Auf dem Highway 405 zum Getty Center in Los Angeles

auf dem Highway 405 zum Getty Center

Heute möchte ich beginnen, von einem wunderschönen Tag zu berichten, der mir immer in Erinnerung bleiben wird. Mich packt Wehmut, wenn ich daran denke, denn ich möchte da gerne wieder sein.
Zuerst aber müssen wir mal auf den Highway 405, um zum Getty Center zu gelangen. Dahin möchte ich euch mitnehmen.

auf dem Highway 405 zum Getty Center
Meine Tochter ist eine excellente Autofahrerin

„Leute, heute fahren wir zum Getty Center“, meinte meine Tochter nach dem Frühstück. Gesehen hatte ich den Komplex schon, von unten her, also vom Highway aus. Auf dem Wege nach Santa Monica sind wir daran vorbei gefahren.

Highway 405

Der Highway übrigens ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Südkalifornien und ist die meistbefahrenste Straße der Vereinigten Staaten. Nachmittags ist dann auch mal die Bude dicht. Man will die Verkehrssituation nicht entkrampfen dadurch, dass man weitere Spuren schafft, sondern, dass der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut wird. Das finde ich gut.

Als wir unterwegs waren, ging es entspannt zu. Es gibt Geschwindigkeits-Begrenzungen, keiner drängelt oder brettert.
Später, am allerletzten Tag unserer Reise, fuhren wir mit einem Uber-Taxi genau diesen Highway entlang zum LAX, dem Los Angeles International Airport. Am liebsten hätte ich dem Taxifahrer gesagt, dass er abbiegen soll, zum Getty Center oder sonstwohin. Ich wäre so gerne geblieben.

eigene Ausfahrt zum Getty Center vom Highway 405

Das Getty Center in Brentwood, einem Stadtteil im Westen von Los Angeles, ist der Sitz des J. Paul Getty Trusts. Es beherbergt seit 1997 den größten Teil der Sammlung des J. Paul Getty Museums und auch wissenschaftliche Einrichtungen, wie das Getty Research Institute und das Getty Conservation Institute, welches auf dem Gebiet der Restaurierung tätig ist. Das Getty Leadership Institute kümmert sich um die Aus- und Fortbildung von Führungspersonal für Museen.

Das Getty Center hat eine eigene Highway-Abfahrt. Ein Parkhaus ist gleich unten am Berg. Da der Eintritt frei ist, sind die Parkgebühren das Einzige, was man zahlen muss. Das Center ist aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

mit der Elektro-Tram den Berg zum Getty-Center rauf

Hoch auf den Berg fährt man mit einer elektrischen Tram. Auch sie ist kostenfrei. Die Fahrt von der unteren Haltestelle nach oben zum Center ist an sich schon ein Vergnügen. Während die Tram sich nach oben schlängelt durch eine sorgsam erhaltene Waldlandschaft, bekommt man wunderbare Ausblicke auf die Stadt Los Angeles.
„Warte es ab“, sagte die Tochter. „Es wird noch besser.“

In der Tram hatte jeder seine Maske auf und niemand drängelte. Ganz entspannt kam ich mit dem Rollstuhl oben im Getty Center an. Manchmal bin ich bei Ausfahrten nach Ankunft das erste Mal fertig mit mir und meinen Nerven. Hier war es anders. Ich habe sowieso das Gefühl, dass alles in Kalifornien ruhiger zugeht, ohne Hektik und Gehetze.

mit der Tram hinauf auf den Berg

Oben angekommen, war ich erstmal überwältigt von einem Bauwerk, bei dem jeder qm anders aussieht und anders gestaltet ist, wo man mit Licht und Schatten spielt und alles mit einer wunderschönen Bepflanzung zu einem Kunstobjekt vereint hat.

Ich fand es erstaunlich, dass ein Unternehmer, damals der reichste Mann der Welt, seiner Stadt große Teile seines Vermögens überlassen hat, mit der Auflage, dass das Center, die Villa in Pacific Palisades mit einer Antiksammlung und auch auch all die aneren gesammelten Kunstwerke, immer allen frei zugänglich sein müssen.

Darf ich euch mitnehmen in das Getty Center? Dann machen wir das, in einem nächsten Beitrag.

22 Gedanken zu „Auf dem Highway 405 zum Getty Center in Los Angeles“

  1. Vielleicht nicht in diesen Dimensionen gibt es das auch in Deutschland. Der hier allgemein Schraubenwürth gemeinte Industrieelle hat hier in der Region einige Museen, die kostenfrei hochkarätige Kunst ausstellen und kostenneutrale Konzerte veranstaltet. Zwar nicht so bombastisch, aber immerhin. Ich finde es überhaupt toll, wenn Kultur vermittelt wird – auch für Bevölkerungsgruppen, die sich das monitär nicht leisten können.

