Die letzten warmen und sonnigen Tage muss ich nutzen. Und so war ich oft im Garten. Man sieht schon, dass das Gartenjahr bald zu Ende geht. Der Herbst lässt schonmal grüßen, aber auch das jetzt hat seinen ganz besonderen Reiz.



Vieles blüht noch und auch das, was sich schon verabschiedet, kann noch wunderschön anzusehen sein. Gräser, den Wasserdost und die Kandelaberkönigskerze schneide ich eh erst im Frühling zurück. Insekten überwindern darin und legen die Brut für das nächste Jahr an. Vögel holen sich die Sämereien.

Den ganzen Tag über war es trübe und bewölkt. Und als ich mit der Kamera durch den Garten schlich, riss plötzlich der Himmel auf und die Sonne schickte mir einen letzten Gruß. Wie schön!


Das ist noch keine Herbst-Färbung. Die Bäume im Hintergrund werden noch einmal von der Abendsonne angestrahlt. Noch sind sie grün.
Das Schauspiel dauert nur wenige Minuten, aber mich fasziniert es immer wieder. Wie schön die Natur sein kann, wenn man sie lässt.
Was ich jetzt wieder gelesen habe beunruhigt mich zutiefst. Im Golf von Panama ist zum ersten Mal seit Beginn der Messungen die dortige Auftriebsströmung fast völlig ausgeblieben. Das hat Folgen für die Korallen, die Lebewesen im und am Meer. Es fehlen die Nährstoffe. Und da ignorieren immer noch Politiker alle Zeichen eines bedrohlichen Klimawandels. Wer mehr über diese Meeresströmung wissen will, kann dem Link folgen.

