Herbst, im Leben, in der Stimmung.

So langsam geht der Herbst zu Ende, zumindest die schönen Seiten daran. Davon habe ich in diesem Jahr gar nicht sehr viel mitbekommen, weil es mich etwas aus der Bahn geworfen hatte.
Seit Tagen ist es außerdem neblig und trübe, und wenn ich Nachrichten lese, dann komme ich mir vor wie in einem falschen Film. Ich weiß noch nicht, wie ich mit dem ganzen Mist umgehen werde.

Herbst

„Vor dem bösen Winterwinde
Deckt er warm und sachte zu
Mit dem bunten Laub die Gründe,
Die schon müde gehn zur Ruh.“
– aus dem Gedicht „Herbst“
von Joseph von Eichendorff –

Ich finde es schön, wenn Kinder fröhlich lachend durch das Laub schlurfen. Hoffentlich kann es immer bleiben, das Lachen. Ich habe allerdings Sorge.

Vor Tagen wollte ich einfach mal was anderes denken und flüchtete in Netflix. Den ersten besten Film hab ich angemacht und landete in einer Geschichte, in der ein großer Pharmakonzern in Afrika Medikamente getestet hat. Die Geschichte beruhte auf einer waren Begebenheit. Es gab damals auch einen Prozess. Den Waisenkindern, deren Mütter gestorben waren, half das nicht. Man ging einfach wieder weg und überlies die Leute ihrem Schicksal.
„Der ewige Gärtner“ hieß der Film. Manche Bilder daraus vergesse ich nicht wieder. Ich wollte mal weg kommen vom Weinen und war wieder da gelandet.

Herbst-Laub

Gesundheitlich geht es mir besser. Nach mehreren Virenattacken hintereinander scheinen sich nun alle möglichen Schleimhäute zu erneuern. Das ist vielleicht ein „Spaß“. Egal, ich schaff das nun auch noch.

gestrickter Pantoffel

Die Lebensgeister sind jedenfalls wieder erwacht. Schon seit einiger Zeit versuche ich mich daran, Hauspantoffeln zu fertigen. Ein Versuch von Vieren war schon mal ganz gut, aber alles war viel zu umständlich. Jetzt hab ich es! Manchmal muss eine Idee halt erstmal „gären“ im Hirn, bis sie reif ist.
Jetzt kommen sowohl noch Filz, als auch Rutschstopp unter den Pantoffel. Die Sohlen mache ich nämlich jetzt selber.

Eine feine Herbst-Arbeit habe ich mir da gesucht. Zu den Hüttenschuhen, als Weihnachtsgeschenk, gibt es nun noch Pantoffeln dazu. Wenn man mal nachts auf‘s Örtchen muss, will man ja nicht erst noch in Socken krauchen, nicht wahr?

So, für heute war es das. Jetzt gleich schleiche ich an mein Spinnrad. Ich bin dabei Boucle Garn zu spinnen.

17 Gedanken zu „Herbst, im Leben, in der Stimmung.“

  1. Ach ja, der Herbst im Allgemeinen! Vorgestern sagte ich zu meiner Physiotherapeutin, dass ich noch Sockenwolle habe, die ich jetzt endlich mal aufbrauchen möchte. Sie riet mir dringend davon ab, da das zu sehr die HWS belasten würde, die wir gerade gar nicht in den Griff bekommen. Wenn ich dann sehe, was du so fabrizierst, bin ich immer wieder begeistert.
    Herzliche Grüße,
    Elvira

    1. Liebe Elvira, ich muss meine Handarbeiten machen. Sonst geht es böse mit mir aus. Mit meinem Physiotherapeuten arbeite ich an der Beweglichkeit und auch ein bissel an der Kraft. Also, die meiste Zeit bin ich im Sportraum. Ich will das so und es hat mir schon oft geholfen. Tun die Sprunggelenke weh, machen wir Übungen für die Schulter, und wenn es dort tobt, sind die Beine wieder mal dran. Elegant ist anderes, aber das ist mir egal. Weh tut es auch, aber hinterher ist es besser.
      Liebe Grüße an dich und gute Besserung.

