Der Mond im Kirchbaum

Vom Supermond sprechen und schreiben sie gerade viel in den Medien. Ja, verstehe ich, aber ganz im Geheimen ist bei mir immer Supermond, denn ich liebe den Mond über alles. Ich schrieb schon öfter darüber. 

Der Mond im Kirschbaum.

Vorgestern stand ich gedankenverloren am Küchenfenster und wartete darauf, dass mein Teewasser kochte. Der Kirschbaum vor dem Fenster hat die meisten seiner Blätter schon abgeworfen; nur wenige hängen noch an den Zweigen. Am Tage, wenn die Sonne scheint, leuchten sie golden. Nur die Blattadern zeigen sich noch als grüne, filigrane Zeichnung im Blatt.

Inzwischen war es dunkel geworden. Groß und strahlend begann der Mond seine Bahn über meinen Hof zu ziehen. Er leuchtete durch die fast blattleeren Äste des Kirschbaumes. Die von der Hauslampe angestrahlten Blätter sorgten für einen goldenen Rahmen und für einen kurzen Moment bildete ich mir ein, dass der Mond mir freundlich zu zwinkerte.
„Oh, wie schön das aussieht,“ flüsterte ich.

Mein Sohn schaute mir über die Schulter. „Warte mal, ich gehe raus und fotografiere den Mond für dich.“
Kurz darauf hörte ich die Wohnungstür zuklappen.

Fotos: J. Ebert

Meine Tochter hatte den Mond schon mal für mich gemalt und jetzt hat mein Sohn mit seiner Kamera Fotos für mich gemacht, von „meinem Mond“. 
Ich bin meinen Kindern sehr dankbar, dass sie sich meine Vorlieben gemerkt haben und mir immer wiedermal eine Freude machen.

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