Saure-Gurken-Zeit

Saure-Gurken-Zeit

Saure-Gurken-Zeit = Zeit im Ablauf des Jahres, in der es regelmäßig an geschäftlicher, politischer, kultureller o. ä. Aktivität fehlt, in der sich saisonbedingt auf einem bestimmten Gebiet kaum etwas ereignet

Naja, so ist es ja gerade bei mir nicht, überhaupt nicht. Es ereignet sich schon eine Menge. Ich habe genug zu tun, bin mit meinen Kräutern beschäftigt und verarbeite die Ernte aus dem Garten. Saure-Gurken-Zeit wie oben geschrieben ist also nicht.

Das hängt an meiner Wohnungstür


Die Freundin hatte meinen Türkranz gesehen, die Schafe mit Schäfer und Hütehund. Ihre Tochter heiratet im nächsten Monat, ist ein „Schafnarr“, hat selber welche auf ihrem Grundstück. Und die Freundin wünscht sich für ihre Tochter so einen Kranz. Also bin ich auch wieder mit Nadelfilzen beschäftigt. Bei dem Wolligen gibt es also auch keine Saure-Gurken-Zeit.

mit der Nadel gefilzt, der Korpus von was? Na?

Im Garten habe ich angefangen mit dem Nadelfilzen. Den Korpus der Figuren mache ich ja immer aus weißer Wolle und gestalte dann mit Farbe.
Diese Tätigkeiten erden mich immer wieder, wenn ich gegen mein Rheuma oder andere Widrigkeiten kämpfe.

Ich lese natürlich immer, was jeden Tag passiert in der Welt. Auch da ist bei mir keine Saure-Gurken-Zeit. Mich interessiert nicht nur, was im eigenem Land passiert. Es gibt Entwicklungen, die nicht spurlos an uns vorüber gehen werden. Dann bilde ich mir meine Meinung und weiche keinem Gespräch aus. Und Gespräche gibt es gerade viele. Nicht immer sind wir einer Meinung, aber böse Auseinandersetzungen hat es noch nie gegeben. Im Gegenteil.

Saure-Gurken-Zeit
Saure-Gurken-Zeit bei Gudrun E.

Saure-Gurken-Zeit war aber dann doch noch bei mir. Ich habe nämlich meine Gurkenernte aus dem Garten verarbeitet und Senfgurken eingekocht. Man kann sich schon an den Rezepten anderer orientieren, aber beim Aufguss mache ich es so, wie es mir meine Mutter beigebracht hat: anrühren und kosten und dabei beachten, dass alles etwas kräftiger im Geschmack sein muss.
Ein kleines Gläschen mit dem Rest war nicht zu, also übrig quasi. Nachdem es einige Tage im Kühlschrank „reifen“ konnte, habe ich meine Gurken jetzt verkostet. Sie schmecken und werden mir im Winter gute Dienste leisten.

Jetzt greife ich mal wieder zur Filznadel. Und weil ich heute am Sprüche klopfen bin: Macht es gut und träumt süß von sauren Gurken.

30 Gedanken zu „Saure-Gurken-Zeit“

  1. Sehr schön, Dein Türschmuck, Gudrun.
    Am Samstag auf dem farmers market hatte ich bei der Schafsfamilie gestoppt und minced lamb (minced meat = Hackfleich) gekauft. Die hatten auch braune und weiße Wolle verkauft für die Leute, die spinnen und filzen.
    Wenn wir mal wieder auf dem Weg nach Avebury sind, dann müssen wir bei der Goats Farm stoppen, weil Goats (Ziegen) Fleisch eigentlich besser ist als Lamb. Es hat 40% weniger Cholesterin. Nicht dass ich viel Fleisch esse, aber die wenigen Male (alle 2 Monate), da esse ich was mir schmeckt.
    Ich bin nächste Woche in Berlin sofern die Air Traffic funktioniert, und da werde ich auch 4 Tage in Spreewälder Gürkchen, Kasslerleberwurst und Bautzener Senf schwelgen.

    1. Oh, da wünsche ich dir eine gute Reise, liebe Simone, und nur gute Eindrücke, die dann wieder mit zurück reisen.
      Wolle! Da wäre ich wahrscheinlich nicht daran vorbei gekommen. Ich mag sie so in ihrer Naturfarbe und die dunkle ganz besonders. Auf den Markt wäre ich gerne mitgekommen.
      Im nächsten Monat werde ich zu meiner Tochter an die Nordsee fahren und während die anderen durch das Watt wandern, werde ich auf dem Deich bei den Schafen bleiben. Ich freue mich schon darauf.
      Grüße zu dir.

