Änderungen

Oh, Änderungen wird es viele geben. Spätestens morgen wird es deutlich werden. Ich kann zwar nichts für verkorkste Bundespolitik (seit Jahrzehnten) und auch nichts für Wahlergebnisse, aber es wird garantiert wieder die volle Breitseite geben. Ich werde es nicht lesen und mir noch weniger annehmen. Weggehen von hier werde ich auch nicht. Ich bin noch nie weggelaufen, dahin, wo es mir vermeintlich besser gehen könnte. Von meinem Großvater zum Beispiel habe ich jede Menge gelernt, werde mit allen Veränderungen klar kommen und kann mir gleichwie auch immer noch selbst im Spiegel mit ruhigem Gewissen in die Augen schauen.

Das soll genug sein.
Gleich düse ich in den Garten. Auch morgen, gleich vom Wahllokal aus, werde ich das tun. Morgen werde ich vielleicht höchstens mal abends in die Wahlstratistik schauen und ansonsten weder Gelaber, noch Gejammer hören wollen.

Wegen der anhaltenden Veränderung in der Niederschlagstätigkeit gibt es auf meinem Balkon eine Insektentränke.

Um meine Tiere werde ich mich kümmern. Ja. Die Insektentränke ist manchmal leer bis auf den letzten Tropfen. Das liegt aber kaum an vielen Insekten, sondern am Gastkater. Dem schmeckt das Wasser mit Aroma besonders gut. Trotzdem freue ich mich über jedes Insekt, welches mich besucht und Wasser haben kann. Den Grünling habe ich fotografiert mit herausgelassener Markise. Hätte ich sie erst reingewickelt, wäre mein Insekt weg gehüpft.

Meine Französischbuch nehme ich mit in den Garten. Da habe ich Zeit zum Lernen.
Gestern habe ich mir einen Bericht über die Provence angesehen. Oh, es wird noch dauern, bis ich alles, was gesprochen wird, verstehe. Aber, ich bin auf einem guten Weg, komme gut voran. Und darüber freue ich mich wie Bolle. Was es auch immer noch für Änderungen in meinem Leben geben wird, diese Sprache wird mir nie schaden. Im Gegenteil.

Na dann!

Nachtrag

Ich war gerade wählen. Nein, ich mache keine Briefwahl. Nicht, weil ich irgendwelches Misstrauen hege, sondern weil ich Menschen um mich haben möchte. Man trifft Nachbarn, kann mal ein Schwätzchen machen, kann schauen, was die Schüler der Schule gerade ausstellen und kann ich kann die Stimmung im Wahllokal fühlen.
Und nun verziehe ich mich mit dem Französischbuch in den Schatten.