Ich weiß nicht, wie oft ich wieder von Vorne angefangen habe mit meinen Sommersocken. Dauernd habe ich mich verfranzt. Einfach zu korrigieren ging nicht, also habe ich einige Male neu begonnen.
Naja, mir ging es nicht besonders. Mich plagten Ängste. „Nun konzentrier dich doch mal, Gudrun“. Tja, und dann ging es.
Maschen im Muster abnehmen und was weg war im Gegenzug wieder drauf geben – ich denke mir da oft eine Eselsbrücke aus und die rede ich manchmal auch vor mich hin. Das klingt bestimmt albern, aber es hilft ungemein. Irgendwann hatte ich das Muster am Umschlag fertig. Die Ferse und anderes bringe ich wahrscheinlich mittlerweile im Schlaf.
Ängste treiben mich gerade etwas um. Ich habe das Rheumamittel nicht mehr vertragen und wer weiß, was sonst noch in mir herum schwirrte. Es ist ja Grippezeit. Da gab es eine Nacht, die vergesse ich nicht gleich wieder.
Jetzt hatte ich Zeit, mich zu erholen und in der nächsten Woche beginnen wir mit einem neuen Rheumamittel. Das wird auch wieder gespritzt, nach Eingewöhnung aller Vierteljahre. Was, wenn ich das wieder nicht vertrage? Leide ich dann ein Vierteljahr, bis es wieder „durch“ ist?
Ich werde es probieren, denn wenn ich nichts tue, habe ich verloren. Und ich habe doch noch einiges vor.
„Dann lass die verdammten Ängste jetzt mal links liegen und mache!“
Schön, dass die Stimme aus dem Unterbewusstsein so gnadenlos und laut ist.
Zuerst habe ich mir mal Wolle gesponnen, ein dünnes Garn für eben Sommersocken. Dann kam die Maschenprobe und danach die unsägliche Rechnerei. Da ich nicht die in der Anleitung angegebene Wolle kaufe, mich zwar bemühe, dass ich es so einigermaßen hinbekomme mit den Maschen, passt es trotzdem nie, nie, nie. Und dann muss ich eben rechnen und es passend machen.
An dieser Stelle war erstmal Schluss mit Stricken. Mein Garn war alle und ich muss wieder ans Spinnrad. Mit dem Ergebnis vom Spinnen und Stricken bin ich sehr zufrieden. Da mir Socken aus Schafwolle so gut tun und ich sie gut auf der Haut vertrage, werde ich mir verschiedene Varianten in Mustern und Farbe stricken und mir das Kaufen schenken. Und sollte ich mal zu viele Socken haben, verschenke ich alle weiteren an andere. Stricken kann man ja fast überall und immer. Ich mache dann mal.
Die Sommersöckchen sehen schön aus, mit Bündchen so fein.
Das geht mir mit meiner Wolle auch so. Immer rechnen, rubbeln. Irgendwann wird es aber.
Ich drück dir ganz fest die Daumen, mit dem neuen Medikament.
Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.
LG Marion
Das tröstet mich, weil ich manchmal arg ungeduldig bin und dann auch mit mir hadere. Und wie!
Vor dem neuen Medikament habe ich großen Respekt. Ich hatte ein längeres Gespräch mit dem Rheumatologen und werde mein Glück probieren. Leider gibt es kein Medikament, was allen hilft. Na, mal sehen.
Liebe Grüße
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du das neue Medikament verträgst und das es hilft. Die Socken sind ja wirklich filigran. Ich hätte für solche Muster gerade keine Geduld. Ich stricke „normale“ Socken, das mache ich auch halbwegs im Schlaf.
Das habe ich auch lange gemacht, für alle Größen, Dicke und Leichte. Und jetzt habe ich Vorstellungen, was ich anziehen möchte. Das muss nun werden.
