Nur mal kurz „Guten Morgen“.

Über den Berg bin ich noch nicht, aber ich möchte wenigstens mal „Guten Morgen“ sagen und mich bedanken für die guten Wünsche. Sie haben mir viel Kraft gegeben. Ich hing ein bisschen arg durch und hatte eine Phase, wo ich vieles als zwecklos ansah. Lange Nächte mit Schmerzen, geänderte Medikamentation und solche Sachen zerren halt an den Nerven.

Aber nun ist es gut. Wenn alte Weiber über ihre Krankheiten schwatzen, ist das ja nicht auszuhalten. Also: Schluss damit.

Ich bin kaum draußen gewesen. Trotzdem war so einiges los bei mir und in meinem Innenhof. Frau Elster zuppelte an der Tanne herum. Ich hätte zu gerne gewusst, ob es da schon neue Triebe oder Ansätze gibt. Auch die Ringeltaube versuchte, Bast vom Kirschbaum zu ziehen. Übt sie schon für den Nestbau?

Es ist ja gerade mal der Januar vorbei, aber ich glaube nicht daran, dass wir noch richtigen Winter bekommen, mit Kälte und Schnee.

„Guten Morgen“ hätte ich fast gerufen, als die Fortsarbeiter vor meinem Fenster standen. Zuerst für mir der Schreck in die Glieder, weil ich befürchtete, dass der alte Kirschbaum weg muss.
Da, wo die ersten Komplexe von Grünau stehen, war einst eine Gartenanlage. Der Kirschbaum vor dem Haus und ein Apfelbaum hinter dem Haus waren übrig geblieben.

Der junge Mann wusste genau, was er tat. Fachmännisch verpasste er dem alten Kirschbaum eine neue Frisur. Wahrscheinlich war der Baum seit Bestehen von Grünau noch nie verschnitten worden. Gut sah er aus am anderen Tag, in der Morgendämmerung.

Lange am Schreibtisch sitzen ist gerade nicht schön. Gewuselt habe ich trotzdem, weil ich die Hände nicht still halten kann. Und wenn ich einmal etwas angefangen habe, dann packt mich auch der Ehrgeiz, es zu Ende zu bringen.

Meine Sommersocken habe ich fertig für die Tochter und für ihre Schwiegermutter am anderen Ende der Welt. Ich hoffe, dass ich sie selber übergeben kann.
Und dann habe ich noch einen Schal angefangen. Wenn er fertig ist, wird er vorn und hinten zipfeln, d.h. er wird „schräg“. Ich weiß, wie gut ein Schal aus Schafwolle tun kann. Er sorgt für eine angenehme Wärme für geschundene Halswirbel, ohne Hitzestau zu verursachen. Wenn ich wieder sitzen kann, dann schreibe ich weiter an meinen Erlebnissen mit den Schafen. Sie haben mich geprägt damals und das hilft mir heute noch.

So, und jetzt wünsche ich nochmal einen „Guten Morgen“. Es wird bestimmt einer.

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Nochmals denke für eure lieben Kommentare. Ich besuche euch auf eurem Blog bestimmt, nur kann es ein Weilchen dauern.