    1. Ich finde es vor allem gut, wenn Kunst nicht hinter dicken Mauern für immer verschwindet, nur weil sie jemand erwerben kann und sie niemand anders gönnt. Den Markt gibt es ja auch.
      Das Bildermuseum in Leipzig öffnet an jedem ersten Mittwoch im Monat kostenfrei. Was würde es aber nützen, wenn es keine Bilder zu zeigen hätte?

    1. Es war der Ort, das Zusammensein mit der Familie und die vielen freundlichen Menschen, die ich traf, was mich so begeistert hat. Ich habe alles, was ich sah und hörte bereitwillig aufgenommen, ohne wenn und aber. Vielleicht war deshalb alles so entspannt. Ich möchte das gerne so behalten.
      Liebe Grüße an dich, liebe M.

  2. Du hast mich neugierig gemacht und ich habe gleich bei Wikipedia und einigen anderen Seiten über das Center gelesen. Ich freue mich schon auf deine Fortsetzung!
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. In der Zwischenzeit vom Bau is heute ist das Center ein Wahrzeichen der Stadt geworden, neben Hollywood oder dem Griffith Observatorium zum Beispiel. Es ist aber auch beeindruckend. Wenn ich nochmal nach LA kommen sollte, möchte ich unbedingt da noch mal hin. Wir haben es nicht geschafft, alles zu sehen.
      Ich grüße dich herzlich.

    1. Dich würde ich auch gerne mitnehmen, liebe Karin. Das ganze Center ist ein Kunstwerk, von der Architektur, von der Bepflanzung außen, der Raumgestaltung, den Ausblicken …

  3. Es ist wunderbar, dass deine Tochter so ein tolles Programm zusammengestellt hat, liebe Gudrun. Sie kennt dich, deine Vorlieben und Interessen … und wir profitieren auch davon! 🙂

    Danke fürs Mitnehmen …
    liebe Grüße bis zum nächsten Mal,
    Andrea

    1. Meine Tochter hat sich wirklich viel Mühe gemacht, um mir ihre neue Heimat zu zeigen. Auch konnte ich mir immer so viel Zeit nehmen, wie ich wollte und brauchte. Ich bin ihr und dem Schwiegersohn unendlich dankbar dafür.
      Ganz liebe Grüße an dich, liebe Andrea.

    1. Hallo, meine liebe Isa, schön von dir zu lesen. Heute muss ich in den Garten. Ich gestalte mein Staudenbeet gerade neu und muss noch mal pflanzen. (auch da hat mich der Garten des Getty Centers inspiriert)
      Ich versuche mal morgen, dich anzurufen.
      Liebe Grüße an dich.

  4. Ich habe wohl Bildungslücken
    Ich komme gerne mit und wenn ich Zeit habe Google ich schon mal.

    LG Marion

    1. Ich versuche zu zeigen, was mich so fasziniert hat. Architektur, Garten und die Ausblicke bekommen einen Beitrag. Ich versuche, es zu beschreiben. Das ist ein großer Komplex, da oben auf dem Berg. Es gibt auch viele Leute, die jeden Tag da hoch fahren, aber die „verlaufen“ sich. Es gibt ganz viele Eckchen, wohin man sich zurückziehen kann. Ich habe mich dort pudelwohl gefühlt, auch weil alles barrierefrei war.
      Ganz liebe Grüße an dich, liebe Marion.

  5. Gudrun, es wäre doch wunderbar, wenn das Geld aller reichen und superreichen Leute als Erbe für solche vernünftigen und schönen Sachen eingesetzt werden würde, damit das Leben schöner und angenehmer wird.
    Ich habe seit Tagen Probleme mit meinen Augen und sitze so wenig wie möglich am Computer.
    Liebe Grüße

    1. Liebe Clara, ich wünsche dir gute Besserung für deine Augen. Es soll ihnen bald wieder besser gehen. Eine Zeit lang hatte ich mit der Sonne Probleme, nur in LA nicht, weil mir meine Tochter Sonnenschilde verbrummt hatte. Das war gut.
      Ich drücke dir die Daumen, dass alles bald wieder gut ist.
      Dass die Superreichen teilen bleibt wohl eher die Ausnahme.
      Ganz liebe Grüße an dich.

  6. Also vor dem Verkehr würde mir grauen, ich könnte da nicht fahren. Bin ein Landei, Landstraßen gewöhnt, keine Autobahn. Aber wenn man da lebt, dann gewöhnt man sich dran.
    Ja gerne komme ich mit dir mit liebe Gudrun.
    Viele Grüße von Kerstin.

    1. Ja, man gewöhnt sich daran, auch dass man rechts und links überholen kann. Meine Tochter wusste das am Anfang nicht, bis sie die Polizei anhielt und fragte, warum sie so komisch fährt. Jetzt ist sie ein „alter“ Hase. An sich ist das Fahren auf den Highweys ganz entspannt.
      Herzliche Grüße in die Aue

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