Kirschen wollte ich schon immer haben im Garten.
In meiner Kindheit wuchs ein Kirschbaum hinter dem Haus. Für uns Kinder war es das Paradies. Zuerst wurden die Äste und Zweige unten abgepflückt und dann wurden wir immer mehr zu Akrobaten. Bis der Baum leer war.
Als wir den Baum pflanzten, war er klein und hatte einen so dünnen Stamm, dass ich immer Angst hatte, dass der Wind ihn umknickt. Die Ernte im nächsten Jahr waren sechs Kirschen. Und die haben wir auch noch fein aufgeteilt.
Gehätschelt haben wir das Bäumchen und verschnitten. Herr E. hat extra einen Baumschnittkurs besucht.
Und in diesem Jahr gab er uns zwei Kilogramm feinste Kirschen. Ich muss also keine kaufen. Das reicht mir.
Meine Tochter schrieb mir, als ich der Familie das Bild schickte: „Da gibt es wohl Weihnachten Kirschlikör?“ Ich habe große Hoffnungen, dass wir Weihnachten wieder unser Familientreffen machen können. Und so habe ich eben mal Likör aus Kirschen angesetzt. Ich selber trinke keinen Alkohol, gar keinen. Aber Likör machen kann ich noch.
Eigentlich hatte ich Pflaumenlikör geplant. Der kleine Pflaumenbaum im Garten trägt gut Früchte, so dass es mit dem Likör auch noch was wird, zum Kosten und zum Verschenken.
Die beiden Bäume geben schon gut Schatten und ich muss sagen, dass ich gerne unter ihnen sitze. Im Herbst wird das Laub zusammengenommen und neben dem Kompost gelagert. Dort überwintert unser Gartenigel.
Wenn man so will bringen die beiden Bäume zu jeder Jahreszeit ihren Nutzen. Im Frühjahr gibt es schöne und duftende Blüten, im Sommer Kirschen und Pflaumen, im Herbst fein gefärbte Blätter und im Winter Quartier für den Igel.
Ein bisschen stolz bin ich schön über mein kleines Biotop.