Heimat

Also, gleich vornweg: Der Begriff Heimat ist für mich kein politischer Begriff. Er ist aber dazu gemacht worden. Von Politikern wird er sowohl beschworen als auch diffamiert. Beides finde ich nicht richtig. Deutschlandfunk Nova hat den Philosophen Matthias Burchardt gefragt und mit seiner Auffassung kann ich „mitgehen“. (Link dahin)

Ich wohne in Sachsen, bin hier aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe meinen Beruf erlernt, eine Familie gegründet. Nicht alles lief und läuft so, wie ich es mir wünsche. Und trotz anderer Gelegenheiten bin ich immer hier geblieben. Hier kann und muss ich mich einbringen. Und hier ist meine Heimat.
Man kann auch durchaus in einem anderen, zuerst fremden Ort beheimatet sein. Es kommt immer darauf an, was einen letzendlich mit dem Ort verbindet.

Mein Sohn ist in letzter Zeit oft in die sächsische Schweiz gefahren und ist verschiedene Steigen hochgekraxelt. Für mich sind solche Wege nichts mehr, aber er hat Bilder und Videos geschickt und so war ich auch mit unterwegs.
Ein Foto erinnerte mich an etwas und als ich im Fotoalbum suchte, fiel mir ein Bild meines Bruders in die Hände. Er war in der sächsischen Schweiz mit einer Klettergruppe oft unterwegs. Und jetzt kraxelt mein Sohn dort herum.


Viele schöne Wege gibt es in der sächsischen Schweiz, auch ohne klettern. Mein Sohn könnte da mehr dazu schreiben und vielleicht kann ich ihn mal zu einem Gastbeitrag überreden.
Der Caspar-David-Friedrich-Weg in der Sächsischen Schweiz wurde in diesem Jahr zum schönsten Wanderweg Deutschlands gewählt. Ja er ist schön. So empfinde ich das. Auch das macht Heimat für mich aus.

Wunderschöne Wege gibt es in der Sächsischen Schweiz und wenn man es bis ganz nach oben geschafft hat, dann bieten sich faszinierende Aussichten. Kein Wunder, dass Dichter und Maler das in ihren Werken festhalten mussten. Ihre Begeisterung merkt man ihnen an. Casper David Friedrichs Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer„, am großen Kegelberg in der Sächsischen Schweiz, kennt wahrscheinlich jeder.

Aussicht ins weite Land

Ich habe mich sehr gefreut, dass mein Sohn viele Fotos mitgebracht hat. Bei solchen Aussichten könnte ich stundenlang da sitzen, das Vesper auspacken und einfach nur schauen. Laufen, steigen, klettern kann ich nicht mehr, aber die Gegend besuchen kann ich schon. Mein Sohn hat schon mal geschaut, wo es barrierefrei ist. In der Gegend war ich früher schon öfter und beim Betrachten der Bilder kommen Erinnerungen.

die sächsische Schweiz

Als nächstes steht bei meinem Sohn das Erzgebirge auf dem Plan und unbedingt will er auch mal im Winter dahin. Die Gegend ist mir vertrauter als das Elbsandsteingebirge, von der Sprache her und den Bräuchen. Altenburg war ja nicht all zu weit weg. Ich bin gespannt, was er dann zu erzählen hat. 🙂

4 Gedanken zu „Heimat“

  1. Meine eine Sohnfamilie fährt seit vielen Jahren immer in den Osterferien nach Königstein. Sie lieben das Familienhotel und das Wandern und Kraxeln. In den Herbstferien zieht es sie seit ebensovielen Jahren nach Schillig an die Nordsee. Es scheint auch so etwas wie Urlaubsheimatorte zu geben. Deine Fotos kommen mir daher sehr bekannt vor.
    Liebe Grüße,
    Elvira

  2. Moin Gudrun,
    verständlich, dass auch mir Infos zur Sächsischen Schweiz fehlen, aber den Rennsteig kenne ich und kann ihn dir empfehlen. Bis zur Schmücke gibt es bestimmt einen Fahrweg.
    Wir sind von Ilmenau aus den Goetheweg gelaufen, gerne wieder…
    Heimat ist für mich da, wo ich mich wohlfühle, heute hier, morgen da, kein fester Begriff.
    Mein Sohn kletterte ebenfalls auf den Spuren, aber auf den Caspar Friedrichs in der Sächsischen Schweiz.
    Bereits vor der Wende waren wir auf dem Fichtelberg!
    Lieben Gruß!

  3. Na schau an, vielleicht liegt Manches doch in den Genen …
    Und wer will bei diesen herrlichen Bildern nicht dahin.
    Rainer und ich sind dort auch – schön ebenerdig – langgelaufen.
    Der aufmerksame Blick für das Schöne ist es, denke ich,
    den wir heute auch mit Achtsamkeit verbinden.
    Mir ist es jedenfalls eine hochwillkommene Freude.
    Danke dafür und liebe Grüße, Silke

  4. Mathias Burchhardt ist einer von denen, dem ich gerne zuhöre. Unter anderen in seinen Gesprächen mit Sven Böttcher im BBtalk meistens am Sonntag. Und ja, auch ich teile seinen Heimatbegriff und auch, dass man mehrere haben kann. Das war bei mir lange Zeit so, doch ich merke auch, dass ich hier oben verwurzelt bin, auch wenn ich mich weiter entferne.
    Schöne Fotos und toll was dein Jan alles so unternimmt. Alles Liebe

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