Die Brotbäckerin: Warum ich fasziniert bin von Roggen.

„Kalter Februar gibt ein gutes Roggenjahr“, besagt eine alte Bauernregel. Stimmt. Aber im kalten Februar ist es auch angenehm, ein feines Roggenbrot zu backen. Roggenvollkornbrot hatte ich schon und so sollte es diesmal ein Roggenbrot werden. Nur für das Anstellgut und den Sauerteig wird Vollkornmehl genommen, der Hauptteig besteht aus Roggenmehl 1150.
Oh ja, vom Roggen bin ich fasziniert.

Roggenkorn

Ich liebe Roggen. Dass es das Getreide gibt, das wusste ich. Meine Kindheit und Jugend hab ich schließlich auf dem Lande verbracht. Weizen wird heutzutage ja fast verteufelt, Spezialmehle werden hochgelobt. Und wieder andere Getreidearten beachtet man fast nicht mehr.

Mit den Vorzügen von Roggen habe ich mich allerdings erst jetzt ausgiebig beschäftigt und viel dazu gelesen.

Vorzüge von Roggenbrot

  • reich an Balaststoffen (13% bis 17% sind Spitze)
  • diese Balststoffe sind gut verdaulich und sorgen für einen niedrigen Cholestrin und Glukosespiegel im Blut
  • längeres Sättigungsgefühl
  • Bei richtiger Aufbewahrung bleibt Roggenbrot viel länger frisch und haltbar als Brot aus Weizen z.B. (dazu schreibe ich bestimmt mal noch einen Beitrag)

Nährstoffe

  • Mineralien: Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor, Selen
  • B-Vitamine: B1, B2, B3, B6, Folsäure, Vitamin E
  • aminosäuren
mein Roggenbrot

Manche sagen, dass das Brotbacken zu aufwändig ist und zu lange dauert. Sie backen gar nicht oder wenn, dann verwenden sie Fertigmischungen. Wenn man auf die Zutatenliste dieser Mischungen schaut, dann merkt man, dass die Liste verdammt lang ist. Ich habe für mein Brot nur Mehl, Wasser und einwenig Salz gebraucht nach einer Anleitung vom Brotpapst Lutz Geißler. (Bestimmt probiere ich später einige Gewürze oder Saaten aus.)

Brotanschnitt des Roggenbrotes

Bei uns muss immer alles schnell gehen und irgendwie verlassen wir uns darauf, dass uns die Nahrung jemand zubereitet.
Klar, ein gutes Brot braucht seine Zeit. Schon das Anstellgut für den Sauerteig herzustellen dauert Tage. Dann wenn man im Kühlschrank sein Anstellgut hat und pflegt, geht es schneller. Aber ganz ehrlich, die ganze Arbeit machen ja die Milchsäurebakterien und Hefen, die das Korn mitbringt. Nur Zeit muss ich ihnen geben und die Bedingungen schaffen, die sie brauchen.

die Krume des Roggenbrotes

Einen Tag soll man Roggenbrot ruhen lassen. Heute ist es so weit: Ich kann es anschneiden und ich freue mich auf mein Abendbrot. Ein herzhaft schmeckendes, saftiges Brot habe ich gebacken. Und das lasse ich mir jetzt schmecken. 🙂

11 Gedanken zu „Die Brotbäckerin: Warum ich fasziniert bin von Roggen.“

  1. Oh, der Header hat sich geändert – und ist wie immer schön und ideenreich.
    Wenn ich Brot backe, gehöre ich auch zu den Einfallslosen, die es mit einer Fertigmischung machen.
    Heute habe ich von der Kasse Bescheid bekommen, dass die Therapie genehmigt wurde – es sind gerade mal 12 Stunden. Vor über 10 Jahren habe ich das ja schon mal gemacht, da war die Mindeststundenanzahl 25. – Aber irgendwie fühle ich mich nicht so richtig wohl dort. Bisher war es nur so, dass ich pausenlos was erzählt habe und die Therapeutin hat nur aufgeschrieben. Eine etwas aktivere Rolle müsste sie schon spielen. – Der Sprössling ist jetzt fast genau auf den Tag 11 Monate im Krankenhaus und wir haben uns seit Dezember nicht gesehen, weil er auf keine Besuchsanfrage eingeht. – Ich glaube, ich hatte schon mal eine bessere Zeit.
    Liebe Grüße zu dir

    1. Es wurde wirklich vieles heruntergefahren, was Therapien anbelangt. Schade ist das, weil es ja eh schon immer knapp bemessen ist. Lass dich auf die Therapeutin ein, liebe Clara. Sie muss ja erst mal einiges wissen. Dass du so lange nicht auf Besuch gehen konntest, finde ich traurig. Weißt du, wo du hingehen müsstest? Vielleicht kannst du einfach mal aufkreuzen? Es ist traurig, dass das so ist.
      Mit meiner Tochter am anderen Ende der Welt telefoniere ich jeden Tag, mit den anderen sehr oft. Wenn mal keine Zeit ist, dann bekomme ich eine Sprachnachicht. Es ist gut, dass es so ist bei uns.
      Liebe Grüße an dich, liebe Clara.

