Der Gastkater gibt eine Vorstellung

der Gastkater im Körbchen

Ach, ich muss doch mal wieder etwas vom Gastkater zeigen.
Als ich bei der Heimreise mit dem Rolli von der S-Bahn nach Hause rollerte, regnete es ziemlich stark. Ich kam nass und kalt zu Hause an und es passierte, was passieren musste: Ich bekam am anderen Tag einen Rheumaschub, der es in sich hatte. (Darüber schreibe ich nicht gerne.)

Mit der Zeitverschiebung habe ich auch noch zu kämpfen. Diesmal ist es heftiger und ja, wir waren diesmal lange am anderen Ende der Welt.
Ich hatte es satt, wollte mir einfach mal die Decke über den Kopf ziehen. Daraus wurde allerdings nichts. Ein Glück, dass es den Gastkater gibt. Der ließ mich einiges vergessen, weil er wiedermal draußen im Hof ein Gastspiel aufführte.

der Gastkater wollte jagen
„Ich krieg euch!“

„Komm mal her!“, rief Herr E. und führte mich ans Fenster. Ich wusste nicht gleich, was er mir eigentlich zeigen wollte. Vier Raben sah ich allerdings, die in dem Kirschbaum vor dem Küchenfenster herum hüpften und eigenartige Töne von sich gaben. Es klang, als würden sie lachen, und zwar so richtig hämisch.

genervter Gastkater
„Ohhh, diese Krawallsäcke!“

„Na kuck doch mal genau hin“, sagte Herr E.
Da sah ich den Gastkater weit oben im Baum herum klettern. Ein Rabennest war da nicht. Erwischt hatte er auch keinen der Raben. Vielleicht hat er es versucht, aber die Raben sind schlau und nun machten sie sich über den armen Findus lautstark lustig. Und wie!

der Gastkater ist nicht erfreut
„Lachen die etwa über mich?“

Der trat schließlich den Rückzug an, nicht ohne dass die Raben ihn begleiteten und angackerten. Findus fand das gar nicht lustig, denn heute ließ er sich erst spät am Abend blicken. Vielleicht musste er die Schmach erstmal verwinden.

also, runter vom Baum
„Och, ich gehe lieber wieder.“

Tja, so ist das eben: Wer anderen eine Grube gräbt, …, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Abstieg vom Baum

17 Gedanken zu „Der Gastkater gibt eine Vorstellung“

    1. Dem Findus sieht man seine Stimmung immer gut an. Er kann auch Blicke wie: „Lass mich bloß in Ruhe.“
      Die Raben waren aber auch gut drauf. Es hätte bloß noch gefehlt, sie hätten auf ihn gezeigt. Ich glaube, mit denen legt er sich nicht wieder an.

  1. Wie sagte Heinz Ehrhardt bereits: Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung!
    Was für ein schöner Gastkater. Wir haben auch immer mal Besuch von der Nachbarskatze. Tröstet sehr darüber hinweg keine eigene mehr zu haben. Gute Besserung dir. Alles Liebe

    1. Mit dem Trost empfinde ich das genau so. Eine der ersten Amtshandlungen nach der Reise war, dem Kater sein Balkonkörbchen frisch zu machen. Er war dann auch wieder drinnen.
      Der Findus hat sich gut entwickelt, ist kein Halbstarker mehr.
      Liebe Grüße in den Norden.

  2. Das ist ja ein ganz Süßer!
    Ich kann mir die Raben bildlich vorstellen, lach.

    Ich hoffe du erholst dich wieder von deinen Rheumaschub.
    Ist ja nicht so toll.

    Liebe Grüße nach Leipzig
    Marion

    1. Findus ist verwundert fort geschlichen. Ich glaube, mit den Raben legt er sich nicht mehr an. Ich habe wenig Zeit mich zu erholen. Herr E. hatte einen Unfall und liegt mit gebrochenen Knochen hier und wartet auf seine OP am Dientag (hoffentlich, denn er hat Schmerzen). Ich habe Pflegedienst.
      Herzliche Grüße zu dir.