Es war erstmal eine ganz ordentliche Friemelei. Ich hätte das auch nicht machen können, wenn ich so viel um die Ohren hätte wie du. Es ist eine gute Gelegenheit etwas zu machen, wenn’s mal wieder länger dauert.
Die sehen so schön aus, deine Sommersocken! Meine Daumen sind fest gedrückt für beste Verträglichkeit des neuen Medikamentes!
Es hält wieder andere Teile des Immunsystems nieder. Ich kann nur hoffen, dass es genau das ist, was ich brauche. Es wäre achön. Und deshalb werde ich es wagen. Danke für das Daumendrücken.
Liebe Grüße.
Sehr schöne Socken! Sie sehen fast zu schade zum Tragen aus. Schön auch, dass das Spinnen und Stricken dich ablenkt. Es ist schwierig, das passende Medikament gegen Rheuma zu finden. Allzu viele gibt es ja nicht auf dem Markt. Ich wünsche dir sehr, dass dir das Neue besser bekommt und es dir Linderung bringt.
Liebe Grüße,
Elvira
Ich gebe zu, liebe Elvira, dass ich da auch manchmal geizig werde.
Ich weiß, dass die Forschung an den Rheumametikamenten weiter geht. Das ist auch gut so, denn die Spielarten dieser Krankheit sind sehr vielfältig. Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung ein etwas seltener Vogel bin, aber vielleicht habe ich Glück.
Liebe Grüße an dich.
Liebe Gudrun,
es tut mir so leid, dass die Medikation nicht mehr verträglich ist. Ich kann Dich so gut verstehen was die Ängste anbelangt. ist es doch ein Eingriff in die Imunversorgung des Körpers. Doch aufgeben gilt bei Dir nicht und darüber bin ich sehr froh. Beim Lesen dachte ich, so wie Du mit deinen Sommersöckchen immer wieder von vorne beginnst …… nicht wissend ob es endlich passt. UND plötzlich kann sich das Ganze sehen lassen und zwar sehr. Sie werden wunderschön.
Was sich bei den Sommersockenstrickereien zeigt, das wünsche ich Dir von Herzen, soll sich jetzt auch bei dem neuen Rheumamittel zeigen.
Alles Liebe
Mia
Danke, liebe Mia. Du kannst einem wirklich Mut machen und genau das braucht man einfach.
Ich kann morgen weiterstricken, denn ich habe gesponnen wie ein Weltmeister und in der Nacht die Zeit vergessen. Nur mit dem Gold hat es noch nicht geklappt.
Liebe Grüße zu dir und streichele mal den vierbeinigen Schatz von mir.
Die Sommersocken sind wunderhübsch!
Ich drücke dir ganz, ganz fest die Daumen, dass du das neue Medikament gut vertragen wirst und dass es dir helfen wird.
Liebe Grüße!
Ich habe einen guten Rheumatologen. Er hat gesucht nach einem Medikament, was helfen könnte. Mal sehen, wie es wird. die
Die sind sehr schön geworden. Was das rechnen betrifft. Ein Garn das du mit 2 1/2 bis 3,0 Strickst, kann für Socken mit 60 bis 64 Maschen angeschlagen werden. Für das Lochmuster am Rand brauchtest du sicher eine ungerade Maschenzahl. Ich mag dieses Muster sehr.
Ach Gudrun, es ist aber auch ein Krampf, ich nehme mittlerweile jeden einzelnen Tag, wie er kommt. Es hat eh keinen Zweck, sich schon Gedanken zu machen, was in einem Viertel-, geschweige denn in einem Jahr ist.
Sei umarmt
Ich umarme zurück.
Nein, ich plane auch nichts ein Jahr im Voraus. Das wird so nix, bringt nur Enttäuschungen. So wie es ist, ist es eben. Ich wünsche mir Geduld, es so anzunehmen. So lange ich das nicht tue, ist alles doppelt so schlimm.
Danke für den Wolltipp.
Liebe Grüße zu dir.