Auf dem Fensterbrett. Früh übt sich, was groß und stark werden will.

Ein bisschen Buddelflink mit kleinen Töpfchen.

Meine Gartenarbeit findet jetzt erstmal auf dem Fensterbrett statt. Ich würde auch gerne mal mit in den Garten fahren, schauen, ob alle winterharten Pflanzen sich schon zeigen. Noch immer mag ich aber nicht mit den Öffentlichen fahren, mit der Leipzscher Bimmel zum Beispiel.

Ich glaube nicht mehr daran, dass ich bald geimpft werde. Zu groß ist der Egoismus einzelner Staaten (ich nenne jetzt mal keinen), wenn es um die Verteilung des Impfstoffes geht und auch hier im Lande höre ich schon immer mehr und minder laut von einer anderen Priorisierung als ursprünglich gedacht .

Bald habe ich wieder Termin bei meinem Rheumatologen. Ich sollte mir überlegen, ob ich bereit bin, ein neues Biologika zu nehmen. Bisher hat alles nicht funktioniert, die zerstörerischen Entzündungen mussen aber reduziert werden. Nachweislich sorgt das Neue aber auch dafür, dass Infektionen schlimmer verlaufen können, denn mein Immunsystem wird heruntergefahren. Davor warnt auch der Hersteller Pfizer.
Tja! Und da habe ich schweren Herzens nun eine Entscheidung getroffen.

Gurken-Zöglinge auf dem Fensterbrett
Sie haben es besonders eilig, die Gurken-Zöglinge.

Nun aber lieber zu etwas Schöneren.
Schon drei Tagen nach der Aussaat spitzten die ersten Gurkenpflänzchen auf dem Fensterbrett. Das ging ja schnell. Ich hätte ruhig noch warten können. Morgen werde ich die Pflänzchen vereinzeln und in etwas größere Töpfe pflanzen. Jetzt warten wir wieder, die Planzen und ich, auf Wärme und Sonne. Ich brauche die Pflanzen nicht alle und werde welche verschenken.

Tomatenpflänzchen auf dem Fensterbrett
Die sollen mal Tomaten tragen.

Den kleinen Tomatenpflanzen geht es gut auf meiner Fensterbrett. Sie haben noch ein bisschen Zeit und sollen gar nicht so schnell wachsen. Es ist ja noch viel zu kalt für den Garten. Auf dem Balkon werde ich diesmal keine behalten. Ich denke, auch von den Tomatenpflanzen kann ich welche verschenken. Jetzt habe ich etwas zum pflegen und hegen. Das ist schön und bringt auf andere, bessere Gedanken.

Bei meiner Gärtnerei auf der Fensterbank habe ich natürlich auch draußen einiges Schöne sehen können, so ganz nebenbei. Rabens bauen wieder an ihrem Nest, Kaninchen flitzen durch den Innenhof, verschiedenartige Tauben tummeln sich und die Elstern spielen in der Tanne Verstecken.

Am Vogelhaus war es im Winter etwas ruhig geworden. Heute hörte ich lautes Geschimpfe und siehe da: Frau Spatz manöverte da draußen lautstark herum. Fast schien es, als würde sie krakeelen: „Kuck mal, ich bin wieder da.“
Na gut, füttere ich jetzt eben wieder fleißig.

13 Gedanken zu „Auf dem Fensterbrett. Früh übt sich, was groß und stark werden will.“

  1. Ach ja, das Impfen.
    Eigentlich bin ich ein ruhiger Mensch, mich regt so schnell nichts auf.
    Ich versuche nichts mehr zu lesen und schalte das Programm um.
    Mein Papa ist über 80 und wartet auch noch auf seinen Termin.
    Meine Töchter und ich sind in der nächsten Gruppe, wegen Arbeit und Krankheit dran.
    Meine Kollegin hat auch Rheuma und weiß nicht,ob sie sich impfen lassen kann, oder soll. Ist nicht so einfach.

    Umso mehr freue ich mich über deinen kleinen Piepmatz. Sehr goldig.
    Bist ja fleißig am säen und hoffentlich gute Ernte.

    Bleib gesund
    LG Marion

    1. Liebe Marion, ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es bei euch vorwärts geht. Das wäre schon ganz wichtig. Meine älteste Tochter, hinter dem großen Teich, ist schon geimpft, weil sie beruflich viele Kontakte hat. Sie hat schon die zweite Spritze weg und alles ist gut.
      Bei mir im Haus wohnen einige über Achzigjährige. Die sind als zwanzigjährige junge Männer hier eingezogen als das Haus gerade fertig gebaut war. Hier würde sich ein mobiles Impfteam lohnen, auch für all die die nicht mobil sind auf Grund ihrer Erkrankung und in den barrierefreien Wohnungen wohnen.
      Also, mit dem Säen hatte ich es ein bisschen eilig. Mit der Balkonbepflanzung werde ich aber noch warten. Es braucht alles seine Zeit.
      Ich schick dir liebe Grüße und drücke dich mal aus der Ferne.

