Gestern bin ich nicht so Recht zu irgendetwas gekommen. Anrufe, Grüße, zwei kurze Besuche – draußen mit Abstand und Maske, Mails, Nachrichten, Videotreffen … Nein, einsam war es nicht an meinem Geburtstag, auch wenn es doch etwas wärmer hätte sein können. Ich bin reichlich beschenkt worden, sch0n alleine, dass Freunde da waren, sich gemeldet haben. Ich danke euch allen herzlich.
Eine Geburtstagstorte gab es nicht, denn ich überlege mir im Moment genau, was ich esse und was nicht. Jedes Gramm weniger muss ich nicht mehr tragen.
Ich habe die Torte keineswegs vermisst.
Die Kontakte gestern, sowohl die kurzen direkten als auch die virtuellen, haben mich einerseits sehr berührt und auf der anderen Seite angespornt, das kalte, aber schön sonnige Wetter zu nutzen und nach Draußen zu gehen. Leicht fällt es mir nicht, denn jeder Schritt fühlt sich an wie Messerstiche. Bewege ich mich aber nicht, wird alles viel schlimmer. Dass ihr da wart, hat mir Mut und Kraft gegeben, mehr als ich je für möglich gehalten hätte.
Ich war an zwei Tagen nur in meinem Grünau unterwegs, komme ja im Moment nicht weit weg und will die Öffentlichen nicht bemühen. Für morgen zum Beispiel steht schon wieder ein kleines Ziel fest. Es ist schön, den Frühling zu sehen und zu riechen. Und doch warte ich sehnsüchtig darauf, dass es noch wärmer wird, ich alte Frosthucke.
So, für heute ist es genug. Ich sage mal Tschüss, bis morgen. Da werde ich vielleicht erzählen, wieso meine Katze und ich uns erbittert um ein Geschenk zanken.
Ach ja:
Isa hatte mir eine virtuelle Grußkarte geschickt. Egal, wie alt ich gestern geworden bin, ich möchte es mir immer und in jeder Situation bewahren, ein bisschen Kind zu bleiben. Und deshalb gebe ich das Gedicht von Rainer Maria Rilke weiter.
(Danke, Isa, dass du mich daran erinnert hast.)
Du musst das Leben nicht verstehen
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.Sie aufzusammeln und zu sparen,
Rainer Maria Rilke
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.
Ein wirklich schönes Gedicht!
Mir gefällt es auch sehr. Ich mag die schönen Worte und das Gefühl, welches ihnen zugrunde liegt.
Es freut mich, dass es trotz allem ein schöner Tag für Dich war. Auf wärmere Temperaturen warte ich auch sehnsüchtig.
Das war es und gut, dass ich vorgestern und gestern draußen war. Heute ist es gruslig draußen, windig und mit Schnee. Meine Taube hockt tapfer in ihrem Nest. Ich hoffe, dass sie durchhält, versorge sie mit Futter unter ihrem Baum.
Nachträglich herzlichen Glückwunsch!
Die Natur ist bei euch ja schon ein gutes Stück weiter als hier… Auch insoweit passt das Gedicht schön zu den Bildern!
Liebe Grüße!
Ich danke dir.
Die Bäume und Büsche fingen gerade an, grün zu werden. Heute aber hat es erstmal ordentlich rein gehagelt. Dabei sitzen die Vögel schon in ihren Nestern und brüten. Hoffentlich geht das gut.
Liebe Grüße
So schön, das Gedicht, liebe Gudrun, und fein, dass Du Deinen Geburtstag auf Deine ganz eigene Weise begangen hast. Und Du hast dabei per Foto sogar ein bisschen den Frühling eingesammelt. Aber nicht nur Du hättest es gern ein bisschen wärmer, mir geht es da nicht anders. Hier liegt gerade wieder eine ganz dünne Schneedecke. Eine Decke aus Sonnenwärme wäre mir lieber.
Sei ganz lieb gegrüßt von der Silberdistel und hab noch einen schönen restlichen Ostermontag
Naja, das Wetter ist ja irgendwie normal, aber ich habe mich noch nie so nach Sonne und Wärme gesehnt wie in diesem Jahr.
Es war dann doch noch ein schöner Geburtstag, liebe Siberdistel. Es war anders, aber nicht so lähmend wie im vergangenem Jahr. Trotz allem haben wir uns ganz gut eingerichtet.
Liebe Grüße an dich.
Schön zu lesen das du deinen Geburtstag doch so nett verbracht hast. Und sogar mit Sonnenschein und Videogesprächen. Toll das es sowas gibt.
Ich warte auch darauf das es wärmer wird.
Heute richtiges Aprilwetter. Sonne, Sturm, Schnee und Hagel.
Kann ja nur besser werden.
LG Marion
PS. Schönes Gedicht
Ich bin sehr froh, dass es viele technische Möglichkeiten gibt, in Verbindung und Kontakt zu bleiben. Ich habe die Zeit noch nicht vergessen, wo ich nicht mal ein Telefon hatte.
Stimmt, es kann nur besser werden, mit der Pandemie genauso wie mit dem Wetter. Dann können wir wieder draußen spinnen.
Herzliche Grüße.