  2. Liebe Gudrun, sei herzlich gegrüßt.
    In den sonnigen Herbsttagen war Drachensteigen angesagt und bei trübem Wetter wurde im Garten der zusammengeharkte Laubberg von uns Kindern wieder zunichte gemacht, weil wir uns darin reingeschmissen hatten. Das machte Spaß.
    Ich baute schon als Kind mit dem Vater Kasten-Lenkdrachen und später mit unseren beiden Jungs. Der ältere Sohn machte die dann auch selber.
    Ja, Filzpantoffeln nutze ich auch nachts, ist bequemer. Am Tage trage ich Hausschuhe, weil ich mit denen einen sicheren Tritt habe.
    Es freut mich, dass es Dir wieder besser geht.
    Alles Gute, tschüssi Brigitte

    1. Hallo, liebe Brigitte,
      genauso haben das die Kinder in meinem Innenhof auch gemacht. Erst haben sie das Laub zusammengerecht und dann haben sie sich hineingeschmissen. Es war eine Freude, ihnen zuzusehen.
      Drachen bauen und dann steigen lassen war nie so mein Ding. Das habe ich zur Ingenieurarbeit erklärt und dem Vater auf‘s Auge gedrückt.
      Herzliche Grüße an dich.

  3. Ach Gudrun, wenn ich immer so von deinen Ideen und Taten und Schmerzen und Krankheiten lese, denke ich, dass ich nicht halb so tapfer bin – zumindest nicht in Bezug auf Schmerzen und Krankheiten – da kann ich unausstehlich sein, aber es muss ja kaum jemand darunter leiden, da ja keiner hier ist.
    Ich warte heute schon den zweiten Tag auf ein Paket von Hermes. Gestern hatte 13 Uhr so ein „Klugscheißer“ geschrieben, dass das Paket als „Überraschung“ schon gestern kommt. Bis 20 Uhr gewartet, kam aber nicht. Und heute warte ich auch schon ab 8 Uhr, da die nicht in der Lage sind, von 8 – 20 Uhr die Zeit einzuschränken. – Mal sehen, ob es wenigstens heute kommt.
    Viel Spaß noch beim Produzieren von Geschenken – die sehen gut aus.
    Lieben Gruß zu dir von Clara

    1. Ich habe immer Schmerzen, mehr oder minder, an wechselnden Orten. Wenn ich das aussitzen will, wird es unerträglich. Es war schon so schlimm, dass ich es beenden wollte. Ich muss dagegen halten. Dann schaffe ich das.
      Tja, bei dir ist es nicht „Warten auf Godot“, sondern warten auf‘s Paket.
      Geschenke muss ich noch einige machen. Im Haus wohnen einige alleine. Denen möchte ich eine kleine Freude machen. Und den behinderten Frauen in unserem Treff auch. Ein bisschen Zeit fehlt mir schon.
      Liebe Clara, ich schicke dir herzliche Grüße.

  4. Immer noch kann ich keine Socken stricken. Anziehsocken hat mir jetzt eine Frau aus dem Dorf für den Kerle gestrickt. Darüber bin ich sehr froh. Ach würdest du doch in der Nähe wohnen, dann könntet du, mit deiner Geduld , mit das dicke Schuhsockenstricken beibringen!

    Wenn mich ein Film fesselt, was selten vorkommt, dann gucke ich intensiv. „Der ewige Gärtner“ – ich habe gerade eine Zusammenfassung gelesen – ich glaube, den hätte ich nicht weiter geguckt.

    1. Ja, langsam und in Ruhe Socken stricken mit Leuten, die es lernen wollen, könnte ich tun. Ich überlege schon, ob ich mal einen Strickkurs für Kinder mache, gleich draußen auf der Wiese am Haus. Mal sehen, ob ich mich traue. Meine Schafsocken sorgen dafür, dass Füße schön warm sind.
      Ich habe mir den Film angesehen und finde ihn gut. Es ging um Bilder aus Afrika, die traurig machen. Machmal sah ich altes Kolonialgehabe im neuen Gewand. Auf der Strecke bleiben die Menschen in Afrika und anderswo. Es ist traurig, wenn man ab und an auf den Tellerrand schaut. (Auch hatte ich dem Hauptdarsteller vertraut, den ich aus „Der englische Patient“ kannte.)

