Orange. Die Zeit meiner Lieblingsfarbe.

So langsam fängt das Laub der Bäume und Büsche meine Lieblingsfarbe an zu nehmen. Orange. Es macht mir gerade große Freude, zum Fenster hinaus zu schauen in den Innenhof. Herr E. meint, dass ich doch aus diesem Grund den Herbst lieben müsste. Der Herbst ist aber die Jahreszeit, in der mein Rheuma besonders tobt. Und deshalb habe ich ein gespaltenes Verhältnis zum Herbst.

trübe, aber orange
Trübe ist es, aber an den Bäumen auch ein bisschen orange

Die Freundin aus der Eösteraue hat mir Kürbisse mitgegeben. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn nun kann ich wieder Kürbissüppchen kochen und auch endlich das Kürbisbrot backen. Mein Sohn besucht mich am Wochenende. Vielleicht gibt es da schon mein Herbstessen. Suppe und Brot sind auch wieder orange. Vielleicht schmeckt mir es deshalb so gut?

orange Ernte
orange Kürbisernte

Eine Zeit lang sah es in meinem Zimmer aus wie bei einer Kräuterhexe. Kräuter hingen zum Trocknen und überall gab es Tinkturen und Ölauszüge. Spitzwegerich lasse ich gerade mit Zucker auflösen. Das wird mein Hustensaft. Aus Schafgarbe habe ich Magentropfen hergestellt und aus Ringelblumen Heilsalbe und Tropfen gegen Menstruationsbeschwerden. Ein Auszug aus Brennnesselwurzel hilft, wenn die Nieren oder die Blase mal zwicken.

meine _Kraeuter
Ich musste sehen, dass ich noch an meine Bücher herankam.

Bei meiner Kräuterverarbeitung tanze ich nicht um Mitternacht und bei Vollmond um die Kastanie. Ich habe viel gelesen über die Heilkraft der Kräuter, u.a. bei der Uni Halle. Alles, was hilft oder unterstützt ist gut. Den Arzt ersetzt es nicht. Darauf, dass Apotheken ein bisschen weniger verdienen, kann ich keine Rücksicht nehmen.

Brennnesselwurzel Tinktur
Tinktur aus Brennnesselwurzel

Tropfen und Salbe habe ich mitgenommen in die Elsteraue. Die Freundin hat oft mit Mücken zu kämpfen und deren Attacken. Ihr wird die Spitzwegerichsalbe helfen. Ringelblumensalbe schicke ich ihr noch. Und die sieht sogar ein bisschen orange aus, so als hätte sie Sonne gespeichert.
Jede Rezeptur ist anders, aber ein Hexenwerk ist das alles nicht. Die Natur gibt uns viele Schätze mit. Wir haben das bloß manchmal vergessen.

Spitzwegerichsalbe
Spitzwegerichsalbe

So, ich bewege mich jetzt wieder zu meinen Wollprojekten. Es ist nicht mehr lange hin bis Weihnachten und alles muss fertig werden, damit ich anfangen kann mit dem Weben. Mein Wunschbuch dazu habe ich zwar immer noch nicht, aber ich werde mich schon durch wuseln. Ich freue mich sehr über die neuen Projekte.
Für heute erstmal Tschüss und einen guten Abend.

18 Gedanken zu „Orange. Die Zeit meiner Lieblingsfarbe.“

  1. Orange als Farbe der Lebensfreude und diese auch unterstützend – auch der Duft, der Orangen entströmt, ist ganz in diesem Sinne so herrlich anregend!
    Mutter Natur beschenkt uns so reich mit all ihren Gaben und Wundern und es ist doch herrlich, wenn durch wirksame Salben und Tropfen die Pharmaindustrie entlastet wird. Den Menschen tut’s auch wohl!
    Kürbissüppchen koche ich auch liebend gerne!
    Gestern bei einem Spaziergang entdeckt, wie hübsch sich oranges Laub zu orangen Fassaden gesellen kann. Leider regnet es heute, sonst müsste ich die Kamera zücken, so toll sieht das aus!
    Lasse liebe Grüße hier und wünsche viel Freude beim Kreativsein! Chris

    1. Gerade habe ich vor, Kürbissuppe zu machen. Ich brauche aber mal eine Pause, denn mir tun die Hände weh vom Kürbis schnippeln. Mein Sohn ist zu Besuch und freut sich auf das Süppchen.
      Düfte tun mir auch immer gut. Ich habe vor, zu räuchern. Mir fehlt nur noch ein Stövchen. Das muss ich nun mal besorgen.
      Es stimmt. Die Natur hält viele Schätze bereit. Ich beschäftige mich nun schon eine ganze Weile damit und staune immer noch.
      Liebe Chris, ich schicke dir herzliche Grüße.

