Heute ist Weltrheumatag. Naja, nichts Besonderes für alle, die wenig mit der Krankheit zu tun haben. Mich hat das nasskalte Wetter gleichmal wieder erinnert. Die Deutsche Rheumaliga hat heute fünf Tipps gegeben, wie man mit seiner Errankung umgehen kann, so dass sie einen nicht in die Knie zwingt.
Eines ist, über seine Krankheit zu reden und so einiges für sich zu klären und zu erreichen. Gut, das fällt mir schwer, aber ich habe es getan. Und nun arbeiten Arzt, Sanitätshaus, Krankenkasse daran, meine Mobilität zu erhöhen, damit ich ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Ich möchte nicht, dass mich jemand zum „Damenkränzchen“ karrt. (Mir fiel nichts anderes ein, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.)
Der zweite Tipp war, ein Hobby zu finden, welches einen beschäftigt, ablenkt, Ziele setzt und zufrieden sein lässt. Das habe ich. Meine Experimente mit alten Handarbeiten und Wolligem werde ich behalten, und daran festhalten, auch ohne Erinnerungen zum Weltrheumatag.
Das vorläufige Ende
Gemeint ist hiermit erstmal nur das Ende meiner Gabelhäkelei. Mein Schal ist fertig und ich finde, er ist schön locker und luftig geworden und lang genug auch. An kalten Tagen kann ich ihn mir mehrmals um den Hals wickeln, an wärmeren schwebt er eben mir unruhigen Seele hinterher.
Die Gabelhäkelei, das Häkeln mit der Gabel, ist eine sehr entspannende Tätigkeit. Beim Zusammenfügen der einzelnen Stränge kann man die unterschiedlichsten Muster erzeugen, die Schlingen direkt miteinander verknüpfen oder mit einem Extrafaden zusammenhäkeln, durch Bündelungen Bögen erzeugen und durch eingefügte Luftmaschenketten wieder aufheben. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gefällt mir.
Spinnen und stricken nicht nur am Weltrheumatag
Jaja, so lange ist es nicht mehr hin bis Weihnachten. Und diesmal sieht es gut aus, dass wir nach langer Zeit uns als Familie wiedersehen. Und ja, wir schenken uns auch was, nicht irgendetwas um des Schenkens Willens. Es soll passen. Man soll sich Gedanken machen um die anderen und auch selber fertigen, wenn immer es geht.
Mein Schwiegersohn braucht neue Hüttenschuhe.
Ich musste erstmal wieder spinnen, weil ich etwas dickeres Garn brauchte. Am Spinnrad muss ich die Fußgelenke bewegen und auch die Hände haben gut zu tun. Manchmal muss ich ein Päuschen machen, aber das ist nicht schlimm. Kleinere Wutanfälle verfliegen schnell wieder.
Ich verspinne gerade Gotlandwolle, die Wolle der Gotland Pelzschafe. Einen Entwurf für die Schuhe habe ich auch schon parat und die vier Knöpfe, die ich brauche entstehen aus einem gekürzten Ast unseres Kirschbaumes aus dem Garten.
Mein Hobby wird immer bleiben, auch wenn ich gerade nicht erinnert werde, wie heute am Weltrheumatag. Es schafft Nützliches, tut meinen Gelenken und meiner Seele gut, schafft Zufriedenheit. Ich werde auch weiter davon erzählen. Ich bin zwar manchmal etwas langsam, aber ich habe meine Ziele.