Früher habe ich viel gemacht im Garten. Umgraben, pflanzen, pflegen – all das war kein Problem. Ich habe es gern gemacht. Heute mache ich- sagen wir mal – die Pressearbeit über das kleine Biotop im Garten, was durch uns entstanden ist.
Eine Zeitlang wollte ich gar nicht mehr in den Garten. Ich bin nicht der, der gerne Anweisungen gibt. Viel lieber wühle ich selber in der Erde. Aber das geht nicht mehr so.
Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt wieder gut bis in den Garten komme. Mit meinem Fridolin ist das kein Problem mehr.
In unserem Garten sieht es nicht aus, wie geleckt oder gebohnert. Ich möchte schon, dass eine kleine Wildnis den Vögeln und Kleintieren Schutz bietet und die Gelegenheit zur Futtersuche. Vieles habe ich mir zur Balkongestaltung übernommen.
Trotz Vogelfutterplatz suchen die Vögel nach Blattläusen, Würmchen, Käfern. Gestern hatte ich das Gefühl, dass alle Vögel der Gartenanlage bei uns im Biotop im Garten waren. (Und der Garten bei uns ist blattlausfrei.)
Die Vögel sind so verschieden und doch vertragen sie sich. Über einen kleinen Spatz habe ich herzlich gelacht. Er saß am Futterplatz. Zuerst rief er nach seiner Mama, schließlich hatte sie ihn ins Biotop im Garten geschleppt. Die war aber der Meinung, dass genug Futter da ist und er ja schon ein großer Vogel war. Also fing er selber an zu picken. Näherte sich ihm ein anderer Vogel fing er an zu schreien. Ich habe es ganz deutlich gehört, wie er „Meins, meins, meiiiiiins“ gerufen hat. Jaaaa!
Für die Insekten ist der Tisch natürlich auch gedeckt. Libellen legen ihre Eier im Schilf ab. Allerlei Hummeln, Wildbienen, Schwebefliegen und andere bedienen sich am Lawendel und anderen Blüten. Für sie liegt Todholz an verschiedenen Stellen und die Wiese ist nicht golfplatztauglich. Sie bietet Vögeln Schutz und Insekten Futter.
Ich schneide auch Verblühtes nicht unbedingt ab. Es sei denn ich möchte eine zweite Blühphase. Die Samen holen sich die Vögel und die Stängel dienen den Insekten als Ablageort für ihre Nachkommen. Und im Winter, mit Raureif bedeckt, sieht es sogar schön aus.
Irgendwie ist viel Leben im Garten und da wird das Biotop im Garten für mich zu einem Ort der Freude. Meine Lieblingspflanze, die Schafgarbe, ist übrigens die Staude des Jahres 2021 geworden. Das freut mich sehr, weil ich auch schon belächelt wurde, als ich Schafgarbe in den Garten gepflanzt hatte.
Mal sehen, ob ich zu der Pflanze mal einen Extrabeitrag mache. Ich mag diese Heilpflanze sehr, habe sie sogar mal gezeichnet.
Hallo Gudrun, eine Augenweide, dein Teich und der Garten insgesamt.
Die Vögel wollen eben ab und an ein wenig Fleischzulage, weil sie keine Vegetarier sind.
Lieben Gruß
Ich sitze gerade noch im Garten und ruhe mich noch ein bisschen aus, bevor ich mich mit einem Korb roter Johannisbeeren, zwei Gurken, Färberkamille und Johannisbeerblättern wieder auf den Fridolin schwinge. Schön ruhig ist es. Ich könnte glatt vergessen, dass ich in einer Großstadt bin. Schade, dass ich gleich rüsten muss, aber im Dustern mag ich heute nicht fahren.
Liebe Clara, ich grüße dich herzlich.
Danke, Gruß ist angekommen und wurde hier freudig begrüßt.
Liebe Clara, ich würde dich gerne mal drücken, aber du bist zu weit weg. Wissen sollst du es aber.
Wenn jeder nur ein bisschen machen würde… keiner kann alleine alles tun. Ich versuche auf meinem Großstadtbalkon ja auch einiges für Insekten und Vögel zu tun. Meine Wilde Karde ist auch gerade gut besucht.
Umweltschutz fängt ja bei einem selber an… und da kann jeder was tun. Mikroplastikfreie Kosmetik und Zahnpasta, umweltfreundliche Waschmittel, möglichst wenig Plastik und regional einkaufen. Da tust Du doch auch einiges.
Mir ist das zu wenig und ein Herr Laschet würde mir nicht mal zuhören. Egal, was noch passiert, Hauptsache die Wirtschaft brummt. Die einen üben Weltraumtourismus und den anderen reißt es das Haus unterm Arsch weg.
Uns geht es ja noch gut, trotzdem, aber in Afrika verhungern Menschen. Und wenn ich dann bei fb in den Kommentaren lese: „Da dürfen sie eben nicht so viele Kinder in die Welt setzen.“, da bekomme ich richtig Wut im Bauch.
Wenn ich wenigstens gesund wäre! Dann wüsste ich durchaus, wie und wo ich mich ehrenamtlich beteiligen würde.
Aber du hast ja Recht: Es wäre viel getan, wenn sich jeder, auch im Kleinen, etwas mehr anstrengen würde.
Wir alle könnten auch die Wirtschaft zwingen, bestimmte Dinge nicht mehr zu produzieren, in dem wir sie nicht kaufen. Man muss sie da packen, wo es weh tut, aber leider funktioniert das nicht, weil sich zu wenige Menschen Gedanken um ihren täglichen Konsum machen.
An mir würden Konzerne wie Nestlé, Amazon und primark pleite gehen 🙂
Das liest sich gut liebe Gudrun. Die kleinen Piepmätze müssen die Welt erkunden und sich ihr Futter suchen lernen.
Schafgarbe gibt es hier viel – auch Schafe 🙂
Liebe Grüße von Kerstin.
Oooooh, das macht mir die Aue noch lieber. Ich hatte mich gestern in den Schatten der Bäume gelegt. Über mir im Baum waren mindestens 20 Meisen beschäftigt. Das war so schön und gut erholsam.
Liebe Grüße in die Aue.
Ich wünschte, viel viel mehr Menschen würden so denken und handeln wie du, liebe Gudrun. Es ist mir eine Freude, zu lesen, wie es in deinem Garten summt, brummt, krabbelt, wächst, fießt und fliegt … so so schön.
Ich sehe es genau so, denn wenn Mensch alles vernichtet, was ihn stört, stirbt irgendwann Flora und Fauna aus.
Schafgarbe wächst dieses Jahr auch reichlich an allen möglichen Orten. Das habe ich auch mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Meine Großmutter machte Tee daraus. Ich sehe heute noch das riesige Leinentuch auf dem Küchenboden mit den unzähligen Blüten … hach.
Dein Bild ist ganz wunderbar!
Ein lieber Abendgruß
Andrea
Hihi … fiept sollte das heißen 🙂
Das ist so schön, was du alles beobachten kannst: Eine kleine eigene Welt in der großen Welt.
Ich sehe es so: Kein Mensch kann die Welt retten, wir sollten uns auf das was hier und jetzt zu tun ist konzentrieren und nicht zu weit denken, das nimmt nämlich die Kraft und den Mut, den es braucht um jeden Tag die Schritte zu gegen, die anstehen. Es gibt durchaus viele Menschen, die an vielen Orten viele kleine Schritte tun: Die Wirkung ist vielleicht nicht offensichtlich, aber sie ist nicht aufzuhalten!