Und dann war da ein Strahlen

Um eigenes Strahlen im Gesicht, was ich im Garten ja meist habe, geht es nur bedingt. Klar freue ich mich sehr, wenn ich Pflanzen aus dem vergangenen Jahr wieder treffe, sie sich prächtig entwickeln und es ihnen gut geht. Jetzt ist die Zeit, wo vieles in voller Blüte steht.

Getrahlt habe ich garantiert auch, als ich die Erdbeerpflanzen im Hochbeet gesehen habe. Herr E. hat zweie davon extra für mich aufgebaut.
Wir hatten schon einmal ordentlich genascht und trotzdem entwickeln sich Pflanzen und Beeren vortrefflich. Es verspricht, eine reiche Ernte zu werden.

Mutter Meise hat sich ein Bad gegönnt. Ich habe mich gefreut, als ich sah, dass sie sich in unserer „Kunstpfütze“ spiegelte. Ich musste versuchen, das aufs Bild zu bringen.

Ein Meisenkind rief noch herzzerrreißend nach Futter. Die Eltern ließen sich nicht erweichen. Sie stellten sich taub. Alles haben sie dem Nachwuchs gezeigt, den Futterplatz, das Wasser und wie man Körnchen aufhackt. Die Geschwister belagern die Futtersäule auch schon den ganzen Tag und ließen es sich schmecken. Auch der Nachzügler bekommt das noch mit. Einen Tag lang wird gerufen und gebettelt, aber dann treibt der Hunger zur Selbstinitiative.

Ein besonderes Strahlen aber konnte ich am Abend erleben. Die letzten Sonnenstrahlen beleuchteten einige Bäume des nahen Auwaldes. Das Schauspiel geht nur einige Minuten. Ich musste mich beeilen. Bloß gut, dass keiner mehr in seinem Garten war in meiner unmittelbaren Umgebung. Wie eine angeschlagene Fregatte schwankte und wackelte ich aus dem Gartentor hinaus und den Weg vor den Gärten entlang.

Das Dach der Friese, des ehemaligen Friesen-Krankenhauses, in der Abendsonne

Es war schon recht duster. Die allerletzten Strahlen der Abendsonne brachten die Baumwipfel und auch das Dach der Friese, des ehemaligen Friesenkrankenhauses, zum Leuchten. In dem Krankenhaus hat man mir vor dreißig Jahren wahrscheinlich das Leben gerettet. Immer wenn ich an dem Haus vorbei laufe oder es irgendwo sehe, erfüllt mich Dankbarkeit.

Heute tut mir alles weh von meinem unorganisierten Gehumpele. Ich hatte Angst, dass die Lichtspielerei zu schnell vorbei sein könnte. Das warme Abendlicht hatte allerdings so viel Tröstliches, dass es mir den Ruhetag heute Wert war.

13 Gedanken zu „Und dann war da ein Strahlen“

  1. Dieses Strahlen erinnert mich an das Blühen des Rosengartens in Südtirol. Bei Dir glühendes Licht, das auf die Bäume geworfen ist, in Südtirol auf die Alpen. Beides ist einzigartig schön und Du hast einiges auf Dich genommen, um dieses schöne Leuchten auf Bild zu bekommen.
    Ich habe auch gerade von meinen Erdbeeren genascht und freue mich, wenn die Pflanzen weiterhin noch reichlich saftig-süße Beeren entwickeln.
    Gestern konnte ich Fütterungen von flauschigen Vogelkindern beobachten, da waren die Eltern verwöhnender. Von Schnabel zu Schnabel wurde da gutmütig gereicht.
    Ganz liebe Grüße zu Dir, hab einen schönen Abend! Chris

  2. Die Phase des Fütterns hatte mein kleiner Schreihals schon hinter sich. Seine Geschwister futterten schon fleißig alleine. Ich schätze, er war einfach nur faul.
    Eine kleine Elster kam auch immer mit einem Elternteil und würde noch gefüttert. Dann sind die Eltern verschwunden. Ach hat die Kleine gekrächzt und gerufen. Dann kam sie ganz vorsichtig und langsam näher. Jetzt kommt sie täglich und holt sich die fettesten Brocken.
    Fotos von den „angestrahlten“ Alpen habe ich schon oft bewundert. Ein schönes Naturschauspiel ist das!
    Liebe Chris, herzliche Grüße an dich. Und danke, dass du mich besucht hast.