  2. Oh ja, Orange ist eine wunderbar warme Farbe, liebe Gudrun. Orange oder Terracotta … das mag ich auch sehr. Zusammen mit dem leuchtenden Gelb und verbliebenem Grün … ich liebe diese farbige Zeit. Schade nur, dass es momentan so trüb und regnerisch ist. Und der angekündigte Sturm wird die Blätter zu Boden reißen, bevor wir sie im Sonnenlicht am Baum bewundern konnten.

    Kürbissuppe mag ich sehr, gern auch als Cremesuppe mit Kartoffeln und einem Klecks Sahne. Lecker.
    In deine Kräuterwerkstatt hätte ich auch gern mal ein Auge geworfen. Schön, wenn man weiß, was man zur Heilung oder Linderung von Beschwerden einnimmt und vorher keinen Beipackzettel lesen muss.

    Du hast noch einiges vor, liebe Gudrun, dann wünsche ich dir weiterhin viel Freude bei deinen Projekten!

    Liebe Grüße,
    Andrea

    1. Liebe Andrea, genau so eine Suppe habe ich gerade am Wickel. Mein Sohn freut sich schon. Und morgen backe ich Kürbisbrot. Das hatte ich mir schon so lange vorgenommen. Nun muss es werden. Die Kerne von heute will ich noch schälen und trocknen. Dann kommen sie morgen ins Brot.
      Bei uns regnet es auch und der Himmel ist grau. Ich freue mich trotzdem über die schönen orangen Blätter im Hof. Das macht alles ein bisschen freundlicher.
      Ganz liebe Grüße an dich.

  3. Diese herbstlichen Farben liebe ich sehr. Auch die Farbe Orange. Ich hatte mal eine Kollegin, die immer sagte: Orange macht fröhlich. Da kann ich nur zustimmen.

    Liebe Grlüße
    Traudi

    1. Liebe Traudi, da stimme ich auch zu. Vielleicht habe ich deshalb so viele Kleidungsstücke in den Herbstfarben. Ich habe heute Kürbissuppe gekocht und allen hat es geschmeckt.
      Herzliche Grüße an dich.

  4. Ach ja, Kürbissuppe und selbstgemachte Hausmittelchen. Ich habe dieses Jahr nichteinmal Pilze getrocknet. Daran werde ich nicht zugrundegehen, aber irgendetwas fehlt(e) mir schon.

    Aus der kleinen Großstadt nebenan grüße ich ganz herzlich.

    1. So ging es mir letztes Jahr. Außer mit Wolle lief da nicht viel. Ich hoffe, dass ich mich im nächsten Jahr wieder um meine Kräutleins kümmern kann. Wenn was Gutes dabei dabei herauskommt, verschenke ich es.
      Die Kürbissuppe war übrigens richtig gut. Und morgen backe ich Kürbisbrot. Ich freue mich schon.
      Emil, ich schicke dir viele Grüße in die Stadt der Salzhändler.

      PS: Mir fiel gerade ein, dass meine Oma im Altenburgschen den Kürbis einen „Kerbs“ nannte. Bei ihr gab es dann Kerbssuppe.

