In Dankbarkeit an das Elisabeth Krankenhaus in Leipzig
Ins Krankenhaus geht wahrscheinlich niemand gern. Ich bin hingeschlichen, voller Angst, manchmal mit schon Panikanfällen. Über den Grund will ich nichts schreiben. Notwendig war es, dass ich dort einrückte.
Ich habe mich für das Elisabeth Krankenhaus entschieden, weil es einen guten Ruf hat, weil man sich dort spezialisiert hat auf das, womit ich angeschlichen kam und weil ich nicht wieder in die Klinik wollte, wo anno dunnemals alles schief gegangen war, was schief gehen konnte.
Alle Mitarbeiter der Elisabeth Krankenhauses, mit denen ich zu tun hatte, waren vorsorglich, hilfsbereit, aufmerksam, geduldig. Es betraf die Ärzte, die Schwestern, das Service-Personal. Ich erlebte aber auch Patienten, die nur am Meckern waren, die ein Krankenhaus verwechselten mit einem Fünf-Sterne-Hotel. Motzereien wie im Netz findet man auch inzwischen im reellen Leben.
In den Vorbereitungsgesprächen auf die OP wurden mir schon einiges an Angst genommen. Trotzdem war mein Blutdruck weit oben, als ich in den OP gekarrt wurde. Die Anästhesistin sagte mir, dass sie jetzt nur für mich da ist, auf mich aufpasst und alles gut wird. Ich sollte noch an etwas Schönes denken. Das hab ich; der Nordsee galt mein letzter Gedanke. Dann habe ich „geschlafen“.
Im Aufwachraum waren Fotos in die Zimmer-Decke eingelassen und beleuchtet, so wie indirektes Licht. Und ratet mal, was ich dann sah? Ich stand unter dem beleuchteten Bild vom Meer.
Die Schwestern auf der Station rangierten mein Bett um, ans Fenster. Das ging über die ganze Wand. Ich konnte den Vögeln beim Nestbau zusehen, bin jetzt quasi Fachmann. Bei Taubens gab es öfter Ehekrach und die Katze schlich allem hinterher, was sich unten bewegte.
Zu denken gab mir, wie sehr die Mitarbeiter im Krankenhaus belastet sind. Ärzte kamen manchmal aus einer anderen Abteilung geflitzt und die Schwestern waren ständig im Eilschritt unterwegs, versorgten die Patienten trotzdem gut, freundlich und gewissenhaft. Was hat man alles für Pflegekräfte versprochen in der Pandemie? Ist etwas besser geworden?
Nun bin ich also wieder zu Hause und werde wohl noch ein Weilchen brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich werde mir Mühe geben und mich auch an alle Anweisungen halten, denn man hat mir viel Lebensqualität wieder gegeben. Das vergeige ich nicht.
Man sagt zum Abschied im Krankenhaus nie „Auf Wiedersehen“. Wenn ich aber mal wieder in ein Krankenhaus muss, dann sollte es wieder das Elisabeth Krankenhaus sein.
Das, was mir immer in Erinnerung bleiben wird, ist die angewärmte Decke, in die man mich gewickelt hat, als ich zähneklappernd im OP ankam. Das war nicht nur Wärme und Geborgenheit. Es war wie eine Umarmung.
Tatsächlich kenne ich jemanden, der gerne im Krankenhaus ist! Und ganz ehrlich, ich bin es auch wenn es ein geplanter Aufenthalt ist.
Schön, von dir zu lesen, dass es dir in diesem Krankenhaus gut ging und dass die OP scheinbar einen guten Erfolg erzielt hat. Jetzt heißt es Rekonvaleszenz. Du wirst sicherlich dein nötigstes dazu tun, dass du sehr gut auf die Beine kommst. Ganz arg liebe Grüße aus dem Schwabenländle.
Manchmal ist es eben notwendig, gerne bin ich aber nicht im Krankenhaus als Patient. In meiner Jugend habe ich allerdings gerne da gearbeitet, weil es einfach mein Ding war, für andere da zu sein und zu helfen.
Ja, jetzt muss ich erstmal die Füße still halten. Ich habe es versprochen und deshalb durfte ich nach Hause. Danke für deinen Kommentar und die Wünsche.