  2. Es sind ja nicht nur die Staaten, die egoistisch sind… wenn ich hier sehe, wer sich so alles vordrängelt. Wir haben einfach zu wenig Impfstoff, aber immerhin gibt es inzwischen einige Impfstoffe. So schnell hat es wohl noch nie welche gegeben. Ich bin sicherlich mit als letzte dran, an den Gedanken habe ich mich inzwischen gewöhnt. Martin wird auch kaum früher dran sein. Weder das Rheuma noch seine andere Erkrankungen sind bisher Grund für eine höhere Priorisierung. Aber wir gehen trotzdem raus, Martin fährt auch mit den öffentlichen, weil die Medis gerade so heftig sind, dass er sich lieber nicht hinter’s Steuer setzt.
    Ich hätte schon gerne mal eine Perspektive. So ist das auf Dauer manchmal schwer auszuhalten. Ich freue mich auch schon darauf, auf dem Balkon zu werkeln, ihn wieder zu einer grünen und bunten Oase zu machen. Und unsere täglichen gefiederten Gäste sind immer ein Lichtblick. Am Küchenfenster ferkeln sie ganz schön rum, seit ich auch da Futter angebracht habe 🙂 Für die, die den Weg über unser Dach in den Innenhof nicht finden.

    1. Ich werde auch geduldig warten. Was soll’s. Ich würde all die vorlassen, die oft und viel Kontakt zu anderen haben müssen durch ihren Beruf. Nur für manche Nieselprieme habe ich kein Verständnis, für Vordrängler und Bevorzugte.
      Raus gehe ich auch, nur ist es nicht gerade aufregend. Aber Pläne habe ich schon gemacht für die Zeit danach. Das ist gar nicht mal so schlecht. Jetzt lenkt es ab und dann ist die halbe Planung eben schon fertig.
      Herr E. wirft immer eine Hand voll Vogelfutter aus dem Fenster, unter den Kirschbaum. Das holen sich die Tauben und lassen alles andere in Ruhe. Aber auch Elstern und Raben kommen. Es haben eben alle Hunger.
      Bei uns stürmt es heute ganz ordentlich. Rabens scheinen ihr Nest gut gebaut zu haben. Es hällt, da ganz oben. Der Baum ist höher als unsere Häuser hier.

      1. Ich lasse auch gerne allen den Vortritt, die so manches aufrecht erhalten. Verkäuferinnen, med. Personal natürlich sowieso, Lehrkräfte, Erzieher*innen und andere.
        Bei uns kommt die Taube und frisst das, was die Meisen runterschmeißen. Manchmal mehr als sie fressen. Sie scheinen sich nur das rauszupicken, was sie mögen. Ich habe heute noch eine neue Meisenknödelhalterung mitgebracht.
        Und gerade habe ich mit Freude gesehen, dass mein Borretsch aus der Erde krabbelt, ebenso wie meine Karde.
        Kräuter habe ich heute einige vorgezogen gekauft. Die kommen jetzt bald nach draußen. Endlich habe ich wieder frischen Lorbeer (kein Vergleich zu dem getrockneten Zeugs)

        1. Oh, meine Meisenknödel-Aufhängung hat man uns geklaut. Wir haben sie in das Bäumchen vor dem Fenster gehängt. Zack, weg war sie. Schon bei der alten Wohnung sind zwei verschwunden. Das alte Balkonnetz war grober. Da sind die Meisen auf den Balkon gekommen. Jetzt passt nix mehr durch. Schade. Naja, einst …

  3. Auch ich habe mit der Terrassenarbeit begonnen und auch schon ein wenig im Hinterhofbeete herumgewerkelt. Das Wetter heute lädt allerdings mal eher zu gar nichts ein, was vor der Wohnungstür stattfindet.
    Auch mensch mit dem Rheuma und auch mit den Mitteln dagegen ist es ein Scheiß.
    Was das Impfen betrifft, so bin ich entspannt. Nach wie vor setze ich auf physical distancing und ein gesundes Immunsystem und bis dato (toi toi toi) nicht einmal der kleinst Schnupfen. Hab ein feines Wochenende

    1. Sein Immunsystem sollte man sowieso immer stärken. Und eben auch rausgehen, denn manches braucht Licht. Und trotzdem gibt es Krankheiten, da reicht das nicht. Und deshalb werde ich eine große Erleichterung haben, wenn ich die Impfung bekommen habe. Mein Immunsystem dreht ab und an durch und sieht seinen eigenen Körper als Feind an, den es zu bekämpfen gilt. Da hilft alles nichts, es muss der Stoff gefunden werden, der genau das verhindert. Schwierig ist das, weil jeder anders ist. Was bei einem hilft und ein Segen ist, muss beim Nächsten nicht so sein.
      Mir erzählen Mütter, deren Kinder im Winterhalbjahr auch, dass ihre Kinder diesmal nicht krank waren. Nichtmal einen Schnupfen gab es. Es lag daran, dass alle Abstand gehalten haben und die Erwachsenen Mund-Nasenschutz trugen. Manchmal, wenn ich zu Grippezeiten in meiner Bimmel saß, war um mich herum ein einziges Geschniefe und Gerotze. Manche plauzten das so ungehindert heraus, dass ich mir dachte, wenn ich es blau einfärben könnte, wären wir alle Schlümpfe. Damals bin ich immer mehr in meinem Schal versunken, in Zukunft werde ich in den Situationen den Schutz tragen. In anderen Ländern ist das schon lange an der Tagesordnung.
      So viel kann ich noch nicht buddeln. Es ist noch zu früh. Meine gesäten Gurken wachsen wie wild. Hoffentlich sind sie geduldig bis sie in den Garten können. Ich war zu zeitig.
      Grüße in den Norden und viel Spaß beim Buddeln.
      (Das ist für mich immer das Schönste am Frühling.)

