Ich sitze still in meinem Garten, von dem ich immer dachte, dass es ein guter Rückzugsort ist. Heute aber kann ich keine Ruhe finden. Mich beschäftigt es, mit welchem Elend andere Menschen zu kämpfen haben und dass es niemand zu geben scheint, dessen Stimme Gewicht hätte und der „STOPP“ sagt und auch konsequent handelt.
Ich bin Mutter und habe drei Kinder großgezogen. Zu jeder Zeit, von der Schwangerschaft an, bei der Geburt, während ihres Aufwachsens habe ich alle erdenkliche Hilfe erhalten. Wir hatten nie Hunger oder haben gefroren. Ich kann mich nicht zurücklehnen und sagen: „Glück gehabt. Und die das nicht haben, sind selber Schuld.“
Wenn ich Bilder aus dem Gaza-Streifen sehe, dann dreht sich mir der Magen um und mein Herz fühlt sich an, als ob es Stahlbänder zusammendrücken. Da solche Bilder schwer zu ertragen sind, verlinke ich einen Artikel von CNN.
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Gestern stand unser Kanzler mit betretenem Gesicht vor Kameras (das kann er gut) und faselte etwas wie ausdrücklich er es möchte, dass das Sterben im Gazastreifen aufhören sollte. Und? Warum hat Deutschland die Resolution von über zwanzig Staaten nicht mit unterzeichnet? Liegt es etwa an den Waffenverkäufen, an denen sich manche auch in unserem Land dumm und dämlich verdienen? Da kann nun jeder mal selber nachdenken.
Es soll mir jetzt bloß keiner kommen mit: Jedes Land hat das Recht, sich zu verteidigen. Dagegen habe ich nichts, aber was jetzt im Gaza-Streifen passiert, ist und bleibt für mich Völkermord. Krankenhäuser zusammenschießen, Essenausgaben angreifen (technisches Versagen, hieß es; nein, es ist menschliches Versagen), Menschen verhungern lassen – das alles sind Verstöße gegen das Völkerrecht. Und deshalb schreibe ich darüber. „Nie wieder still“ gilt auch hier für mich.
Ich bin nicht irgendeines Volkes Feind, sondern einfach eine Mutter, ein Mensch und „menschlich“ möchte ich immer bleiben.
Ich erwarte jetzt keine Kommentare.
Für meinen Teil jedenfalls habe beschlossen, nicht zu schweigen, wenn Unrecht geschieht. Jeder sollte den Himmel so sehen dürfen, wie ich gestern, klar und blau, strahlend und schön. Und kein Mensch sollte Angst haben müssen, dass Ungemach herabprasselt. Überall auf dieser Erde!
