Ich wollte es einfach mal wissen: Hatte ich als junge Gudrun ein Vorbild, eine Leitfigur? Was hat mich denn geprägt? Was hat mir Halt gegeben, auch in schwierigen oder Krisen-Zeiten?
Durch Zufall bin ich die Tage auf einen Film auf Arte gestoßen: „Gandhi“. Oh ja, ich kann mich erinnern, dass ich mich mal sehr für die Person und seine Auffassung zu Gewalt beschäftigt hatte. Meine Eltern hatten zum Beispiel eine ganz andere Meinung über ihn als ich. Ich las damals alles, was ich über Gandhi fand, forstete Bibliotheken durch. Er war auf alle Fälle einer, der mich zum Pazifisten werden ließ, ein Vorbild. Pazifist bin ich immer noch.
Kriege haben noch nie Gutes gebracht außer vielleicht für die, die daran verdienen), aber Tod, Leid, materielle Verluste, Verlust der Menschlichkeit. Im Grunde genommen geht es doch immer um Macht, um Vormachtstellung, billige Rohstoffe und Produktionen. Und während so manche Nation den umweltpolitischen Saubermann spielt, ersticken andere in unserem Müll und können von der Arbeit für diese Nationen nicht existieren. Und wehe, irgendwer muckt auf! Dann …
Ganz ehrlich, 100 Milliarden sollten wir lieber in die Forschung stecken, in alternative Energiegewinnung, in Bildung, in dringend notwendige Umweltprojekte. Aber das ist ja gerade nicht angedacht. Die Umwelt retten steht jetzt mal nicht im Vordergrund und vorbereiten auf solche Krisen wie jetzt mit Corona offensichtlich auch nicht mehr.
Man kann mich noch so sehr beschallen mit Kriegspropaganda (dazu schreibe ich bestimmt später noch mal etwas), meine Meinung zu Aufrüstung, Kriegen, Abschreckung und ähnlichem ändere ich nicht. ICH WILL KEINE KRIEGE! Nirgendwo.
Aber zurück zu Gandhi.
Damals habe ich nicht alles verstanden, wie er sich sehr eingesetzt hat gegen eine Kolonialmacht, wie er wollte, dass sein Land unabhängig werden kann, auch von den englischen Tuchen. „Stellt sie selber her.“, forderte er seine Landsleute auf und entwickelte ein Spinnrad für jeden Hausgebrauch. Wenn man sich die indische Fahne ansieht, dann ist dort das Spinnrad noch immer zu finden. Und für mich ist das in meinem Spinnstübchen besonders interessant.
Ja, Ghandi ist und bleibt ein Vorbild für mich. Mir geht es wieder besser, denn ich finde meine Worte wieder, auch das Wort „Nein!“.