Ein vorläufiges Ende, Weltrheumatag, Gabelhäkelei und Wolliges.

„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als jemand, der ohne Ziel umherirrt.“ (Gotthold Ephraim Lessing)

Gabelhäkelei

Heute ist Weltrheumatag. Naja, nichts Besonderes für alle, die wenig mit der Krankheit zu tun haben. Mich hat das nasskalte Wetter gleichmal wieder erinnert. Die Deutsche Rheumaliga hat heute fünf Tipps gegeben, wie man mit seiner Errankung umgehen kann, so dass sie einen nicht in die Knie zwingt.

Eines ist, über seine Krankheit zu reden und so einiges für sich zu klären und zu erreichen. Gut, das fällt mir schwer, aber ich habe es getan. Und nun arbeiten Arzt, Sanitätshaus, Krankenkasse daran, meine Mobilität zu erhöhen, damit ich ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Ich möchte nicht, dass mich jemand zum „Damenkränzchen“ karrt. (Mir fiel nichts anderes ein, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine.)

Der zweite Tipp war, ein Hobby zu finden, welches einen beschäftigt, ablenkt, Ziele setzt und zufrieden sein lässt. Das habe ich. Meine Experimente mit alten Handarbeiten und Wolligem werde ich behalten, und daran festhalten, auch ohne Erinnerungen zum Weltrheumatag.

Das vorläufige Ende

sinnerfüllendes Hobby - ein Tipp zum Weltrheumatag.
die Stränge werden zusammengefügt

Gemeint ist hiermit erstmal nur das Ende meiner Gabelhäkelei. Mein Schal ist fertig und ich finde, er ist schön locker und luftig geworden und lang genug auch. An kalten Tagen kann ich ihn mir mehrmals um den Hals wickeln, an wärmeren schwebt er eben mir unruhigen Seele hinterher.

Schal mit Gabelhäkelei gefertigt, pünktlich fertig zum Weltrheumatag
mein Schal, gehäkelt mit der Gabel

Die Gabelhäkelei, das Häkeln mit der Gabel, ist eine sehr entspannende Tätigkeit. Beim Zusammenfügen der einzelnen Stränge kann man die unterschiedlichsten Muster erzeugen, die Schlingen direkt miteinander verknüpfen oder mit einem Extrafaden zusammenhäkeln, durch Bündelungen Bögen erzeugen und durch eingefügte Luftmaschenketten wieder aufheben. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gefällt mir.

Spinnen und stricken nicht nur am Weltrheumatag

Jaja, so lange ist es nicht mehr hin bis Weihnachten. Und diesmal sieht es gut aus, dass wir nach langer Zeit uns als Familie wiedersehen. Und ja, wir schenken uns auch was, nicht irgendetwas um des Schenkens Willens. Es soll passen. Man soll sich Gedanken machen um die anderen und auch selber fertigen, wenn immer es geht.
Mein Schwiegersohn braucht neue Hüttenschuhe.

Spinnen und stricken für neue Hüttenschuhe
Garn spinnen für neue Hüttenschuhe

Ich musste erstmal wieder spinnen, weil ich etwas dickeres Garn brauchte. Am Spinnrad muss ich die Fußgelenke bewegen und auch die Hände haben gut zu tun. Manchmal muss ich ein Päuschen machen, aber das ist nicht schlimm. Kleinere Wutanfälle verfliegen schnell wieder.
Ich verspinne gerade Gotlandwolle, die Wolle der Gotland Pelzschafe. Einen Entwurf für die Schuhe habe ich auch schon parat und die vier Knöpfe, die ich brauche entstehen aus einem gekürzten Ast unseres Kirschbaumes aus dem Garten.

Mein Hobby wird immer bleiben, auch wenn ich gerade nicht erinnert werde, wie heute am Weltrheumatag. Es schafft Nützliches, tut meinen Gelenken und meiner Seele gut, schafft Zufriedenheit. Ich werde auch weiter davon erzählen. Ich bin zwar manchmal etwas langsam, aber ich habe meine Ziele.

Hobby, nicht nur zum Weltrheumatag

16 Gedanken zu „Ein vorläufiges Ende, Weltrheumatag, Gabelhäkelei und Wolliges.“

  1. Du machst es richtig. Den Fokus auf das legen, was einem wichtig ist.
    An mir ist der Weltrheumatag übrigens komplett vorbeigegangen (habe RA).
    Liebe Grüße an dich!

    1. Ach, nein , noch ein Leidensgefärte! Lieber Stefan, ich drück dich mal aus der Ferne. Ich denke, du hast deine Ziele auch.
      Herzliche Grüße

  2. Liebe Gudrun,
    ich staune, dass du so konsequent alles selber fertigst, was irgend geht, also sogar die Knöpfe für die Hüttenschuhe.
    Das finde ich großartig!
    Ganz liebe Grüße zu dir.

