Wenn der Sommer noch bleiben möchte, dann ist mir das sehr Recht. Ich habe alles stehen und liegen gelassen und bin mit Fridolin in den Garten gedüst. Angenehm warm war es, die Sonne schien und alle Daddeldinger wie Phon und Tablett blieben zu Hause. Ich habe mir Nachrichtenzeiten verordnet und außerhalb dieser Zeiten will ich davon nichts hören und sehen. Das hat gut getan, denn nur so konnte ich die Ruhe im Garten wirklich genießen.
Die Bäume färben sich so langsam ein. Da zeigt es sich deutlich, dass der Sommer vorbei ist. Vieles im Garten ist verblüht, wie mein Ehrenpreis. Er darf aber so stehen bleiben, denn die Samen holen sich die Vögel immer.
Am Schilfgras waren die Libellen noch eifrig dabei, Eier abzulegen. Auch am Teich bleibt bis zum Frühling alle Pflanzen unberührt, wie auch das Mädesüß und der Wasserdost.
Die Obstbäume verlieren langsam Blätter. Der Laubhaufen kommt wie immer zwischen die Komposte und dienen unserem Garten-Igel als Winterquartier.
Manche Pflanzen wollen sich aber noch nicht verabschieden. Vielleicht sind die Temperaturen jetzt gerade angenehm, denn Phlox, Lungen- und Eisenkraut fangen noch einmal an zu blühen.
Kräuter habe ich nochmal geerntet und auch Kürbisse und Tomaten. Durch die Wärme der letzten Tage haben es die Tomaten geschafft, ihre rote Farbe der Reife zu bekommen. Sie schmecken gut und sehen aus wie im Bilderbuch. Sie hatten allerdings einen optimalen Platz. Nicht gut war, dass Herr E. an manchen Tagen im Sommer nur in den Garten gefahren ist, um meine Tomaten zu gießen. Ich glaube, im nächsten Jahr bleiben sie bei mir auf dem Balkon. Ich sehe immer mehr Balkone mit Gemüsepflanzen in meinem Wohngebiet.
Blumen im Garten sind schön. Der Geruch von frischer Erde auch. Was mir aber am besten gefällt, sind die Tiere. Ich habe meinen Platz so eingerichtet, dass ich freie Sicht auf den Futterplatz der Vögel habe. Ich habe viel Freude daran, die Vögel zu beobachten und werde auch im Winter füttern, zu Hause und im Garten. Die Vögel futtern erst ordentlich und dann geht es gemeinsam zum Baden und zur Federpflege an den Teich.
Gestern war zum ersten Mal ein Kleiber zu Gast. Hach, wie habe ich mich gefreut. Den ganzen Tag über war ordentlich was los an der Futtersäule. Wollt ihr mal sehen?
Der Türkranz mit den Schafen ist inzwischen bei mir ausgezogen. Er ist verschenkt. Der Nächste liegt bereit und wird schon bald seine Geschichte erzählen und auf die Reise gehen.
Jetzt muss ich zu Hause erstmal einiges erledigen. Ich muss mich zum Beispiel um meine Kräuter, Tinkturen und Salben kümmern. Wenn es am Montag sonnig und warm sein wird, dann bringt mich mein Fridolin wieder in den Garten. Jetzt wünsche ich aber erstmal ein schönes Wochenende.