr so fit ist, dabei sein und mit dem Enkelchen nochmal schaukeln……. 🙂
Das liest sich richtig gut. Das gefällt mir. Ich wünschte mir, dass es überall so wäre. und dass alle ihr Auskommen haben und ihre Teilhabe gesichert ist.
Wenn ich jünger und fitter wäre, würde ich dahin ziehen, wo meine Tochter schon ist.
Liebe Mia, ich grüße dich und ruf dich demnächst mal an.
Ein wirklich besonderer Spielplatz! Dieses Konzept ist absolut nachahmenswert.
Das finde ich auch. Ich wünsche mir das hier auch, besonders für Lehrkräfte in den Schulen. In der Schule/ Vorschule wirden die Kinder früh an der Schulhoftür in Empfang genommen von Lehrerin und Assistentinnen. Das ging sehr herzlich zu. Jedes Kind wurde begrüßt. Der Enkel war sofort mittendrin und sah uns gar nicht mehr. Man kann beruhigt gehen, wenn man weiß, dass die Kinder gut aufgehoben sind.
Grüße an dich, liebe Beate.
Das liest sich richtig gut. Ich denke, an vielen Schulen hier in Deutschland wird auch vieles oder alles versucht, behinderte Kinder vom normalen Leben nicht auszuschließen.
Wie weit Eltern vom Staat oder geeigneten Einrichtungen bei der Pflege und Betreuung ihrer behinderten Kinder unterstützt werden, kann ich nicht sagen, da ich noch nie in so einem Beruf gearbeitet habe.
Jetzt ist ja die große Herausforderung, ukrainische Kinder in den Schulbetrieb zu integrieren, da sie ja die Sprache absolut nicht können, wenn sie nach Deutschland kommen.
Es ist sicher eine wahnsinnig schwere Zeit für sie – vor allem mit den schrecklichen Erinnerungen an den Krieg.
Liebe Grüße zu dir
Wie gesagt: Kalifornien steht nicht für das ganze Land und ja, auch hier gibt es Probleme. Aber man arbeitet dran. Ich bin auch ganz stolz auf meine Tochter, dass sie so engagiert ist. Ich habe sie erlebt, denn noch immer läuft vieles im Homeoffice.
Es wäre so schön, wenn unsere Welt ein bisschen besser würde, immer ein bisschen mehr.
Liebe Grüße
Schöner Bericht, so einen Spielplatz habe ich hier auch noch nicht gesehen, oder davon gehört.
Ja Inklusion ist schon etwas tolles. Aber bis es überall funktioniert wird es noch dauern.
Tolle Bilder hast du gemacht.
Ich hoffe dein Rheumaschub geht schnell vorüber.
Liebe Grüße Marion
Ja, das wird dauern. Dort ist es im Gesetz verankert, aber nicht alle finden es gut. Vor allem in anderen Bundesländern.
Ich kämpfe tapfer gegen den Schub. Wenn es wieder wärmer wird, geht es auch mir besser. Ich wäre jetzt allerdings gerne in Kalifornien. Da hatte ich manche gesundheitlichen Bremsen nicht.
Ganz liebe Grüße an dich.
In den USA hat es vor über zwanzig Jahren schon hydraulisch absenkbare Busse im Öffentlichen Nahverkehr gegeben, damit Schwerbehinderte leichter zusteigen können, da hat man bei uns hier noch nicht einmal gewusst, wie man das buchstabiert, um das mal ein wenig krass zu formulieren. Die Kanten von den Gehsteigen waren vor der Jahrtausendwende bereits an den Übergängen so abgesenkt, dass Rollstuhl- und Rollatorfahrer:Innen keinerlei Probleme hatten, die Straßen ungehindert zu überqueren. Das bringt man hier immer noch nicht fertig! – Was mir jenseits des Großen Teichs auch stets sehr angenehm aufgefallen ist: Die Sauberkeit auf den Straßen, Gehwegen und in den Parks. Und natürlich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, auch wenn das manchmal aufgesetzt und nicht ernst gemeint ist. – Mir ist es jedes Mal nach einer Amerikareise passiert, dass ich am liebsten umgedreht und wieder in den nächsten Flieger zurück nach Amiland eingestiegen wäre. 😉
Liebe Grüße!
Erinnert mich an meine Mutter, wie sie begeistert war, dass bei uns jede noch so kleine Straße in England nicht nur abgesenkte Straßenübergänge, sondern auch spezielle Platten mit Huckelchen über den ganzen Weg hatten, damit die Blinden mit Stock sich durchtasten können und wissen, wo ein Straßenübergang. Meine Mutter ist fast blind.
Das ist bei uns Pflicht im Straßenbau seit mehr als 20 Jahren.
Die Huckelchen haben auch noch einen anderen Grund: Man rollt nicht auf die Straße, wenn man mal die Bremse am Rolli vergisst anzuziehen. Ich finde es richtig gut, bei anderen mal zu schauen, wie die Probleme lösen.
Das bestätige ich alles, liebe M. Von der Freundlichkeit der Menschen konnte ich mich auch überzeugen. Taxifahrer, Busfahrer und Busfahrerinnen, Verkäufspersonal, alle waren sehr hilfsbereit, ohne, dass man lange bitten musste. Die Sauberkeit in dieser großen Stadt hat mich angenehm überrascht und auch, dass überall Rollstühle und Elektromobile bereit standen, auch am Strand. Ich möchte gerne wieder kommen.
Liebe Grüße a dich.
So unterschiedlich ist es eben doch manchmal. Hier wie da ist nicht alles immer gut und auch nicht alles schlecht. Solch Spielplätze habe ich hier in Deutschland noch nie gesehen, ich finde das super.
Liebe Grüße von Kerstin.
Ich war begeistert. Die Kinder mönnen miteinander spielen; keiner muss zurückbleiben, weil er nicht weiter kommt. Die Kindrer sind sehr locker miteinander umgegangen. Das hat mir sehr gefallen. Ganz liebe Grüße an dich.