Dieser Tage habe ich beschlossen, dass ich mehr tun muss als bisher und dass ich mir Verbündete suchen muss. Herr E. ist im Gartenvorstand aktiv und ich werde NABU-Mitglied. Nur zahlendes Mitglied reicht mir nicht, aber es gibt sicher auch für mich etwas zu tun.
Die Wolle meines Patenschafes bei dem Nabu habe ich jetzt fertig vorbereitet zum Spinnen und Weben. Gut so, denn es wurde nun doch knapp mit der Zeit. Jetzt kann der Herbst kommen. Wenn es kälter und unbeständiger wird, verlege ich meine Arbeiten wieder nach innen.
Eigentlich möchte ich hier im Blog keine großen Pausen haben, aber ich hatte mit einem argen Rheumaschub zu tun, war ein bissel mutlos geworden. Die Aufenthalte draußen, in der Natur, haben mir geholfen. In einer Woche nehme ich ein neues Medikament. Vielleicht ist es diesmal das Richtige. Ich habe jedenfalls wieder Hoffnung und mag nicht aufgeben..
Bis bald also.
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
Eduard Mörike, 1827
Gudrun, ich bewundere dein „Ich mag nicht aufgeben“ – dich halten deine Familie, die Natur, die Schafe mit ihrer Wolle und deine so schönen und ausgeprägten Hobbys am Leben, sodass du trotz aller Querelen immer wieder Freude empfindest. Ich wünsche dir, dass das noch lange so für dich Kraftquells bleiben.
Gute Nacht oder guten Morgen sagt Clara
Stimmt, das alles hält mich am Leben und sorgt auch für viel Freude. So ist vieles erträglich, trotz alledem.
Mein Sohn wandert gerade durch die verschiedensten Landschaftsgebiete der Republik und ich kann immer dabei sein. Das ist richtig schön, denn so erlebe ich auch aus der Ferne einiges.Mal sehen, was das Leben noch bereit hält in der nächsten Zeit. (Von ChatGPT lasse ich mir die Mengenangaben in Rezepten in meine Minimengen umrechnen und das klappt prima. )
Liebe Grüße an dich.
Danke für diese schöne Zustandsbeschreibungen, die das Schöne ebenso ansprechen wie das Unangenehme und Beängstigende.
Ja, liebe Gudrun, behalten wir unsere Lebensfreude trotz der zunehmenden körperlichen und geopolitischen Beeinträchtigungen. All das Schöne und die Kreativität sind unsere Stützen.
Beste Wünsche und liebe Grüsse zu dir, Brigitte
Danke. Wir werden unsere Lebensfreude behalten, liebe Brigitte, und ich glaube, das bringt uns auch gut durch schwierigere Zeiten und sorgt dafür, dass die Kreativität nicht erstickt.
Herzliche Grüße an dich.
Kraftorte und Fluchtinseln können in der Jetztzeit und bei Unwohlsein eine große Hilfe sein. Freude am Tun und Wirken ist deine Stärke und lässt gesundheitliche Zeiten besser managen.
Viele kleine Leute usw…
Lieben Gruß!
Fluchtinseln, ja das ist der richtige Ausdruck. Ich habe welche gesucht und gefunden. Sie geben mir viel Ruhe und Hoffnung. Beides brauche ich gerade sehr.
Hier, zu Hause, haben wir ein richtiges kleines Netzwerk. Wir können uns aufeinander verlassen und helfen uns gegenseitig. Jeder kann irgendwas.
Liebe Kelly, ganz liebe Grüße zu dir am Meer. In diesem Jahr werde ich es wohl nicht mehr besuchen können.
Hi Gudrun
Danke für das Mörike-Gedicht mit perfektem Fluss der Worte.
Was ist denn Nabu? Wir kennen das hier in England nur als den babylonischen Gott der Schreiberlinge.
Gute Besserung
The Fab Four of Cley
🙂 🙂 🙂 🙂
Der Nabu ist der Naturschutzbund Deutschland. Ich hatte schon öfter Kontakt zu ihnen und findes es gut, was sie machen. Jetzt möchte ich mehr tun. Ach ja, mein Patenschaf, von dem ich immer die Wolle bekomme, macht in ihrem Auftrag Landschaftspflege.
Herzliche Grüße und danke für den Besuch.
PS: Ich war schon mal stöbern bei euch und fand viel Interessantes und Sehenswertes.
Danke, liebe Gudrun, für die Aufklärung. Wir leben seit ewigen Zeiten nicht mehr in Deutschland, da bekommt man manches nicht mit.
Alles Gute
The Fab Four of Cley
🙂 🙂 🙂 🙂
Meine Tochter wohnt am anderen Ende der Welt und wir hatten schon in Erwägung gezogen, dass ich irgendwann zu ihr ziehe. Das habe ich wieder verworfen, denn das, was in ihrem Land abgeht, gefällt mir gar nicht. Kalifornien war schon immer anders, aber auch das ist nicht mehr außen vor.
Wir lebten, bevor wir an die Küste Nord Norfolks zogen, viele Jahre in Montreal, wo es uns auch sehr gut gefallen hat. Nun fühlen wir uns wohl in ‚Merry Old England‘.
Schönes Wochenende
The Fab Four of Cley
🙂 🙂 🙂 🙂
Auch für euch ein schönes Wochenende. Ich freue mich, dass ihr euren Lieblingsort gefunden habt.
Der Herbst naht wirklich mit Riesenschritten und ich genieße die letzten warmen Tage, den Chill am Morgen und die Farben sehr. Diese Übergänge von einer Jahreszeit in den andere, sind mir sehr lieb. Du bist nun also beim NABU aktiv. Das ist fein und freut mich, dass du da was für dich gefunden hast. Alles Liebe
Ich hab ja öfter mal gespendet, habe ein Patenschaf beim Nabu, jetzt möchte ich aber etwas mehr tun. Beim Nabu bin ich bestimmt gut aufgehoben. Parteien kommen für mich nicht in Frage.Herr E. engagiert sich im Gartenverein und ich eben so. Beides schließt sich nicht aus. Im Gegenteil.
Im Garten wollen wir unser Biotop ausbauen, die Igelhäuser mit trockenem Laub versehen und einen Holunderbaum pflanzen. Vom Holunder haben wir alle was, die Vögel die Beeren, die Insekten den Nektar und ich von allem was. Ein schattiges Schreibplätzchen gibt es dann auch. Ich freue mich sehr.
Der Holunder in unserem Garten hat sich selbst gesät, um die Zeit herum, als ich hier einzog. Vor einigen Tagen habe ich Beeren geernet und Holunder-Apfel-Gelee gekocht. Zu Samhain gibt es ein Dessert, dass ich einmal erfunden habe: Don’t fly drunk heißt es und hier geht es zum Rezept: https://acht-speichen-hat-das-rad.de/dont-fly-drunk/
Das liest sich gut. Das Rezept werde ich mir speichern und das mal probieren. Ich bin ein großer Holunderfan, verarbeite alles, von der Blüte bis zur Frucht. Und deshalb werde ich bald in meinem Garten einen haben. Ich habe mir einen mit dunklem Laub ausgesucht. Mal sehen, ob ich noch einen bekomme. Im örtlichen Pfanzenmarkt gibt es keinen Holunder mehr.
Ich liebe dieses kleine Gedicht von Mörike so sehr, liebe Gudrun. Mit wenigen Worten beschreibt er die herbstliche Stimmung am Morgen, wie ich sie empfinde und liebe.
Ja, man muss sich Aufgaben suchen oder Dinge tun, die auch anderen gut tun. Das lässt die Schmerzen zeitweise vergessen und tut auch der Seele gut. Und es gibt die dringend nötige Kraft.
Ich drücke die Daumen, dass dich auch das neue Medikament unterstützt, deine Träume umzusetzen!
Viele liebe Grüße,
Andrea
Naja, liebe Andrea, ich habe einerseits Hoffnung und andererseits habe ich aber auch ein mulmliges Gefühl. Es ist nicht ganz ohne, aber vielleicht bändigt dieses Medikament mein Immuni, damit es sich nicht gegen den eigenen Körper richtet. Ich habe einen guten Arzt. Er wird auf mich aufpassen.
Im Moment arbeiten alle in der Familie daran, gute Dinge zu finden. Jeder hat etwas anderes am Wickel. Wir zeigen uns das und finden so alle etwas Gutes und Schönes. Bilder, Gedichte Musik – vieles ist dabei. Ich bin froh, dass wir alle die Möglichkeit für eine gute Bildung hatten. Gut so, denn es gibt ja noch so vieles Belastendes zu bewältigen.
Liebe Andrea, ich schicke dir herzliche Grüße.