Zu lange war ich drinnen „gefangen“, wie im Hausarrest. Meine neue Freiheit genieße ich gerade sehr. Gerade jetzt um diese Zeit hat es mir im Sommergarten besonders gefallen. Also, Fridolin gesattelt und ab ging es.
Nein, der Nachbar hatte nicht den Gartenschlauch zu dolle aufgedreht. Ich mag Bilder von mir nicht so sehr und habe mich da mal ein bissel weggestrichen.
Fridolin hat mich gut in meinen Sommergarten gefahren. Wir haben uns eingespielt. Es klappt alles.
Gerade jetzt wächst und blüht es so schön im Garten. Ich kann mich da immer gar nicht satt sehen. Über meinen Ehrenpreis freue ich mich immer sehr. Sein Blau strahlt immer richtig und lockt viele Insekten an. Wenn er verblüht ist, holen sich die Vögel die Samenkörnchen.
Von den ersten verblühten Pflanzen habe ich gestern schon Samen abgenommen. Einmal weil ich die Pflanzen vermehren will und zum anderen für die Vögel zu Hause. Ich werde sie ins Futter mischen. Den Gartenvögeln lasse ich natürlich auch Körnchen übrig.
In meinem Hochbeer wachsen Kohlrabi, Salat und anderes fleißig vor sich hin. Zwar krachen mir dauernd die Gehhilfen um, aber trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, im Hochbeet in der Erde zu buddeln, Wildkraut aus zu zupfen, zu gießen und bestimmt bald zu ernten. Den Garten umgraben oder Rasen zu mähen kann ich nicht mehr, aber anderes, mit Pausen zwischendurch, schon.
Den Rasen hat Herr E. gemäht und ich habe dafür gesorgt, dass der Rasenschnitt als Dünger und Mulch an Gurken und Tomaten und an die Beerensträucher gekommen ist.
Manchmal entdecke ich im Sommergarten, dass sich Pflanzen von ganz allein angesiedelt haben. Das freut mich immer besiónders, wel es zum einen zeigt, dass es den idealen Standort gefiunden hat und weil es mich gleich wieder auf neue Ideen bringt. So ist das halt, wenn man nicht im stillen Kämmerlein hocken bleibt.
Das da oben auf den beiden Bildern ist helle Färberdistel. Sie wuchs plötzlich an einer Stelle, an der Herr E. Steine, die vom Teichbau übrig geblieben waren, hingetan hatte. Der Boden ist mehr als karg. Ich werde nun noch Erde mischen, Sang zufügen und dann gibt es im Sommergarten eine feine Ecke für mediterrane Kräuter. Von der hellen Färberkamille nehme ich immer mal Blüten mit nach Hause. Ich teile mit den Insekten. Wenn ich genug zusammen habe, werde ich wieder Wolle färben.
Ach ja, der Gartenteich im Sommergarten!
Ich gebe zu, ich war am Anfang dagegen. Wenn ich aber sehe, wer sich jetzt hier alles tummelt, wer hier wohnt oder zum Trinken kommt, dann finde ich ihn genau richtig. Der Gel kommt zu festen Zeiten. Nach ihm kann man die Uhr stellen.
Libellen haben es gerade seihr schwer, weil ihnen Lebensraum fehlt aufgrund der langanhaltenden Trockenheit. Bei uns legen sie ihre Eier an den Teichpflanzen ab. Im Herbst, in den letzten warmen Tagen haben mich die großen Libellen immer richtig umschwärmt, als wollten sie sich verabschieden und im nächsten Jahr habe ich mich über jede kleine und neue gefreut.
Ich hoffe, ihr hattet auch so ein schönes Wochenende wie ich. Morgen werde ich mich wieder auf den Weg zum Sommergarten machen.