  2. Ja, Brotbacken! Ich finde es lohnt sich und wir machen es seit Jahren. In der kalten Jahreszeit wird der Teig oft am Abend zuvor fertiggemacht und geht denn über Nacht in der kalten Küche. Das funktioniert wunderbar. Ich verwende Roggenmehl, öfters aber Dinkel und Weizen und noch öfter mische ich. Gerne auch mal mit Buchweizenvollkornmehl oder Braunhirse (ist gut für die Gelenke).
    Dein Brot sieht jedenfalls wundervoll aus und dein Header auch. Alles Liebe

    1. Bestimmt probiere ich noch anderes aus, aber im Moment habe ich es mit dem Roggen wegen seiner guten Inhaltsstoffe und seines kräftigen Geschmackes.
      Ich war mit meiner Tochter mal im Steinzeitpark in Albersdorf. Dort haben wir auf einer Schieferplatte auf offenem Feuer gebacken. Unser Mehl mussten wir uns mit Steinplatte und Stein selber mahlen. Dann kam nur noch Wasser dazu und alles was Wiese und Garten so hergab, zum Beispiel Brennnesselsamen oder der Samen vom Wildkümmel. Da habe ich gemerkt, dass es keinen Schnickschnack bedarf. Wir waren so stolz auf unser Backwerk und es hat natürlich hervorragend geschmeckt.
      Liebe Grüße

  3. Ich habe über eine lange Zeit mein Brot selbst gebacken, es vor einem Jahr aber wieder aufgegeben. Unser Backofen ist schon sehr alt und frisst viel Energie, das Brot wurde mir einfach zu teuer. Wir haben uns jetzt einen kleinen Tischofen zugelegt, vielleicht probiere ich es da mal. Allerdings glaube ich nicht, dass das was wird, zumal ich keinen Platz für eine Wasserschale habe, die unbedingt beim Backen mit in den Ofen gehört. Nun esse ich wenig Brot, mein Mann kauft sich Fabrikbrot. Wenn ich Appetit auf ein gutes Brot habe, kaufe ich es im Bioladen.
    Liebe Grüße und guten Appetit ,
    Elvira

    1. Liebe Elvira, Schwaden kann man auch erzeugen, indem man einen Schuss Wasser auf den Boden des Backgerätes schüttet. Nach 10 Minuten wieder ablassen, indem man die Türe mal kurz lüftet. Wir haben das so gemacht und die Kruste des Brotes ist prima geworden.
      Ich hatte mir zu Weihnachten ein Buch von Lutz Geisler gewünscht. Damit konnte ich viel über das Brotbacken lernen und auch über die Aufbewahrung. Mal sehen, ob ich etwas mehr backen kann, damit der Ofen ausgelastet ist.
      Liebe Grüße

  4. Liebe Gudrun, ich backe Brot und Brötchen ja auch selbst – auch nur aus Mehl, Salz und Wasser, mitunter mit etwas Brotgewürz oder/und verschiedenen Saaten. Das mache ich jetzt schon seit vielen Jahren. Mir macht es nicht nur Spaß, es schmeckt auch immer sehr lecker.
    Lieben Gruß von der Silberdistel

    1. Liebe Silberdistel, mit den Gewürzen und den Saaten beschäftige ich mich gerade und mit dem Brötchen backen. Die werde ich jetzt auch selber machen.
      Du hast Recht, das Backen macht großen Spaß. Wenn man sieht, wie sich alles entwickelt und wenn es dann noch angenehm duftet, dann geht es mir richtig gut. Ich hatte noch gar nichts weiter im Brot, aber es schmeckte trotzdem kräftig gut.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Marianne.

  5. Unsere Altvorderen kannten noch die Vorzüge vom Roggenkorn, bewusst oder angelernt. Wir hatte eine kleine Mühle auf der Diele und Vater war auf Wunsch von Oma bereit Roggenschrot oder Mehl zu mahlen. Es kam auch in die Blutklütschen zum Knipp (Grütze), dazu Schwarzbrot.
    Fast vergessen sind die Mineralien und Vitamine und sollten so natürlich wie möglich genutzt werden.
    Hab Dank für die Erinnerung, ich werde mich bessern :)!
    Lieben Gruß!

    1. Liebe Kelly, danke, dass du die Geschichte von deinem Vater, der Mühle und dem Roggenschrot erzählst.
      Roggenschrot mahle ich auch bald, denn das nächste Brot wird ein Roggenschrotbrot. Ich hab zu Weihnachten eine kleine Kornmühle geschenkt bekommen und kann mich da abarbeiten. Es ist nicht so einfach.
      Schön, dass du da warst.
      Herzliche Grüße in den Norden.

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