  5. Wunderbar, dass du dich wieder hochrappelst nach den verschiedenen fiesen Krankheitsschüben.
    Um deine Fähigkeiten beim Spinnen und Stricken bist du echt zu beneiden und zu bewundern.
    Und die Weihnachtsgeschenke, die du fertigst, sind unbezahlber und sicher höchst geschätzt.
    Weiterhin gute Genesung und frohen Mut wünsche ich dir.
    Lieben Gruss, Brigitte

    1. Hallo, liebe Brigitte,
      ich kämpfe noch mit Nachwirkungen, aber das ist normal und nicht mehr so schlimm. Ich freue mich, dass ich wieder im Wollkorb „wühlen“ kann. Das hilft mir beim Denken und beim Entspannen. Ein bisschen freue ich mich schon auf Weihnachten, wenn meine Kinder kommen und das Geschenkefach wieder leer wird.
      Herzliche Grüße an dich.

  6. Moin Gudrun, Der ewige Gärtner habe ich vor Jahren im Kino gesehen und das erste Mal erlebt, dass die Menschen betroffen sitzen blieben, bis der gesamte Abspann durch war, statt sofort nach dem letzten Satz rauszugehen. Das ließ mich damals für die Menschheit hoffen.
    Deine Pantoffeln sehen sehr schick aus und ich freue mich, dass es dir besser geht. Alles Liebe

    1. Eigentlich wollte ich der Wirklichkeit entfliehen und mich hinter einem Film verstecken. Da wäre ich aber genauso gewesen, wie der einsame Gärtner, den neben seiner Arbeit nur das Züchten von Pflanzen für seinen Garten interessierte. Er wusste nicht mal, welche Arbeit seine Frau machte für eine Hilfsorganisation, hinter welche Sauerei sie als Ärztin gekommen war, die sie öffentlich machen wollte. Sie musste sterben, damit nichts publik wurde und er wurde aus seiner „Einsamkeit“ gerissen.
      Ich war auch wieder in der Wirklichkeit angekommen. Gut so, davon laufen sollte ich nicht.
      Liebe Grüße an dich im Norden.

      PS: Ich habe gestern erst richtig registriert, dass meine Tochter jetzt noch nördlicher wohnt, oberhalb von Kiel.

          1. Aaach, ich habe wieder was vergessen.
            Mit dem Zug muss ich dann nach Owschlag fahren. Ich habe noch gedacht: ‚Die reden da oben ja genau so „liederlich“ wie im Altenburgschen.‘ Dann habe ich aber mitbekommen, dass das gar nicht Aufschlag heißt.

  7. So langsam entblättert sich hier auch alles, liebe Gudrun. Da bisher fast Windstille herrschte, trugen die Bäume und Sträucher doch noch lange ihr buntes Laub. Schade, aber jetzt fallen die Blätter auch ohne Hilfe von Wind und Sturm. Das Blätterrascheln liebte ich als Kind schon sehr. Ich mag es immer noch.
    Schön sind Deine Hausschuhe geworden. Ich stricke auch gerade wieder Socken. Und dann bin ich dabei, für unsere beiden Pelzträger Katzenkörbchen zu häkeln. Eins ist inzwischen fertig und wird gerade von Keks eingeweiht.
    Einen lieben Gruß an Dich und weiter gute Besserung wünscht Dir die Silberdistel

    1. Liebe Silberdistel,
      das Katzenkörbchen kann ich mir bestimmt bei dir anschauen. Vielleicht bekommt mein Gastkater dann auch einen.
      Die Bäume sind schon recht licht geworden, aber es gibt noch Blätter am Baum, manchmal sogar grüne. Nächste Woche soll es stürmisch werden. Dann werden die letzten Blätter wahrscheinlich fallen. Das Bäumchen vor meinem Wohnzimmer zeigt aber schon die Ansätze von Trieben für das nächste Jahr. Ich hoffe, dass es dann auch wieder Leben gibt, und Blätter, und Vögel, die sich darunter verstecken können.
      Liebe Marianne, schön, dass du da warst. Liebe Grüße zu dir in den Norden.

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