Los Angeles liegt in einem Becken, ist östlich und nördlich von Bergen umgeben. In die Berge wollte ich immer mal fahren auf meiner Reise, aber es war Winter und der war in dem Jahr heftig.
Vom Flugzeug aus konnte ich noch ein Foto machen vom Big Bear Lake und mein Schwiegersohn hat mir ein Foto geschickt von verschneiten Bergen, nördlich von L.A., die sonst im Winter kaum Schnee haben. Die Berge in den San Bernardino Mountains im Ostern habe ich ganz in der Ferne gesehen, als wir mit einem Schiff unterwegs waren von Long Beach aus. Es war diesig, aber die Berge kann man noch erahnen. Big Bear ist ein beliebtes Wintersportgebiet, aber in diesem Jahr gab es dort ein ordentliches Schneechaos. Das Gebiet war gesperrt und musste aus der Luft versorgt werden.



Vor einigen Tagen schickte mir meine Tochter einen Link zu einer Seite „Friends of Big Bear Vallay“. (Wenn man in der Statuszeile, rechts neben dem Schließen-Symbol klickt, kann man sich eine Übersetzung anzeigen lassen.)
Ich finde es gut, dass es überall auf der Erde Menschen gibt, die sich einsetzen für die Natur, die sie umgibt. Es macht mir Hoffnung.
Das Besondere ist aber, dass es am Big Bear Lake Kameras gibt (eine Nestkamera und eine aus Fernsicht), über die man rund um die Uhr sehen kann, wie zwei Weißkopf-Seeadler ihre Jungen aufziehen. Weit oben auf einem Baum kann man in ein Nest schauen. Solche Einblicke wären uns sonst verborgen.

Ich wusste nichts über die Adler, die das Wappentier der USA sind. Jetzt weiß ich, was sie fressen, wann die ersten dunklen Daunenfederchen der Küken wachsen, dass zuerst die Füße der Kleinen wachsen und sich schon Klauen bilden. Die kleinen versuchen sich nach wenigen Tagen aufzurichten, stolpern ab und an über ihre großen Füße und beginnen bald mit den winzigen Flügelchen zu wedeln. Die Muskeln müssen gestärkt werden, denn sie sollen einmal einen ordentlich großen Adler tragen.

Ursprünglich hatten die Eltern drei Küken, aber dann kam ein ordentlicher Schneesturm Eines der Küken hat den nicht überlebt. Warum ist unklar und es ist auch recht traurig, aber so ist das nunmal in der Natur. Wir sind nur Beobachter.
Meine Hütehunde waren anno dunnemals auch so eingeschneit und ich war panisch, weil ich dachte, sie waren geklaut worden.

Die Adler-Eltern wechselten sich ab und wärmten die beiden verbliebenen Küken. Währen ein Elternteil Futter besorgte, hütete das andere den Nachwuchs. Ich fand es sehr rührend, wie sanft das Alttier auf das Nest steigt und die Kleinen unter die eigenen Federn nahm. Ich wusste nicht, dass die Eltern eine kahle Hautfalte am Bauch haben. Sie sorgt für gute Wärme für die Kleinen, denn sie ist während der Brutzeit besonders gut durchblutet.

