Ach, ich muss doch mal wieder etwas vom Gastkater zeigen.
Als ich bei der Heimreise mit dem Rolli von der S-Bahn nach Hause rollerte, regnete es ziemlich stark. Ich kam nass und kalt zu Hause an und es passierte, was passieren musste: Ich bekam am anderen Tag einen Rheumaschub, der es in sich hatte. (Darüber schreibe ich nicht gerne.)
Mit der Zeitverschiebung habe ich auch noch zu kämpfen. Diesmal ist es heftiger und ja, wir waren diesmal lange am anderen Ende der Welt.
Ich hatte es satt, wollte mir einfach mal die Decke über den Kopf ziehen. Daraus wurde allerdings nichts. Ein Glück, dass es den Gastkater gibt. Der ließ mich einiges vergessen, weil er wiedermal draußen im Hof ein Gastspiel aufführte.
„Komm mal her!“, rief Herr E. und führte mich ans Fenster. Ich wusste nicht gleich, was er mir eigentlich zeigen wollte. Vier Raben sah ich allerdings, die in dem Kirschbaum vor dem Küchenfenster herum hüpften und eigenartige Töne von sich gaben. Es klang, als würden sie lachen, und zwar so richtig hämisch.
„Na kuck doch mal genau hin“, sagte Herr E.
Da sah ich den Gastkater weit oben im Baum herum klettern. Ein Rabennest war da nicht. Erwischt hatte er auch keinen der Raben. Vielleicht hat er es versucht, aber die Raben sind schlau und nun machten sie sich über den armen Findus lautstark lustig. Und wie!
Der trat schließlich den Rückzug an, nicht ohne dass die Raben ihn begleiteten und angackerten. Findus fand das gar nicht lustig, denn heute ließ er sich erst spät am Abend blicken. Vielleicht musste er die Schmach erstmal verwinden.
Tja, so ist das eben: Wer anderen eine Grube gräbt, …, braucht für den Spott nicht zu sorgen.