Ein Freundschaftsgeschenk

Mein Gastkater

Ich glaube, von meinem Gastkater hatte ich schon mal berichtet. Und heute erzähle ich mal von einem Freundschaftsgeschenk, welches ich neulich bekommen sollte.

Findus wohnt in unserem Haus, aber in der vierten Etage. Und so kommt es, dass er nicht immer in sein Zuhause kann, wenn er das möchte.

Zuerst bezog er einen Korb auf meinem Balkon, wenn sein Lieblingsmensch nicht da war. Der wusste das auch und holte seinen Kater dort ab, wenn er nach Hause kam. Und dann gingen beide nach Hause.
Wenn ich die Balkontüre aufmachte, dann düste der Kater jedesmal ängstlich davon. Ich beschloss, ihn mit gekochten Schinken zu bestechen. Was soll ich sagen? Es scheint doch jeder käuflich zu sein.

Wenn es draußen regnete oder dann ab Herbst kalt wurde, war es nicht mehr so gemütlich auf dem Balkon. Ich schaute dann, ob er schon im Korb wartete und ließ ihn ein. Sein Mensch bekam eine Nachricht und so wusste er, wo er den Burschen abholen musste.
Die Warterei auf die offene Türe dauerte Findus eines Tages zu lange. Er stellte sich fortan auf die Hinterbeine und trommelte mit den Vorderpfoten wie ein Wilder an die Balkontür. Herrschaftszeiten! Ich bin nunmal nicht die Schnellste.

Ich freue mich immer, wenn der Kater kommt. Bei mir wohnten immer Katzen, aber ich kann mir keine eigene mehr leisten.
Seinen Lieblingsmensch liebt der Findus sehr, mich mag er aber auch. Als er mir aber ein besonderes Freundschaftsgeschenk mitbrachte, war ich nicht begeistert. Ich weigerte mich, die Balkontüre aufzumachen, und er fing an zu jammern. Dabei fiel ihm seine Maus aus der Gusche ( sächs. Mund oder Maul). Sie lebte und flitzte eifrig davon.

Ich werde wohl jetzt achtsamer sein, welches Freundschaftsgeschenk der Kater anschleppt, besonders abends und in der Nacht. Nachts sind nicht nur alle Katzen grau. Die Mäuse sind es auch.

Findus mit einem Freundschaftsgeschenk für mich
durch die Scheibe in aller Eile fotografiert – besser ging es leider nicht

12 Gedanken zu „Ein Freundschaftsgeschenk“

  1. Liebe Gudrun, herzlichen Wochenendgruß.
    Auweia, mit so einem tierischen Geschenk hätte ich den Kater auch nicht reingelassen.
    Mein jüngerer Sohn hat noch eine 18-jährige Katze. Hatte immer 2 Katzen. Wenn er mit Frau in Urlaub gefahren ist, war ich für sie Versorgerin gewesen. Deshalb fuhr ich immer vormittags und nachmittags in ihre Wohnung. Aber nun lassen sie die Katze gar nicht mehr allein.
    Meinen Schäferhund, Tamy, mußte ich 15. Juni 2020 einschläfern lassen. Sie wurde 16 1/2 Jahre. Das hatte ich von der mobil-Tierärztin bei uns zu Hause machen lassen. Am 13. Juli verstarb dann mein Mann. Der 10. Juli war mein 75. Geb., der kaum Beachtung fand. Zu dieser Zeit war alles so traurig.
    Dir alles Gute und tschüssi Brigitte.

    1. Das war aber kein gutes Jahr für dich, 2020. So viele Schicksalsschläge muss man erstmal verkraften. Mir haben Tiere immer geholfen, aber gerade das würde jetzt bei mir nicht mehr gehen. Deshalb freue ich mich, wenn ich Besuch bekomme vom Gastkater. Üver meine Wolle freue ich nich auch, denn immerhin ist das ja ein Stück Schaf.
      Ganz liebe Grüße an dich.

    1. Ob sie alles wirklich überlebt hat, weiß ich natürlich nicht. Er hatte sie am Genick; ein Todesbiss war das nicht. Ich mag keine Mäuse auf dem Balkon und in der Wohnung, aber als sie fort flitzte, war ich sehr froh.
      Liebe Clara, ich grüße dich herzlich.

  2. Du liebe Güte, solche Geschenke sind dann doch des Guten zu viel.
    Aber darüber denkt der Gastkater sicher ganz anders. :–)
    Das Foto ist prima, doch die Maus tut einem sehr leid – hoffentlich hat sie es überlebt…
    Einen lieben Sonntagsgruss, Brigitte

  3. Die Katzen hier im Haus hatten das Glück in alle Wohnungen zu dürfen und nachdem unser Leo eine schwere OP hintersich hatte und sich in der Erholungsphase danach alle im Haus immer mal vorbeikamen, ihn begöscherten und ihm Leckerlie brachten, hat er sich bei seinem ersten Ausflug in den Garten mit einer Maus bedankt. Die hat er mitten auf den Grill gelegt! Denn darum haben wir ja immer alle zusammen gesessen. Alles Liebe

    1. Haha, ja, das kenne ich von meinen Freigängerkatzen auch. Das ist die höchste Art der Danksagung.
      Ich kucke aber jetzt immer erstmal, was Findus so mitbringt, ehe ich die Türe öffne.
      Liebe Grüße

  4. Ha! Dieser Blick!
    Auffordernd. Ich bring Dir was zum Spielen. Erlegen musst Du sie aber selbst.
    Also – liebe Gudrun, ein Gastgeschenk zurückzuweisen ist nicht sehr nett
    Selbst durch die Glasscheibe ist das ein toller Schnappschuss geworden. Dieser Ausdruck im Katzengesicht! Ich könnt mich wegschmeißen 🙂
    Ja ja, diese undankbaren Menschen verstehe mal Einer
    *grins
    Liebe Grüße
    Mia

    1. Jaja, er war auch sehr beleidigt. Und als sie ihm dann auch noch entging, war das Maß voll. An dem Tag ignorierte er mich, aber dann war es wieder vergessen und gut.
      Ganz liebe Grüße zu dir ins Ländle

  5. Solche Geschenke bringt uns unser Kater auch ab und zu mit, liebe Gudrun. Inzwischen weiß er aber, dass er mit den Mäusen draußen bleiben muss. Mitunter ist er aber doch mit einer ins Haus gekommen. Das war dann immer ganz schön aufregend.
    Liebe Sonntagsgrüße von der Silberdistel

    1. Ich hoffe, dass der Findus das jetzt auch weiß. Und ich kontrolliere immer, dass er keinen Besuch mitbringt.
      Mäusejagden können wirklich aufregend sein. Meine Cleo damals hat mich ordentlich trainiert. Und sie saß daneben, den Kopf etwas schräg gestellt und ich hörte sie förmlich denken: „Mensch, stellt die sich dämlich an.“
      Liebe Grüße zu dir und deinen Mäusefängern.

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