Inzwischen sind die Kleinen schon ordentlich gewachsen. Sie werden ja auch gut versorgt von ihren Eltern. Manchmal lassen die Eltern sie schon alleine, wenn die Sonne scheint und es kein Unwetter gibt. Sie bleiben aber in der Nähe und haben immer ein Adlerauge auf die Kleinen.
Papa Adler schleppt Stöcke an und sichert damit die Kanten des Nestes ab. Als ob er einen Laufstall baut für die Küken!
Gerade läuft ein Nameswettbewerb. Ich habe meine Tochter gebeten, pro Küken eine Spende und einen Namen für mich einzusenden. Ich mag keine Geburtstagsblumen haben, so ist mir das lieber. Jeder Einsender bekommt eine Urkunde und ich hoffe, das meine bald neben der vom NABU-Patenschaf hängt.
Wenn jemand etwas von mir will kann es passieren, dass ich sage: „Warte mal kurz. Ich muss erst mal schauen, wie es meinen Adlern geht am anderen Ende der Welt, am Big Bear Lake.“
Liebe Gudrun, es ist schon erstaunlich, was inzwischen alles geht. Und solche Kameras wie die bei den Weißkopfseeadlern geben ja wirklich oft erst so richtig Einblick in das Leben dieser Tiere. Wir beobachten schon seit vielen Jahren über eine andere Kamera – Lebensraum Burg ( https://lebensraum-burg.de/Wanderfalke/Webcam ) Wanderfalken. Finde ich auch hochinteressant.
Einen lieben Gruß zum Wochenende von der Silberdistel
Der Schneesturm hat auch das Kameralicht beschädigt. Normalerweise konnte man auch nachts in das Nest sehen. Mensch und Adler sehen das Licht nicht, nur die Kamera kann das nutzen. Wann die Kamera repariert werden kann und wie, ist noch nicht klar. Da raufklettern kann jetzt keiner. Die Adlereltern hatten einen Kampf mit einem Braunbären gewonnen, der sich am Baum zu schaffen machte.
Die Kameras konnten von Spenden angeschafft werden. Ich staune auch immer, was jetzt alles möglich ist. Ich meine, ich kann jetzt am anderen Ende der Welt den Adlern ins Nest schauen.
Die Turmfalken schaue ich mir auch mal an.
Ganz liebe Grüße an dich, liebe Marianne.
Was für großartige Fotos, ich war da mal vor 15 Jahren und habe welche gesehen und bewundert, aber natürlich nicht so nah. Danke für die tollen Impressionen.
Das ist eine schöne Sache mit solchen Patenschaften.
Ich habe eine Patenschaft für Schafe auf Island, besondere Züchtungen alter Rasse und Farben, Erhaltungszucht einer sehr engagierten isländischen Schäferin.
Liebe Grüße von Kathrin
Eine Schafpatenschaft habe ich auch, allerdings hier im Lande Bim NABU. Zum Tag der offenen Tür kann ich mein Schaf besuchen und auch Wolle bekommen. Ich freue mich.
Die Wolle der alten englischen Schafrassen finde ich gut und wenn sie ordentlich aufbereitet wird, ist sie sehr nützlich. Ich würde solche Rohwolle gerne mal verarbeiten, so wie sie vom Schaf kommt.
Naturverbundenheit ist ein Kriterium, warum die Menschen in den nordischen glücklicher sind als die anderswo. Ich versuche das auch zu nutzen.
Liebe Grüße an dich
PS: Kann man bei dir im Blog auch kommentieren, ohne sich bei Goggle anzumelden. Um die mache ich nämlich seit langen einen Bogen.
Puh, als ich das Foto mit dem zugeschneiten Nest sah, rutschte erstmal mein Herz in die Hose … was für ein riesiger Schreck. Zum Glück war es nicht ganz so schlimm, wie ich auf den ersten Blick vermutet hatte. Die folgenden Fotos konnten mich schnell beruhigen, obwohl es mir um das eine Kleine leid tut. Aber wie du auch schreibst, liebe Gudrun, das ist die Natur. Das weiß ich natürlich auch, trotzdem wünsche ich halt, dass es allen gut geht … seufz.
So eine Urkunde statt Blumen ist eine feine Sache, das gefällt mir auch. Aber du hast nicht heute Geburtstag, gell? Oder?
Ich wünsch dir noch einen schönen Sonntagnachmittag
mit lieben Grüßen, Andrea
Liebe Andrea, nein, ich habe heute nicht Geburtstag. Die Patenschaften habe ich jedes Jahr. Und dafür will ich keine Blumen.
Dass sich Tiere einschneien lassen, das kenne ich schon. Der Schnee ist wie ein Mantel.
Die Adlereltern haben am Tag vor dem Schneesturm das Nest gepolstert und die Jungen abgefüttert. Die sammeln dann alles im Kropf und können dann längere Zeit auskommen ohne weitere Fütterung.