  3. Strahlende Augenblicke: Fein, dass du dich nicht beirren liessest und das Leuchten fotografieren konntest – wie die anderen schönen Gartenmomente auch.
    Da nimmt man doch gerne ein paar „Nachwehen“ in Kauf. :–)
    (Ich kann mich seit zwei Tagen wegen eines Hexenschusses kaum bewegen, vor allem nicht bücken, aua!)
    Aber auch das geht vorbei. Geniessen wir den Sommer!
    Lieben Gruss,
    Brigitte

    1. Stimmt, die Nachwehen nimmt man da gerne in Kauf. Ich hatte ja dann wieder Zeit zum „Wunden lecken“. Aber, ich war sehr zufrieden mit mir und meiner Aktion.
      Den Sommer genieße ich wirklich. Ich kann mit dem E-Trike unterwegs sein. Im Winter hemmt mich da die Kälte.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Brigitte, und gute und baldige Besserung.

  4. Was für feine Fotos und was für ein kleines Paradies euer Garten doch ist. Die Abendsonnenbilder sind wunderschön. Ruh dich gut aus und freu dich dran, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Erdbeeren, wir zögern noch welche zu kaufen. 13,00 € kg für Bio ist viel Geld. Alles Liebe

    1. Langsam haben wir unser kleines Paradies wieder. Bei uns ist es lange kalt, so dass sich vieles spät entwickelt. Unser Garten liegt im ursprünglichem Flussbett der Elster. Auch das sorgt für Kühle. Aber jetzt geht es los!
      An der Futtersäule und immVogelbad tummeln sich ganze Vogelscharen, und Insekten haben sich auch eingefunden, wenn auch viel weniger als in früheren Zeiten.
      Liebe Grüße zu dir.

    2. Das habe ich vergessen. Weil wir keine Erdbeeren kaufen wollten, haben wir reichlich Pflanzen im Hochbeet. Einen dicken Bauch können wir uns nicht anfressen, aber wir haben schon öfter einen feinen Nachtisch gehabt. Es hängen noch viele Beeren dran.

  5. Das sind wohltuend schöne Bilder, liebe Gudrun.
    Ich habe heuer Tomaten auf meinem Balkon angepflanzt und beobachte nun die Entwicklung der vielen kleinen grünen Knötchen, die aus den Blüten entstanden sind, tagtäglich mit Argusaugen. 😉
    Herzliche Grüße!

    1. Liebe Martha,
      diesmal habe ich auch Tomatenpflanzen und hypnotisiere sie, damit ich endlich ein Tomatchen sehe. Im Garten sind auch welche. Mal sehen, was besser ist. Nachbarn hatten immer reiche Ernte.
      Ganz liebe Grüße an dich.

  6. Liebe Gudrun. Es ist immer wieder schön, wenn Blumen und Pflanzen wiederkommen im nächsten Jahr. Ich habe kein Gemüse im Garten, ich habe keinen grünen Daumen und wir haben auch ganz schlechten Boden, da wächst einfach nichts.
    Solch ein Abendlicht haben wir oftmals hier. Dann wird unser Hausberg so angestrahlt und ich schaue jedes Mal und denke, dass ich da jetzt fotografieren müsste. Einfach so schön.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    1. Unser Garten liegt genau im alten Flussbett der Elster. Der Boden ist auch nicht gut und vieles wächst einfach nicht. Bei anderen wachsen Möhren wie Unkraut, aber nicht bei uns. Ich habe nachgesät, aber nichts tat sich.
      Dein Abendlicht hätte ich gerne mal gesehen. Ich mag solche Anblicke sehr.
      Ganz liebe Grüße an dich, Kerstin.

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