Mich beschäftigt schon lange die Frage, wie ich leben möchte und was mir wichtig ist. Seit damals, als es den gravierenden Einschnitt gab in meinem Leben und mich Schafe wieder in die Spur gebracht haben, lässt es mich nicht mehr los. Zuerst war plötzlich vieles für mich abhanden gekommen und dann wollte ich es gar nicht mehr haben. Auf so manches konnte ich verzichten, aber nicht auf einen Kräutergarten.
Als ich mit den Schafen auf einer Wiese war, stellte ich fest, dass um mich herum viele Blumen, Kräuter und Gräser waren und ich hatte von nichts eine Ahnung. Ich schleppte nun auch noch ein Bestimmungsbuch mit und fragte alten Schäfern Löcher in den Bauch. Einen größeren Kräutergarten als die Wiesen gibt es eigentlich nicht.
Die Beschäftigung mit den Kräutern tat mir gut. Ich besuchte Kräuterseminare und hielt schließlich selber welche. Bis… Und da kam der nächste Dämpfer: mein Rheuma haute mir die Beine weg.
Und nun? Ist nun alles zu Ende? Alle Träume ausgeträumt, auch der vom Kräutergarten?
Irgendwo, weit draußen und am Rande einer Wiese, kann ich nicht mehr wohnen, Äcker umgraben auch nicht, aber zu Wiesen mich hin bewegen, Kräuter sammeln, sie zeichnen und davon erzählen, das kann ich immer noch.
Waldmeistergelee habe ich gemacht und auch ein wenig von dem Kraut getrocknet, vor der Blüte. Er wächst bei uns im Garten und erfreut gerade allerlei Insekten mit seinen Blüten.
Tja, ein bisschen Kräutergarten gibt es eben immer. Und das ist richtig schön.
Ach ja, ich habe heute ein Buch geordert: „Hexenfurz und Teufelsdreck“ von Gerd und Marleene Haerkötter. Ich freue mich auf das Buch und darauf, dass vielleicht mal wieder jemand sagt, wenn er mich trifft: „Ach, da kommt ja die Kräuterfrau.“ (Hexen gibt es ja nicht.)
Früher wurden sie als Hexen verteufelt: Kräuterkundige, die mit den Wirkungsweisen verschiedenster Pflanzen vertraut waren. Trotz Hexenverfolgung konnte dieses wertvolle Wissen bis heute bewahrt werden. Dieses Buch verknüpft historische, botanische und medizinische Fakten. Es erzählt nicht nur von ‚Hexen‘ und Mythen, sondern liefert auch einen ausführlichen Katalog aller relevanten Pflanzen, die in vornaturwissenschaftlicher Zeit verwendet wurden – sei es zum Kochen, Heilen oder als Aphrodisiaka -, und stellt Sammelhinweise und Anwendungsmöglichkeiten bereit.
Inhaltsangabe vom Verlag Anaconda