Herzliche Grüße zu euch ins Ländle.
Es freut mich sehr, dass du es mit dem Krankenhaus offensichtlich gut getroffen hast, liebe Gudrun. Wenn es immer so wäre, würde das erheblich die Angst oder gar Panik nehmen. Aber ich mag den Gedanken lieber nicht vertiefen, da kommen zu viele schlimme Visionen in mir hoch.
Ich wünsche dir eine gute und baldige Genesung, damit du in einen neuen, beschwerdefreieren Lebensabschnitt starten kannst!
Liebe Grüße,
Andrea
Die Gespräche vorher haben mir schon viel von der Angst genommen. Nun ist es erstmal vorbei und alles ist gut. Ich bin sehr froh, in einem Land zu leben, wo einem geholfen wird.
Das schöne große Fenster wird mir fehlen. Einen wunderbaren Ausblick konnte ich genießen. Ich habe hier zwar auch viel Grün vor den Fenstern und dem Balkon, aber der Blich auf die alten Bäume, die Eichhörnchen und Vögel ist unübertroffen. Mit dem Wetter hatte ich Glück. Es war feinster Sonnenschein und ein toller Sonnenuntergang jeden Abend.
Ganz liebe Grüße an dich, liebe Andrea.
Weiterhin gute Rekonvaleszenz, liebe Gudrun. Das schlechte Benehmen einiger Patienten ist leider nicht neu. Dabei machen die allermeisten Schwestern/Pfleger alles, was ihnen möglich ist, obwohl die Rahmenbedingungen zum Teil katastrophal sind. Hier in Berlin sind übrigens große Unterschiede zwischen staatlichen und konfessionellen Krankenhäusern zu bemerken. Obwohl es bei der Einstellung keine Bedingung ist, einer Konfession anzugehören, ist das Personal, bis auf wenige Ausnahmen (die es ja überall gibt), sehr zugewandt.
Wie dem auch sei, am besten ist es natürlich, man muss erst gar nicht in ein Krankenhaus.
Liebe Grüße,
Elvira
Die Personaldecke ist sehr angespannt und trotzdem kümmerten sich alle sehr, von den Ärzten über die Schwestern bis zum Servicepersonal. Die Belastung für alle war hoch. Das konnte jeder sehen. Und doch gab es Patienten, die noch besonders nerven mussten und denen nichts recht war. In einem Falle kam die Chefärztin und meinte, dass sie natürlich ihre Arbeit im Krankenhaus ständig verbessern wollen. Sie möchte doch nun mal die Kritikpunkte wissen, damit sie daran arbeiten können. Und was kam? Nichts.
Das Auftreten der Ärztin fand ich stark.
Ich gebe mir Mühe, dass alles gut heilt und dass ich bald wieder richtig auf den Beinen bin. Ein Weilchen wird es dauern. Ich werde mich an alle Anweisungen halten.
Herzliche Grüße an dich, liebe Elvira. Danke, dass du da warst.
Liebe Elvira, vielen Dank für das Foto von den beiden Mäusen. Es ist in meinen Projektzettelkasten gewandert. Ich habe zwar schon eine ganze Menge vor in diesem Jahr, aber ich will auch wieder kleine Dinge machen zum Verschenken an Menschen in meiner Umgebung. Und da sind die Mäuse recht gut geeignet.
Danke und liebe Grüße
(Ich zeige es, wenn etwas geworden ist.)
Liebe Gudrun, wie fein, dass alles gut gelaufen ist und du wieder zu Hause gelandet bist. Eine gute Krankanhauserfahrung freut mich immer wieder zu hören. Erhol Dich gut! Alles Liebe
Der Zeitpunkt war ganz günstig. Draußen verpasse ich gerade nicht viel und wenn es richtig Frühling wird, bin ich fast wieder ganz fit.
Das Krankenhaus kann ich wirklich nur empfehlen.
