Vogelhochzeit draußen und ich drinnen rennend von Fenster zu Fenster.

Die Kamera war immer da, wo ich gerade nicht war.

Kalt ist es draußen, aber das hält nichts mehr auf. Abends muss ich meine Balkonpflanzen noch einpacken, draußen ist aber tagsüber die Vogelhochzeit schon in vollem Gange.

Vogelhochzeit bei Familie Rabe

Schreiben wollte ich eigentlich. Da sah ich von meinem Schreibtisch aus etwas, was mich sehr erfreute.
Mir gegenüber, auf der anderen Seite der Straße waren Rabens dabei, ihr Nest zu bauen. Ob sie schon im vergangenem Jahr dort waren, weiß ich nicht. Sie schleppten Baumaterial hoch, gingen oft kopfüber an ihrem Bau. Und in den Pausen saßen sie auf dem Rand und hielten eben Vogelhochzeit.

Das Nest und die Vögel sind weit weg. Eine arge Herausforderung ist das für meine Kamera. Auch sind die Vögel ständig in Aktion und allerlei Zweige und Ästlein sind auch im Wege. Bei so viel Geflatter und meinen technischen Gegebenheiten kann man keine Wunder erwarten. Ich habe trotzdem fotografiert und viel Spaß gehabt. Meine Geschichten kann ich trotzdem erzählen.

Einer der Rabenvögel bleibt immer in der Nähe des Nestes. Nicht, dass ein Konkurrent abwartet und sich in das fertige Eigenheim fläzt.

Vogelhochzeit ist auch bei Elsters

Auf der anderen Seite meiner Wohnung stolzierten Elsters wie auf dem Catwalk. Offensichtlich liefen auch hier die Vorbereitungen für die Vogelhochzeit. Frau Elster zickt aber noch. Oder gehört das dazu? Ihr Gatte wird noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Sicher bin ich mir noch nicht, wo ihr Nest ist. Ich vermute in der großen Tanne.

Ringeltaube auf Futtersuche

Huch, eine alte Bekannte! Sie habe ich in meinem alten Innenhof, einige Ecken weiter, immer gesehen. Tauben sammelten all die Körnchen auf, die die anderen Vögel aus dem Futterhaus scharrten.
Manchmal, im heißen Sommer, habe ich ihnen Wasser und Körnchen auf das Fensterbrett gestellt, aber sie sind nicht gekommen. Hier wohnen sie also!

Probesitzen im alten Nest der Türkentaube

Herr und Frau Taube inspizieren „meinen“ Kirschbaum. In der Astgabel sind noch die Reste des alten Nestes der Türkentaube. Die habe ich in diesem Jahr noch nicht gesehen, aber Frau Ringeltaube hatte schon vor Tagen mal Probesitzen in dem kleinen Nest gemacht. Da werden die beiden Täubchen wohl anbauen müssen.

Vogelhochzeit bei Taubens

Ooooooh! Jetzt kam ich gar nicht mehr weg vom Fenster. Ich sauste zwar immer mal auf die andere Seite der Wohnung, um zu schauen, was bei Rabens los ist, aber die Tauben waren zu schön anzusehen. Sie zupften und putzten sich gegenseitig. Naja, und mit einem bisschen Mühe passten beide auf das Nest. Naja, fast. Mal sehen, ob ich da oben im Kirschbaum kleine Tauben habe.

Kirschbaumwurzeln
Die Wurzeln des alten Kirschbaumes.

Ich finde es schön, hier zu wohnen in Leipzig-Grünau. So nah an manchem war ich lange nicht. Noch sind die Bäume und Büsche kahl. Das hat den Vorteil, dass ich vieles gerade gut beobachten kann, eben auch eine Vogelhochzeit. Bald ist alles wieder so schön Grün, anders als in den Häuserschluchten der Großstadt. Ich freue mich schon auf Sonne und Wärme und gemütliche Stunden auf meinem Balkon.
Hach, es war ein ordentliches Hin- und Her-Gerenne für mich, aber vor allem war es ein Tag, der mir viel Freude gemacht hat. Mal sehen, was es noch zu entdecken gibt in der nächsten Zeit. Morgen will ich nochmal raus, bevor der angekündigte Regen und der Sturm beginnen.

8 Gedanken zu „Vogelhochzeit draußen und ich drinnen rennend von Fenster zu Fenster.“

  1. Es tummelt sich wirklich gar fein. Bei uns auch. Unser Vermieter hat den Rückschnitt vom Holunder zusammengesteckt und in die Kastanie gehoben. Vogel Ikea halt. Hab es fein

    1. Hehe, das ist eine gute Idee. Mal sehen, ob ich auch ein bisschen Baumaterial im nächsten Jahr sichern und bereitlegen kann. auf alle Fälle sind wir ein Taunenhaus. Es kommt immer mal eine Hand voll Körnchen von oben und die Tauben können es sich gut gehen lassen.
      „Vogel-Ikea“ finde ich Klasse. Das merke ich mir.
      Liebe Grüße

  2. Schöne Bilder hast du gemacht. Fleißig sind sie am bauen und zwitschern.
    Ich kann sie im Nachbargarten beobachten.
    LG Marion

    1. Das ist schön, gell? Bei uns stolzierte ein Vogel herum, den musste ich erstmal suchen im Netz. Es waren Nebelkrähen.
      Wenn ich zu spät aufstand anno dunnemals und etwas verstrubbelt in der Küche erschien, meinte meine Mutter, ich sehe aus wie eine Nebelkrähe. Ich habe mir da nie Gedanken gemacht. Jetzt weiß ich, wie sie aussehen und ich finde sie gut. Ich wäre heute nicht mehr beleidigt. 😀
      Herzliche Grüße an dich, liebe Marion.
      Wie geht es der kleinen Ziege aus der Nachbarschaft?

  3. Ich gucke schon immer, ob es hier auf unserem Balkon zur Familienplanung kommt. Wir haben zwei Nistkästen aufgehängt. Bisher werden sie wohl leider nicht genutzt. Dabei bieten wir bed&breakfast 🙂 und das kostenfrei. Na mal sehen, vielleicht überlegen es sich die Meisen noch.

    1. Wenn die Penny mal nicht mehr ist, werde ich Spatzenoma. Ich möchte Nistkästen für sie auf dem Balkon, habe jetzt schon Stammgäste am Vogelbad und Futterhaus. Allerdings nicht auf dem Balkon. Spatzen brüten gerne in Gemeinschaft. Es wird halt sowas wie eine Eigenheimsiedlung.
      Dich hätte ich jetzt gerne mal hier. Hier ist ein Nestbau im Gange. Tauben, Elstern, Raben, Amseln … Allerdings sind sie ein ganzes Stücke weg. Das schafft meine Kamera nicht gut.

      1. Ich war gerade am Kanal, da ist noch nix zu sehen, auch wenn viele Vögel eifrig umherfliegen. Wir haben die Nistkästen auf dem Balkon. Hein ist eh zu träge und Ellie kriegt die auch nicht. Aber wenn wir wüßten, dass sie brüten, würden wir die Katzen auch drinnen lassen.

        1. Ich weiß nicht, ob Penny das interessieren würde. Aber abdampfen könnte sie. Der markierende Kater, der kleine Stinker, interessiert sie schon sehr. Der Balkon ist ebenerdig, der Sprung nach draußen ist nicht anders als nach innen.

Kommentare sind geschlossen.