Schnee habe ich als Kind geliebt; jetzt sehe ich ihn mit gemischten Gefühlen.
Als ich heute früh den Rollladen hoch gezogen hatte, war ich allerdings begeistert. Es hatte in der Nacht geschneit, und zwar kräftig. An grauen Tagen sieht es draußen gleich viel heller aus. Und das tut der Seele gut, jedenfalls meiner.
Den Kindern gefällt es natürlich sehr, dass es geschneit hat. Zwei Jungs haben auf dem Weg zur Schule erstmal die Kugeln für den Schneemann vorbereitet. Mein Sohn und sein Freund hatten da auch immer mal Ärger, weil sie aus natürlich sehr gewichtigen Gründen zu spät in die Schule kamen.
Ein Baum im Innenhof trägt noch tapfer seine gelben Blätter. Im Sommer hat alles da draußen sehr gelitten und jetzt scheint es so, als will mancher Baum oder Busch nicht in die Winterruhe gehen. Ich dachte zuerst, dass die Blätter angefroren waren, aber nein, mancheiner hält eben fein fest, was er hat.
Ich bin froh, dass ich so gute Aussichten habe von meiner Wohnung aus. Hier ist immer etwas los und manchmal besucht mich auch die Gastkatze. Meine Katzen fehlen mir sehr und ich würde auch gerne wieder eine haben wollen. Es geht aber nicht, aus mehreren Gründen. Und so lasse ich eben „Findus“ rein, wenn er vor meiner Balkontür sitzt. Er marschiert dann schnurstracks zur Wohnungstür und und dann vier Trppen hoch in sein Zuhause. Ob er den Schnee in seinem Revier toll findet?