      1. Die hatten nur ein paar Tüten, 2 braune und 2 helle. £7 für eins oder £10 für 2 Tüten. Die Wolle war gewaschen, aber roch noch nach Schaf.
        Der Markt ist alle 14 Tage am Samstag. Diesmal habe ich wieder unpasteurisierten Rohmilchkäse „Single Gloucester“ gekauft. Ich habe dort auch ein Red Onion Chutney gefunden, was mir schmeckt, und das spiced plum jam (Pflaumen = plum) zusammen mit dem Käse schmeckt richtig gut. Der Käse ist von Smarts Farm, die rund 60 Kühe u.a. die Gloucester haben. Der Käse „Single Gloucester“ ist eine geschützte Marke, der nur von Milch der Gloucester Kühen gemacht werden kann.
        Such mal in Wikipedia DE nach Stinking Bishop. Charles Martell mit seiner Hunts Court Farm hat die Gloucester Kuhrasse vorm Aussterben gerettet.
        Gloucestershire ist die Käsegegend schlechthin, weil hier die Temperaturen mild sind und die Kombination aus guter Freilandhaltung und seltene Tierrassen führen oft zu auch international beachteten Sorten. Es gibt hier so viele Schaf, Ziegen und Kuhkäse Sorten.
        Jetzt lege ich mich wieder hin, ich war gestern abend zu früh eingeschlafen.

        1. Das mit dem Schlafen kenne ichGestern hab ich mal ein Mittagsschäfchen gemacht und das bekommt mir gar nicht. Nachts bin ich dann hellwach wie eine Eule auf der Jagd.
          Du wohnst in einer interessanten Gegend, liebe Simone, und auch noch in einer, in der die Tiere ein gutes Leben haben. Das merkt man dann auch an der Qualität der Produkte. Sogar die Milch schmeckt anders als da, wo die Kühe keine Sonne sehen.
          Meine Familie musste immer ertragen, dass ich mir immer die englische Krimi-Reihe mit Inspector Barnaby ansah. Um die Kriminalfälle ging es mir gar nicht, aber um die schöne Gegend und die zum Teil zugewachsenen Häuser dort und die wunderschönen Gärten drum herum. Alle mussten es aushalten, dass ich gebannt vor dem Fernseher saß.
          Die Geschichte mit dem Käse habe ich gelesen. Ich finde es sehr beruhigend, dass es Menschen gibt, die viel für ihre Tiere tun und das Aussterben alter, regionaler Rassen verhindern. Der Käse, soll übrigens sanfter schmecken als er riecht. (Der Käse, den mein Sohn aus Schweden mitbringt, schmeckt und riecht auch heftig und je nördlicher man in Deutschland kommt, um so kräftiger wird der Käse)
          Zum Geburtstag hatte ich mir, statt Blumen, eine Schafpatenschaft schenken lassen. Der Naturschutzbund hält hier Schafe, die auch vom Aussterben bedroht waren. Es wäre schade, denn die Leineschafe haben eine wunderbar weiße Wolle und sind gut an die Bedingungen hier angepasst.
          7 £ klingt erstmal viel, aber die Wolle ist schon gewaschen und Wollprodukte hat man ewig, wenn man gut damit umgeht. Ich weiß natürlich nicht, wie groß die Tüten waren. Es gibt ja immer mal Händler, die verkaufen winzige Mengen zu Apothekenpreisen.
          Ich hoffe, du konntest nochmal gut schlafen und grüße dich.

          1. Die Tueten waren Einkaufstuetengroesse.
            Barnaby lebt in Berkshire und Buckinghamshire, da wo wir lebten bis 2015. Viel Folgen wurden in Henley, Marlow, Beaconsfield und Doerfer wie Cookham Dean, Turville, Hambleden, Hurley und Little Greenwick gemacht. Ich bin da immer durchgeradelt. Der Pub in Cookam Dean war unser favourite pub.
            Erinnerst Du dich noch an Miss Marple mit Margret Rutherford von 1959/64? Miss Marple lebte in Denham und das Haus sieht heute noch so aus sogar die Eingangstuer ist die selbe.
            Preislich sprechen wir bei der Gegend von £700k bis 1.5 Mill im Durchschnitt fuer eine bescheidene Huette. Selbst LA ist da noch guenstiger. Aber es ist halt schoen und nahe London.
            Geschlafen habe ich ein wenig, aber fange auch um 6 an.

