Früher gab es mehr Lametta, jetzt mehr Glitter

Zu DDR-Zeiten kam es schon vor, dass ich den Weihnachtsbaum mit Lametta zugehängt habe, weil er nicht der Schönste war. Seit vielen Jahren gibt es keines mehr bei uns, dafür aber ist jede Menge Glitter möglich.
Und das möchte ich mal zeigen.

Vier behinderte, aber taffe Frauen treffen sich regelmäßig. Jutta bäckt immer für uns und kocht Kaffee. Zum Weihnachts-Mädelabend wollte ich etwas Besonderes mitbringen. Es plagten mich aber dann solche Rheumaschübe, dass ich absagen musste. Ich möchte trotzdem erzählen, was ich bereits vorbereitet hatte. Die Verkostung holen wir jedoch nach.

Daniela Posern ist Einkochexpertin und verrät bei „MDR um Vier“ so manches Feine und Nützliche. Sie hatte ein komplettes Weihnachtsmenü eingekocht. Weihnachten war dann fast Ruhe in der Küche. Mir hatte es der Aperitiv angetan. Das musste ich probieren.

Der Sud für meinen besonderen Aperitiv
der Sud

Die Zutaten:

  • 3 Handvoll getrocknete Hibiskusblüten
  • 1 Liter Wasser
  • 400 g Zucker
  • 4 EL Zitronensaft
  • Essbares Gold-Glitzerpulver für Getränke

Der Ansatz:

Die Blüten, das Wasser, der Zucker und der Zitronensaft werden erhitzt und alles muss 30 Minuten auf kleiner Energie vor sich hin köcheln.

Danach werden Blüten und Sud in Flaschen mit großer Öffnung gefüllt. Die große Öffnung ist wegen der Blüten nötig, damit man sie bequem und ganz in die Flasche hinein und auch wieder heraus bekommt.

essbarer Glitter
essbarer Glitter

Und nun kommt der Glitter ins Spiel. Eine Messerspitze vom essbaren Glitter werden in jede Flasche gegeben.
Das Ganze wird nun bei 100 Grad 30 Minuten eingekocht. Ich mache das immer im Backofen. Nach der Einkochszeit werden die Flaschen oder auch Gläser herausgenommen. Sie können nun abkühlen und auf ihre festliche Bestimmung warten.

essbare rGlitter im Sektglas
Wenn man das Glas gegen das Licht hällt, glitzert es darinnen.

Wenn es dann gebraucht wird, kommen einige Blüten und etwas Sirup in ein entsprechendes Glas. Man kann es nun mit Sekt, Tonik, aber genauso auch auch mit Tee aufgießen. Der Glitter im Glas sorgt für einen Wow-Effekt.

Meistens hat man noch reichlich Blüten übrig. Die kann man gerne in losen Tee mischen. Die Blüten sind essbar und schmecken sehr fruchtig. Ich habe sie allerdings nicht im dem Garten gesammelt, sondern in einem Bio-Hof gekauft.

Zum nächsten Mädelstreffen nehme ich meine Blüten im Einweckglas mit und auch Sekt. Jetzt musste ich das allerdings schon mal probieren.
Ich bin begeistert.
Eine schöne, ruhige Woche vor Weihnachten wünsche ich uns allen.

Saure-Gurken-Zeit

Saure-Gurken-Zeit = Zeit im Ablauf des Jahres, in der es regelmäßig an geschäftlicher, politischer, kultureller o. ä. Aktivität fehlt, in der sich saisonbedingt auf einem bestimmten Gebiet kaum etwas ereignet

Naja, so ist es ja gerade bei mir nicht, überhaupt nicht. Es ereignet sich schon eine Menge. Ich habe genug zu tun, bin mit meinen Kräutern beschäftigt und verarbeite die Ernte aus dem Garten. Saure-Gurken-Zeit wie oben geschrieben ist also nicht.

Das hängt an meiner Wohnungstür


Die Freundin hatte meinen Türkranz gesehen, die Schafe mit Schäfer und Hütehund. Ihre Tochter heiratet im nächsten Monat, ist ein „Schafnarr“, hat selber welche auf ihrem Grundstück. Und die Freundin wünscht sich für ihre Tochter so einen Kranz. Also bin ich auch wieder mit Nadelfilzen beschäftigt. Bei dem Wolligen gibt es also auch keine Saure-Gurken-Zeit.

mit der Nadel gefilzt, der Korpus von was? Na?

Im Garten habe ich angefangen mit dem Nadelfilzen. Den Korpus der Figuren mache ich ja immer aus weißer Wolle und gestalte dann mit Farbe.
Diese Tätigkeiten erden mich immer wieder, wenn ich gegen mein Rheuma oder andere Widrigkeiten kämpfe.

Ich lese natürlich immer, was jeden Tag passiert in der Welt. Auch da ist bei mir keine Saure-Gurken-Zeit. Mich interessiert nicht nur, was im eigenem Land passiert. Es gibt Entwicklungen, die nicht spurlos an uns vorüber gehen werden. Dann bilde ich mir meine Meinung und weiche keinem Gespräch aus. Und Gespräche gibt es gerade viele. Nicht immer sind wir einer Meinung, aber böse Auseinandersetzungen hat es noch nie gegeben. Im Gegenteil.

Saure-Gurken-Zeit
Saure-Gurken-Zeit bei Gudrun E.

Saure-Gurken-Zeit war aber dann doch noch bei mir. Ich habe nämlich meine Gurkenernte aus dem Garten verarbeitet und Senfgurken eingekocht. Man kann sich schon an den Rezepten anderer orientieren, aber beim Aufguss mache ich es so, wie es mir meine Mutter beigebracht hat: anrühren und kosten und dabei beachten, dass alles etwas kräftiger im Geschmack sein muss.
Ein kleines Gläschen mit dem Rest war nicht zu, also übrig quasi. Nachdem es einige Tage im Kühlschrank „reifen“ konnte, habe ich meine Gurken jetzt verkostet. Sie schmecken und werden mir im Winter gute Dienste leisten.

Jetzt greife ich mal wieder zur Filznadel. Und weil ich heute am Sprüche klopfen bin: Macht es gut und träumt süß von sauren Gurken.