Puschen aus Gotlandwolle

Gekaufte Hausschuhe, Pantoffeln, Latschen, Puschen bekommen mir meist nicht gut. Es ist, als ob sich mein Füße wehren gegen die industriell hergestellten Pampuschen mit ganz viel Chemie im Gepäck. Kurz: Ich bekomme Muchtelfüße.

Das passiert nie, wenn ich Naturmaterielien trage. Da ich Schafwolle genug da habe, beschloss ich, mir Puschen zu stricken. Die erste Variante habe ich gleich wieder aufgedröselt. Sie gefiel mir nicht. Der zweite Versuch war schon viel besser.

meine Puschen aus Gotlandwolle
meine Puschen aus selbstgesponnener Gotlandwolle


Mit den Wolldingern durch die Wohnung zu schleichen, ist recht gefährlich, weil es rutschig ist. Nun hat man die Möglichkeit, Stopper an den Sohlen aufzubringen. Das werde ich zuerst probieren, denn auf Links gedreht kann ich die Puschen dann auch mal waschen. Die zweite Möglichkeit wäre, die Sohle dick mit Latex zu bestreichen, aber es wäre gut, wenn ich das nicht müsste. Gekaufte Sohlen annähen will ich auch nicht, weil es mir nicht gefällt. Also suche und probiere ich. Das ist alles sehr spannend.

Marilyn Monroe liebte solche Puschen

Ich habe es schon so oft gehört, dass man doch im Sommer keine Schafwolle an den Füßen haben muss. Oh doch. Sie nimmt Feuchtigkeit auf und fühlt sich angenehm kühl an.

Als ich noch im Reformhaus arbeitete, fragten zwei junge Männer ständig nach, ob wir schon wieder Schafwollsocken bekommen hätten. Sie arbeiteten als Dachdecker und schätzten die Socken sehr, wenn sie bei 40 Grad mit Arbeitsschutzschuhen auf dem Dach herumkletterten.
Ich bin also nicht die einzige, die den „Wollkram“ so sehr schätzt, nicht nur als Puschen.

So, und jetzt: Füße hoch.
Ich wünsche euch allen einen friedlichen und schönen Sonntagabend.