            1. Eine Geschichte muss ich noch erzaehlen. Wir wohnten damals in Maidenhead und faehrt man mit dem Zug von Paddington, dann haelt der Hayes and Harlington, Langley, Slough, Taplow, Maidenhead, und weiter nach Reading. Wie ich 4,50 from Paddington/ Murder, she said sehe, traue ich meinen Ohren nicht als Miss Marple in den Zug nach Brackhampton steigt, der in Hayes, Harlington, Langley, Taplow, Milchester haelt. Wir wohnten in Milchester.
              Mehr noch als Barnaby liebe ich diese Miss Marple Filme, leider nur 4, weil so ist es hier wirklich.

              1. Meine Freundin, zwei Häuser weiter, Ist immer für mich da. Nur wenn im Fernsehen Miss Marple kommt, dann wünscht sie keine Störung.Wehe!

            2. Jaja, an Miss Marple und ihr Haus erinnere ich mich. Hach, ja. Na gut, die sind halt dann zum ankucken; zum Wohnen geht es dann halt anders. Das stelle ich mir schön vor, mit dem Rad durch diese Dörfer zu fahren. Ich hätte bestimmt einen Fahrradkorb vorne dran und viele Blümen und Kräuter drin. Früher bin ich viel Fahrrad gefahren. Das geht nun nicht mehr, aber ich habe ja mein EMobil, meinen Fridolin. Nur der Korb passt nicht dran.
              Meine Tochter sagt immer, dass sie von LA wegziehen wird, wenn sie mal Rentner ist. Das hat ja noch viel Zeit und ich schaffe es bestimmt nochmal dahin.

  2. Welch entzückender Türkranz, liebe Gudrun. Der würde mir auch ohne eigene Schäfchen gefallen. Da wird sich die Tochter der Brautmutter freuen … hihi.

    Senfgurken … lecker. Die hab ich früher auch selbst gemacht. Allein schon der Geruch bei der Zubereitung durch die Zutaten … köstlich.

    Nein, das sieht in der Tat nicht nach „Saure-Gurken-Zeit“ aus bei dir, da geht immer was! 😉

    Weiterhin soviel Freude an allem wünscht dir
    mit einem lieben Gruß aus dem Dauerregen …
    Andrea

  3. Nachdem ich dir in meinem Blog geantwortet habe, dachte ich, ich schau mal bei dir vorbei. Dein Türkranz ist so wunderschön, liebe Gudrun.
    Und saure Gurken mag ich auch gerne.
    Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag.
    Liebe Grüße,
    Martina

    1. Liebe Martina, ich freue mich sehr, dass du mich hier besuchst. Eine freudige Überraschung war das heute. Und vielen Dank für dein Lob. Das spornt an. Das kannst du glauben.
      Das ist das erste Mal, dass ich Gurken so verarbeitet habe. Die Ernte war reichlich, da konnte ich es mal wagen und werde das wohl nun im nächsten Jahr wieder so machen.
      Herzliche Grüße an dich und vergiss den Streichler nicht für Felix.

  4. Liebe Andrea,
    diesmal hatte ich solch eine reichliche Ernte, dass ich reichlich Gurken zum Verarbeiten hatte. Da fiel mir meineMutter mit ihren Senfgurken ein. Im Winter werde ich mich an meinen Sommergarten erinnern können.
    Langweilig wird mir wirklich selten und im Moment habe ich auch viele Ideen und die Lust, sie umzusetzen. Ich muss nicht, aber ich kann, und das ist gut so.
    Die Figuren des Türkranzes hatte ich immer mit, wenn ich mit Kindern gefilzt habe. Ich wollte zeigen, dass man vieles machen kann, wenn man einmal angefangen hat, sich damit zu beschäftigen. Jetzt sind sie an meiner Türe und die Freundin hat sie gesehen. Nun mache ich sie halt nochmal.
    Ganz liebe Grüße an dich.

    1. Der Hund sieht meiner Asta ähnlich, mit der ich ein Weilchen mit Schafen unterwegs war. So hab ich sie noch ein bisschen bei mir.
      Danke für dein Lob, liebe Traudi.
      Herzliche Grüße an dich.