  5. Die Lampionblume fiel mir zuerst ins Auge, leider ist mein Versuch der Zucht unglücklich gewesen, mit einem Vizekind zusammen gekauft, ihre wurde wunderschön wie hier auf dem Foto.
    Kürbis ist nicht so meins, nur als Kompott mit viel Zucker und Essig, lohnt nicht als Single.
    Da ist es wirtschaftlicher mal ein kleines Glas zu kaufen.
    Als schnellen Raumzauber habe ich gerade die geviertelte Zitrone mit Salz aufgestellt. Die Bio-Zitronen gab es nur als Gebinde zu sechst, morgens den Saft einer halben mit Leitungswasser – reicht lang.
    Herbstfarben gefallen mir, wenn die Kastanien fallen wird es Zeit für meine Zimthose, warm im Stoff und Farbe.
    Viel Freuden in dieser Lieblingsfarbenzeit wünsche ich dir!

    1. So ist das Manchmal, liebe Kelly. Bei uns wuchert die Blume so sehr, dass ich für meine Winter-Trockensträuße ernten kann und doch noch viele Farbtupfer im Garten habe.Dafür wollen andere Pflanzen so gar nicht wachsen, so sehr ich mich auch bemühe.
      Von einem Kürbis haben wir zu dritt gegessen und es ist sogar noch Suppe übrig. Aus dem Rest vom Kürbis backe ich ein Brot. Es wird ein richtiges Herbstessen bei uns und die Farbe passt zu der Blattfarbe draußen. Da stört mich nun auch der Regen nicht. Nötig ist er hier auf alle Fälle.
      Liebe Kelly, ich wünsche dir ein schönes herbstliches Wchenende mit viel Gemütlichkeit.

  6. Oh das klingt gut. Ich nutze auch Ringelblumensalbe. Für den Husten mache ich mir im Sommer viel Salbeisirup. Gegen Mückenstiche helfe ich mir mit frischen Spitz- und Breitwegerichblättern. Und von eine Bekannten bekomme ich Rotöl. Hilft auch gegen Stiche aler Art, komische Knubbel am Arm und bei Schmerzen

    1. Johanniskraut zu sammeln habe ich in diesem Jahr nicht geschafft. Und somit habe ich kein Rotöl. Weißt du, dass du mich auf die Wildkräuter gebracht hast, damals als du mit dem Kinderwagen losgezogen bist? Das und dein altes Buch hat sich mir eingebrannt.
      Die Spitzwegerichsalbe finde ich gut. Das Kraut kann man natürlich gleich verwenden, aber nicht immer sitzt man neben der Pflanze.
      Grüße an dich, liebe Inch.

    1. Das geht mir auch so, noch dazu wo es meine Lieblingsfarbe ist. Im Innenhof sind noch viele Blätter am Baum. Sie stehen wahrscheinlich alle etwas geschützter. Die Birken auf der Straßenseite lichten sich schon arg.
      Liebe Karin, herzliche Grüße an dich

  7. Ich sollte meine Laternenblumen auch endlich wieder in die große Vase tun und aufstellen…
    Leider bin ich kein Kürbis-Fan – aber die orange Farbe hat es mir auch angetan. 😉
    Vor ein paar Tagen hat mich des nachts ein Insekt gestochen. Als es zu jucken begann, habe ich etwas von deiner feinen Spitzwegerichsalbe aufgetan – und schon am nächsten Tag war der Stich verschwunden.
    Sei herzlich gegrüßt, liebe Gudrun!

    1. Liebe Martha, ich danke dir sehr für deine Nachricht. Ein Freund hatte mir auch berichtet, dass die „schmisse“ der Grasmilben endlich Ruhe gaben, nachdem er die Salbe benutzt hatte. Ich freue mich immer, wenn das so gut klappt. Dann war keine Arbeit umsonst. Im nächsten Jahr mache ich Neue und du bekommst wieder eine. Du bist auch viel unterwegs.
      Ganz liebe Grüße an dich.

  8. Gudrun, die Kräuterhexe . Mir gefällt das Foto aus deinem Zimmer gut. Die Lampionblumen sehen richtig toll aus. In Gudrun steckt bestimmt „Runen“ drin, also etwas Geheimnisvolles. Das passt zur Kräuterfrau.
    Herzliche Grüße – Elke

    1. Ja, das mit meinem Namen stimmt. Ich habe auch eine Kette mit einer Rune um. Mit Runen beschäftige ich mich kaum, aber diese eine soll mich beschützen. Mal sehen, ob sie das schafft.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Elke.

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