Liebe Grüße
Das ist ganz sicher eine große Ausnahme, wenn jemand gern im Krankenhaus ist, liebe Gudrun. Dass es manchmal notwendig ist, das ist eine ganz andere Frage. Aber wenn es dann notwendig ist, dann möchte man sich dort schon einigermaßen wohlfühlen. Und dabei spielt natürlich das Krankenhauspersonal eine wesentliche Rolle. Um so schöner ist es zu lesen, dass Du Dich in dem von Dir gewählten Krankenhaus gut aufgehoben fühltest. Dass Du dennoch schnell wieder nach Hause wolltest, das kann ich gut verstehen. Meistens erholt man sich in der gewohnten Umgebung doch am besten. Und Du hast ja Hilfe zuhause und wie Du bei mir im Blog in Deinem Kommentar geschrieben hast, hattest Du auch schon Besuch von so einem vierbeinigen pelzigen Gesundschnurrer. Also auch von hier noch einmal alles Gute und eine schnelle Genesung wünschen die Silberdistel und noch zwei Gesundschnurrer
Der Gesundschnurrer spielt gerade Wärmflasche an meinen Beinen. Das tut gut. Ich dachte erst, dass er es mir übel genommen hat, dass ich ihn verlassen hatte. Dem ist aber nicht so. Er hat mich gehört und war wieder da.
Zu Hause ist es wirklich am besten. Hier habe ich meine Bücher und mein Zeuchs und kann mich beschäftigen. Und Pflege bekomme ich auch.
Liebe Silberdistel, ich danke für deinen Kommentar und grüße dich herzlich.
Liebe Gudrun,
ich freue mich, dass alles gut gelaufen ist. Habe oft an dich gedacht.
Nun wünsche ich dir weiterhin gute Genesung.
Und danke für deinen lieben und ausführlichen Kommentar bei mir.
Liebe Grüße
Traudi
Liebe Traudi,
ich hatte gerade über die Wollschläger gelesen, einer Berufsgruppe die nur noch in manchen Familiennamen zu finden ist. Wenn ich Gäste habe, will ich ihnen wieder meine Stadt zeigen. Das geht auch mit Rollstuhl. Und dann werde ich von der Gerberstraße, der Färbergasse, der Fleischergasss und anderen und deren Geschichte erzählen. Man hat viel mehr Ehrfurcht vor seiner Stadt oder irgendetwas, wenn man die Geschichte kennt.
Deine Beiträge zeigen mir das immer wieder.
Ganz liebe Grüße an dich.
Achja – lieber nicht, das eigene Bett und gewohnte Umgebung auch ohne Service ist allemal besser.
Schön und beruhigend diese positive Erfahrung zu machen!
Denken sie an etwas Schönes 🙂 – ich hörte ebenfalls bibbernd damals:
Sie sind in guten Händen, ich bin Fachfrau für Anästhesie.
Gute und schnelle Genesung!
LG Kelly (hat zufällig ein Ostseefoto heute)
Wow, da muss ich doch gleich wieder kucken kommen. Das Meer, ach wie es mir fehlt. Gestern kam eine Doku auf Arte über die Nordsee und mir würde von meiner Tochter eine Nachricht geschickt. Am Tage interessiert mich der Fernseher kaum, aber das habe ich mir angesehen.
Zu Hause isr es wirklich am besten, weil es so vieles Vertrautes gibt. Das fehlt, wenn man wo anders ist.
Liebe Kelly, ich schicke dir liebe Grüße.
Wie schön und tröstlich, dass alles so gut abgelaufen ist.
Ja, an die warme Decke vor der OP erinnere ich mich auch sehr gerne!
Ich wünsche gute Genesung und sende liebe Grüsse vom neuen Wohnort aus,
Brigitte
Liebe Brigitte, ich freue mich sehr, dass du den Umzug hinter dich gebracht hast. Es ist immer ein arger Stress, aber dann wird es ganz schnell richtig schön. Ich weiß nich, wie ich inmitten meiner Kisten saß und vor dem Fenster blühte der Kirschbaum. Den Anblick und meine Freude darüber hab ich nicht vergessen.
Ich wünsche dir viel Freude in der neuen Wohnung.
Danke für deine guten Wünsche. Ich habe alles gut überstanden, aber es ist auch eine Menge „durcheinander“ geraten. Es wird ein Weilche dauern, bis alles wieder gut ist.
Herzliche Grüße an dich.