  5. Gurken habe ich noch nie eingemacht. Komisch, sonst habe ich schon so ziemlich alles konserviert, aber an Gurken habe ich mich nie rangetraut.
    Der Türkranz wird bestimmt ein Supergeschenk. Hier in Kiel ist auch keine saure Gurken Zeit, irgendwie ist immer was los und immer was zu tun. Alles Liebe

    1. Geht mir genauso; es war das allererste Mal. Wenn meine Mutter einkochte, war ich immer für die „niederen“ Tätigkeiten zuständig: Gläseraus dem Keller holen und sterilisieren, Gemüse waschen und schnippeln … Ich bekam aber mit, was sie so trieb. Viel Federlesen machte sie nicht. Sie kostete den Sud und fertig. So hab ich es auch gemacht. Ein kleiner Rest blieb zum kosten und sagt mir ganz gut zu.
      Liebe Grüße in den Norden.

      PS.: Wenn ich gewusst hätte, dass du einen Wolf brauchst für deine Buchhülle, dann hätte ich dir meinen geschenkt. Ich habe mal einen gezeichnet.

        1. Wenn ich wieder am großen Rechenknecht sitze, schicke ich dir den Wolf mal zur Ansicht. Berühmt werden wollen wir ja nicht, aber so könnte er weiterleben.

  6. Immer wieder bewundernswert und faszinierend, was du aus Wolle gestaltest, liebe Gudrun. Dieser Türkranz ist wirklich hübsch.
    Bei den Bloggern ist auch ein bisschen Saure-Gurken-Zeit, hatte ich zumindest in den letzten Wochen den Eindruck. Aber das ist auch einfach typisch für die Sommer- und Urlaubszeit.
    Herzliche Grüße – Elke

    1. Mir sind jetzt wieder so viele Ideen gekommen, liebe Elke, dass ich mir mal einen Spickzettel geschrieben habe. Es hat nioch Zeit, aber die eine oder andere Idee wird bestimmt werden.
      Ja, ein bisschen verhalten ist es gerade in Blogghausen und manchmal auch etwas aufgeregt. Ich denke, es richtet sich alles wieder ein. Machen wir einfach unser Ding, so wie es uns gut tut.
      Ich schicke dir herzliche Grüße und schaue gleich mal, was es bei dir Neues gibt.

  7. Hm, lecker Senfgurken. Die habe ich noch nicht eingemacht. Aber vor Jahren habe ich welche mit Knoblauch und Chili eingemacht, die wahren auch lecker.
    Nehme ich mir mal fürs nächste Jahr wieder vor.

    Lasst euch die Gurken schmecken.
    Liebe Grüße Marion

    1. Eben, liebe Marion, Möglichkeiten zum Gurken einmachen gibt es viele und man kann nach seiner Vorstellung arbeiten. Für das nächste JAhr ist der Gurkenanbau schon geplant und das Verarbeiten auch. Meine Feuerbohnen im Garten sind in diesem Jahr nicht so gekommen, wie ich es wollte. Auch da wird es im nächsten Jahr Veränderungen im Anbau geben. Das wird schon noch werden mit dem Minifarmer Gudrun. *lach (Wenn ich stur bin, bleibe ich es auch.)
      Liebe Grüße zu dir in den Norden.

  8. Traumhafte Gurkenzeit, kleine Gurken wurden zu Gewürzgurken und die ausgewachsenen zu Aziagurken mit recht viel Zucker, Essig, Ingwer, Zimt, Nelken und weißen Pfeffer, hab das alte Rezept meiner Schwiegermutter gefunden.
    Wir haben die gern zu deftigen Braten gegessen.

    Also nichts mit Saure-Gurken-Zeit.
    Die Handarbeiten schone ich für den Winter, deine Fertigkeiten werde ich nicht erreichen, doch für ein paar Musterstücke reicht es (hoffentlich).
    Für Deko ist kein Platz mehr, dein Türkranz ist außergewöhnlich und wunderbar.
    Gemalt habe ich ein ähnliches Motiv vor vielen Jahren, die Gänsemagd :-).
    Alles alte dörfliche, fast vergessenen Strukturen, besonders durch ihre Romantik.
    Lieben Gruß!

    1. Ich finde das schön, wenn man Essen so aufwerten kann und wenn es auch noch so ist, wie man das persönlich mag. Solche alten Rezepte sind Gold wert, weil sie gut sind, ohne Schnörkel und Kokolores.
      Deine Gänsemagt hätte ich mir gerne mal angesehen, liebe Kelly. Ich habe nämlich auch eine, gefilzt aus Wolle. Vielleicht ist es die Sehnsucht nach dem Landleben, die mich immer wieder zu solchen Motiven treibt.
      Liebe Grüße zu dir.

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