Ich wusste sehr wenig über diese Tiere, Es ist interessant, sie sehen zu können, wie sie sich um die Kleinen kümmern. Im Chat erklären die Fachleute vieles.
Ein Küken ist kleiner, weil es vier Tage später geschlüpft ist. Die Eltern füttern entweder jeder eines oder der Große bekommt zuerst. Wenn nichts mehr reingeht, dann fällt er ins sogenannte FutterKoma, d.h. er schläft ein. Und dann ist der andere dran. So gibt es keinen Futterneid.
Liebe Andrea, ich schick e dir liebe Grüße.
Das ist wirklich alles sehr interessant, liebe Gudrun, und war mir bisher auch nicht bekannt. Danke dafür! Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Natur „gestrickt“ ist!
Dann war das mit den Blumen mehr als Metapher zu verstehen … okay! 🙂 Ich dachte, deine Kinder vermitteln das anstelle von Blumen zum Geburtstag.
Komme gut in die neue Woche!
Das tun sie auch, liebe Andrea. Ich habe die Blumen nun quasi schon von meiner Tochter in diesem Jahr.
Gestern stand im Bericht für den Tag, dass am Abend Schüsse zu hören waren. Die Adler scheinen unverletzt zu sein. Hoffentlich. Idioten gibt es halt auch überall. Der Vorfall wurde gemeldet, aber man weiß noch nichts.
Oh nein, das ist ja schrecklich. Und ja, leider gibt es überall Menschen ohne Verstand und Gefühl. Unsere große Angst.
Was für ein feiner Einblick in ein ganz besonderes Leben. Auch fein, dass Du immer noch informiert bist, was dort los ist. Alles Liebe
Liebe Karin, ich werde wohl nicht mehr nach Kalifornien und auch nicht nach Big Bear kommen. So bin ich immer noch ein bisschen dort.
Übrigens gibt es jetzt in unserem Garten zwei Igelhäuser und zwei Nistkästen. Nun brauch ich noch Blumen für die Insekten. Mal sehen, was ich noch alles tun kann.
Grüße an dich.
Liebe Gudrun,
ich denke mal, dass mein Kommentar in Deinem Spamordner liegt. Ich hatte nämlich schon kommentiert. Und nun finde ich ihn nicht mehr bei Dir. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich mit einem Link auf eine andere Webcam verwiesen habe.
Lieben Gruß von der Silberdistel
Er hing in der Warteschleife, liebe Silberdistel. Keine Ahnung warum. Ich hab ihn frei gelassen.
Dankeschön fürs Freilassen
Na klar, ich freue mich doch immer über deine Kommentare, liebe Marianne.
Vielen Dank für deinen schönen Bericht und verlinken. Man sitzt quasi mit im Nest 🙂
Mit Aussicht auf den See. Herrliche Naturaufnahme. Sie strahlen Ruhe aus.
Mia mit dem Hundemädel (heute mal nicht schnarchend)
So ist es fast: Ich sitze mit im Nest. Ich muss auch immer mal kucken, was bei Adlers los ist. Manchmal ist das auch aufregend. Papa Adler hat schon den Nestrand erhöht, damit die Kleinen nicht raustaumeln mit ihren Riesenfüßen, die sich langsam zu Klauen entwickeln. Hach, ist das alles spannend.
Streichele mal das Hundemädel von mir. Ich finde es schön, dass du es hast.
PS: Ich hatte versucht, dich anzurufen. Es ging niemand ran. Ich versuche es morgen nochmal.
Schade dass ich nicht da war. Ja, melde Dich. Meist bin ich nicht so lange unterwegs.
Ich versuche es immer mal wieder. Das klappt schon mal wieder.
Es wird nicht viele Weißkopfseeadler geben und darum vermute ich genau diese Repotage im TV gesehen zu haben.
Es berührt mich wieder, wie sorgsam und behütet die kleinen Adler geschützt werden, nicht weil sie ein Symbol sind – nein, weil die Natur uns immer wieder zum Staunen bringt.
Wunderbar!
Lieben Gruß!
Den Adler ins Wappen zu nehmen, war ein kluger Schachzug. Sie waren fast ausgerottet und so brachte man ihnen doch etwas mehr Respekt und Schutz entgegen.
Liebe Kelly, ich bin auch immer wieder begeistert, wie sanft und rücksichtsvoll die Eltern mit den Küken umgehen. Beim Füttern bekommt der ältere schon größere Brocken, dem Kleinen wird es noch fein klein gezupft. Am Tage lassen die Eltern sie auch schon mal alleine, allerdings immer unter Aufsicht. Die Alten sitzen auf Bäumen nebenan. Nachts ist die Mutter immer mit im Nest.
Herzliche Grüße zu dir, liebe Kelly.