      1. Oh Schreck, das ist ja nicht so toll.
        Sind bei euch alle am Streiken? Keine Betten frei?
        Und dann mit Schmerzen

        Alles Liebe für euch

          1. Also in so einen Fall müsste man doch einen Taxischein bekommen. Aber ich denke ihr habt euch bestimmt schon erkundigt.
            Ich hoffe das alles klappt mit Dienstag und das die Schulter von Herrn E. wieder in Ordnung kommt.

            Viel Kraft für euch beiden

  3. Sehr schöne Bilder vom Gastkater. Wir haben inzwischen eine Gastkatze, Mina oder auch Minchen. Mittlerweile lässt sie sich sogar von mir kraulen. Ich wünsche dir gute Besserung. Mit Rheuma habe ich es auch gerade wieder zu tun. Es nervt!
    Herzliche Grüße – Elke

    1. Mina, das ist ein schöner Name. Den Namen merke ich mir. Ich will zwar keine eigene Katze wieder, aber man sollte ja nie „nie“ sagen.
      Mein Rheuma zu hätscheln, habe ich gerade gar keine Zeit (siehe Antwort an Marion)
      Herzliche Grüße an dich, liebe Elke.

  4. Rabenvögel können recht gemein werden. Ich glaube schon, dass es besser ist, sich auch als Katze nicht mit ihnen anzulegen. Unser Kater Pooky ist ja mal, vielleicht erinnerst Du Dich an die kleine Geschichte aus meinem Buch, arg von einer Krähe angegriffen worden. Danach hat er diese fliegenden schwarzen Monster immer sehr misstrauisch angeschaut.
    Einen lieben Gruß schickt Dir die Silberdistel und *daumendrück*, dass Dich das Rheuma nicht gleich wieder zu arg ärgert

    1. Stimmt.
      Der Findus war heute schon wieder Mode. Immer, wenn er auf dem Baum hockt, greifen die Vögel an. Heute kamen sie von mehreren Seiten und Findus wäre fast vom Baum gefallen. Ich finde es ja gar nicht so schlecht, wenn er sich von Bäuen fern hält.
      Ich staune immer wieder, wie schlau die Raben sind.
      Ganz liebe Grüße zu dir, liebe Silberdistel.

  5. So ein Kater müsste man sein. Man wird versorgt und kann trotzdem seine Freiheit genießen. Nicht umsonst sagen wir immer, „in meinem nächsten Leben werde ich eine Katze“.
    Ich hoffe, Herr E darf wenigstens Schmerzmittel bekommen, und sind die auch knapp?
    Was auch immer er hat, er hat mein vollstes Mitleid.
    Denkt man gar nicht von Deutschland, dass da die Betten knapp sein können….. das nur am Rande … ist aber unerheblich.

    1. Im nächsten Leben werde ich auch Katze, bei Gudrun selbstverständlich. 😀
      Naja, mit den Schmerzmitteln für zu Hause war man auch knausrig, aber er ist jetzt wieder zusammengebaut seit gestern und kann vielleicht morgen nach Hause.
      Weißt du, das ist halt jetzt in fast allen Bereichen so, wo kein Profit produziert wird, man aber geldwirtschaftlich unterwegs ist. Das kracht uns mal noch auf die Füße.

  6. Ach dieser sehnsuchtsvolle Blick von Findus. Fast könnte man Mitleid kriegen. Tja – manchmal hängt das angestrebte Ziel einfach etwas zuuuu hoch, gell? So ist das Leben. Schön, wenn man dann eine kraulende Hand findet, einen Ort wo man seine Wunden lecken kann.
    Das mit Herrn E. tut mir echt leid. Es ist schon heftig was da im Gesundheitswesen so passiert. Ich drücke euch die Daumen, dass am Dienstag alles klappt.

    1. Es hat geklappt. Er ist wieder zusammen gezimmert. Vielleicht kann er morgen nach Hause. Bein Waschen helfen oder ein Bemmchen schmieren kann ich auch.
      Der Gastkater ist manchmal ein richtiger Misthupper. Der legt sich immer mal mit irgendjemand an.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Mia.

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