  4. Nun also doch ein Biological….also wohl genau die Richtung, in die es für mich auch gehen wird.
    Denn das Sulfasalazin, welches ich nun seit ein paar Wochen nehme zeigt auch bei mir ausser Nebenwirkungen nicht viel Erfolg. (will sagen, in meinen Fingergelenken und im rechten Handgelenk tobt sich der aktuelle Rheumaschub gerade mal wieder heftig aus, so dass ich schon ernsthaft überlegt habe, das Zeug wieder abzusetzen und lieber nochmal ein paar Tage lang Cortison zu nehmen, um die Entzündungen zu befrieden und zum Stillstand zu bringen)

    Was nun das Impfen angeht, so warte ich halt auch ab, bis ich dran bin.
    Da bleibt ja auch nichts anderes, auch wenn ich mich wohl tatsächlich sicherer fühlen würde, wenn ich den Impfschutz schon hätte – zumal in Situationen, wie gerade jetzt, wo ich wegen der Nebenwirkungen der Medis das Auto nicht nutzen kann und vermehrt auf Öffies angewiesen bin, wenn ich nicht alle Termine einfach absagen will.

    1. Zweie von den Biologikals hatte ich schon. Wenn man das ganze Immunsystem still legen würde, wäre Ruhe. Es wäre aber dann auch so etwas wie ein Todesurteil. Und so tasten sie sich Stücke für Stücke vorwärts. Manchmal ist es aber genau das nicht, was man am Wickel hat. Im Moment schwanke ich immer zwischen Hoffnung und der Angst, dass etwas übersehen wird.
      Wenn ich mir so ansehe, was in Dresden und in einigen Städten so los war, dann rechne ich nicht mehr mit Vernunft. Ich setze nur Hoffnung in die Impfung und werde aufatmen, wenn genug Impfstoff da ist.
      Herr E. holt immer ein Teilauto oder einen Cityflitzer und karrt mich zu den wichtigen Arztbesuchen. Er selber radelt zum Einkaufen oder in den Garten. Das Auto zu mieten und mal raus aus der Stadt zu fahren, dafür reichen meine Finanzen nicht. Also werde ich mich weiter in Geduld üben müssen. Irgendwann wird es wieder möglich sein, mal wieder etwas weiter weg zu kommen.
      Wilhelm, ich drück dir ganz fest die Daumen, dass bald etwas richtig hilft.

  5. Liebe Gudrun,
    nun habe ich heute mal alle Artikel gelesen, die du so fleißig seit meinem letzten Besuch hier geschrieben hast. Ich hatte mir eine Auszeit genommen, war nicht in der Blogger-Welt unterwegs.
    Du machst sehr schöne Fotos mit deiner neuen Kamera und was es um dich herum so alles zu entdecken gibt…
    Ich finde deine Tierbeobachtungen samt Kommentaren dazu sehr erheiternd. Das geschäftige Treiben bereitet dir sichtlich Freude. Es war sicher die beste Entscheidung, in diese Wohnung zu ziehen!
    Letztens saß ich wieder auf „meiner Bank“ im Feld und dachte an dich.
    Ich wünsche mir ganz fest, dass ich dort mit dir einmal sitzen werde!
    Nun schicke ich dir ganz liebe Grüße.

    1. Liebe Beate , ich danke dir sehr. Weißt du, ich komme gerade von meinem Radel (Hometrainer). Ich schindere mich, weil ich mal mit dir auf deiner Bank sitzen möchte. Darauf freue ich mich und das gibt mir Kraft.
      Ich wohne hier wirklich schön. Im Innenhof spielen Hunde miteinander, die Fußball-Jungs spielen die letzten Oberligaspiele nach, ein Mann in blauer Jacke füttert die Vögel, jeden Tag. Und so bin ich unter Menschen, anders als ln meinen Elfenbeinturm.
      Gerade heute habe ich mich wieder mit der Kamera beschäftigt. Oh, da liegt noch viel Arbeit vor mir, bis ich durch alle Programme durch bin. Mit Bildbarbeitung möchte ich mich eventuell auch wieder beschäftigen. Lange konnte ich das nicht meht tun, nachdem mein Beruf weg war. Es muss wieder werden.
      Ich schicke dir ganz liebe Grüße.
      Schön, dass du mich besucht hast.

Kommentare sind geschlossen.