    1. Danke, du Liebe.
      Wir machen uns wirklich lange Gedanken und freuen uns auch immer auf die Geschenke. Eigentlich ist das übrig geblieben aus den Kindertagen meiner Drei. Da durfte ich oft nicht einfach so ins Kinderzimmer kommen. So ist etwas geblieben von der schönen Zeit, als noch Trubel herrschte bei E’s.
      Liebe Grüße an dich

  3. Gut so, ich habe nur sehr leicht mit Rheuma zu tun, meine Schwester allerdings richtig heftig. Die Gotlandwolle sieht richtig toll aus und der Schal erst recht. Demnächst werde ich mir so eine Häkelgabel besorgen. Ich habe da so eine Idee. Alles Liebe und hol di wuchtich

    1. Ach, Mensch, diese Krankheit beutelt offensichtlich eine ganze Menge Leute. Ein Mist ist das.
      Die Gotlandwolle liebe ich sehr. Ich hatte sie von Freunden aus dem Landkreis geschenkt bekommen, neige aber zu Geiz, was Wolle anbelangt. Ich habe immer Angst, dass ich keine mehr habe. Das ist noch nie passiert, aber es plagt mich ständig wieder. Ich bin ja so was von stolz, dass ich Wolle für die Hüttenschuhe herausgerückt habe.
      Liebe Grüße

  4. Ganz schick ist Dein Schal geworden, liebe Gudrun. Von den Ratschlägen befolgst Du ja schon lange so einiges. Ich bin immer wieder beeindruckt, was Du alles so ausprobierst. Aber ich kann mir auch vorstellen, wieviel Freude Du dabei empfindest. Wenn man sich mit Dingen beschäftigt, die einem Freude bereiten, bekommt man auch den Kopf frei. Und das wiederum ist ganz sicher hilfreich, wenn man eine Erkrankung in Schach halten möchte.
    Ich glaube, Du machst es genau richtig, liebe Gudrun. Na, und Dein Fridolin unterstützt Dich neuerdings auch sehr bei all Deinem Tun. Ich finde es immer wieder schön, wenn Du begeistert von ihm und Deinen Ausfahrten mit ihm, berichtest.
    Einen lieben Gruß schickt Dir die Silberdistel

    1. Das Tätigsein hat mich schon über so einige Krisen gebracht. Ich weiß, dass es richtig ist und deshalb pflege ich das regelrecht.
      Heute hatte ich ein Telefonat mit meiner Stadtbezirksbibliothek. Es ging um unsere seit zwei Jahren geplante Märchenveranstaltung. Wir wissen nicht, ob wir sie machen können. Ich überlege die ganze Zeit, was ich wie in bestimmten Situationen tun kann. Eine gute Lösung habe ich noch nicht. Es hat sich so vieles verändert, ich mich ja auch. Aber bestimmt geht noch so einiges.
      Morgen muss Fridolin wieder ran. Wir werden unterwegs sein, auch wenn es wahrscheinlich regnen wird. Ich bin froh, dass ich den Fridolin habe.
      Herzliche Grüße an dich.

  5. Dein Schal ist wirklich hübsch geworden. Für Sommer und Winter, toll.
    Aus deine Hüttenschuhe bin ich gespannt. Und Gotlandwolle ist ne schöne Wolle. Dein Schwiegersohn wird sich freuen.
    LG Marion

    1. Ich habe das Garn fast fertig. Dann kann ich losstricken. Der Schwiegersohn mag solche Hüttenschuhe, hat mal wieder welche durchgelaufen. Und nun bekommt er Neue. Sie müssen jedesmal anders sein, weil es sonst langweilig wird.
      Meinen Schal werde ich morgen wohl brauchen. Es ist verdammt kalt geworden. Schafwolle bringt etwas kuschlige Wärme.
      Liebe Grüße an dich.

  6. Ich habe bei dir das erste Mal etwas über diese Technik gelesen und gleich mal im Netz recherchiert. Solche Netzgabeln werden ja nicht allzuviel angeboten. Ich werde mal überlegen, wie ich die selbst herstellen kann und nach dem Sockenpaar, das ich gerade stricke, dieses Gabelhäkeln ausprobieren. Ist es nicht schwierig, nach jeder Masche diese Netzgabel wieder zu wenden? Na ja, das werde ich ja bald sehen.
    Liebe Grüße,
    Elvira

  7. Der Schal ist dir gelungen liebe Gudrun. Nur das Zusammennähen mag ich gar nicht bei Strickarbeiten, Fäden verstechen geht grad noch so. Dein neues Werk kann man auch an wärmeren Tagen tragen, ein schickes Teil!
    Liebe Grüße von Kerstin, die lieber beim Sockenstricken bleibt 🙂

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