Nun ist Ostern schon fast wieder vorbei. Ruhig war es bei mir. Nichts drängte, nichts musste sein. Ich hatte Zeit für meine kranke Katze und für das erwachende Leben draußen in meinem Innenhof.
Ostern ist für mich immer verbunden mit dem beginnenden Leben draußen nach dem Winter. Das Gras wird wieder grün, die Büsche und Bäume bekommen Blätter und ich freue mich über jedes Blümchen auf der Wiese. Der Kastanienbaum im Innenhof hat schon Blütenstände angesetzt.
Ich bin an einem Ostersonntag geboren wurden. Vielleicht empfinde ich die Zeit jetzt deshalb so stark als richtigen Anfang vom Jahr und vom Leben.
Emsiges Leben gibt es zum Beispiel auch bei den Tieren draußen. Alle waren eifrig mit Nestbau beschäftigt. Ich glaube, meine Haus- und Hofmeise brütet schon und bei Spatzens schreit der Nachwuchs schon nach Futter. Fasziniert war ich davon, wie das Elsterpärchen ihr Nest verteidigt hat gegen eine Krähe. Sie haben die Krähe nicht nur von der Tanne weg gescheucht, sie haben erst Ruhe gegeben, als der Rabenvogel den Innenhof verlassen hat.
Amseln, Elstern und Tauben kommen ab und zu auf mein Fensterbrett, vor allem wenn sie Durst haben. Es freut mich, dass sie mich besuchen und dass ich ihnen etwas Gutes tun kann.
Die Tage mal ganz für mich zu haben, war gar nicht so schlecht. Gestern packte mich der Appetit auf ein süßes Essen. Und so gab es weder Eierspeise noch einen feinen Osterbraten, sondern Holundersuppe. Naja, großartig punkten kann ich damit nicht, aber wisst ihr was? Die Suppe war köstlich und genau das Richtige für den „süßen Zahn“.
Ich singe jetzt lieber kein Loblied auf meinen Holunder.
Es gibt so viel Schönes da draußen. Man muss es nur sehen. Und beschützen. Und wenn auch nur im Kleinen und auf meine Weise, das kann ich auch.