Zum Rausgehen genötigt

ein Teppich neben den Wegen

Meine Tochter ist zu Besuch. Sie ist gekommeen, um uns zu helfen. Herr E. wurde am Freitag operiert. Meine Tochter hat ihn in die Klinik gefahren, hat vorher geholfen, nochmals einzukaufen. So kommen wir dann ein Weilchen hin, denn Herr E. wird eine Weile ausfallen als Helfer. Und, die Tochter hat mich gestern zum Rausgehen genötigt. Ich hockte nämlich wie die Glucke auf dem Mist neben dem Telefon, aus Angst etwas zu verpassen.

die andere Seite des Hofes

Der gestrige kleine Ausflug war gut. Das Wetter war kalt, aber schön herbstlich. In dem Rollstuhl friere ich immer, aber Rausgehen muss ich. Da hat die Tochter Recht. Heute regnet es und wir wollen gleich Herrn E. im Krankenhaus besuchen.
Und ich sah meinen Innenhof mal wieder von der anderen Seite.

Rausgehen: die Grünauer Allee

Meine Grünauer Allee hat neben dem Weg einen schönen gelb-orangen Teppich erhalten. Manche Bäume sind noch grün, andere schon kahl. Und bald wird das Krawallkommando mit den Laubbläsern anrücken.

Rausgehen: Spielplatz an der Grünauer Allee

Spielplätze gibt es hier einige und sie sind auch alle schön. So ein Häuschen hätte ich mir gewünscht als Kind. Wir mussten uns immer Buden bauen und ordnungsgierige Menschen räumten sie immer wieder weg. Das hat uns gar nicht gefallen.

Rausgehen in Grünau

Noch schien die Sonne, aber der Himmel sah schon aus wie Herbststurm. Wolkenschichten jagten am Himmel entlang und uns wurde langsam kalt. Unser kurzes Rausgehen dauerte schon weit über eine Stunde. Aber mir war auch wiedermal aufgefallen, wie schön und gern ich hier wohne.

Ich freue mich sehr, dass die Tochter da ist. Sie hatte bei unserem Spaziergang ein gutes Tempo und hat sich immer nach meinen Wegen gerichtet. Das war sehr angenehm und dann doch ein schönes Erlebnis. Und ich wollte erst nicht!
So, und jetzt werden wir erstmal sehen, wie es Herrn E. geht. Ich bin gerade nicht so aktiv im Netz, denn ich habe momentan so einiges zu verdauen. Es wird sicher bald wieder Ruhe einziehen und dann ist alles wieder gut.

20 Gedanken zu „Zum Rausgehen genötigt“

  1. Das ist in der Tat eine herausfordernde Zeit.
    Ich wünsche dem Herrn E., dass alles klappt im Spital und er bald wieder fit ist.
    Und dir – zusammen mit der Tochter (wie schön!) – eine gute „Wartezeit“.
    Ja, es sieht sehr hübsch und herbstliuch aus in eurer Wohngegend. Da lohnt es sich, eine Spazierfahrt zu machen…
    Alles Gute euch allen,
    Brigitte

    1. Danke, liebe Brigitte, für deine guten Wünsche. Jetzt kann es eigentlich nur besser werden.
      Dass die Tochter da ist, hilft sehr. Da wird gleich vieles leichter. Morgen fährt sie schon wieder zurück an die Nordsee. Der Abschied wird bestimmt wieder traurig.
      Liebe Grüße an dich.

  2. Liebe Gudrun,
    ja, manchmal braucht man wirklich Jemanden, der einen „nötigt“, rauszugehen. Das ist bei uns nicht anders. Wir „nötigen“ uns gegenseitig, weil doch manchmal gegen den Schweinehund gekämpft werden muss.
    Ich hoffe, Herr E. geht es entsprechend gut, ich wünsche ihm alles Gute.

    Liebe Grüße
    Traudi

    1. Herr E. ist noch ganz schön verpeilt, von der Narkose und von den starken Schmerzmitteln. Sonst geht es ihm ganz gut. Ich hoffe, dass sich alles weiter so gestaltet.
      Manchmal bedauere ich es sehr, dass die Tochter so weit weg wohnt. Sie geht oft spazieren, an den Wochenenden und nach der Arbeit.mIch würde da gerne mitgehen.
      Ganz liebe Grüße an dich, liebe Traudi.

    1. Sie ist eine große Hilfe. Nachher fahren wir wieder ins Krankenhaus. Alleine würde das für mich sehr schwer, noch dazu, weil heute Abend RB spielt und meine Öffis garantiert verstopft sind.
      Die Genesungswünsche richte ich aus. Ich hoffe, dass es nun mal vorwärts geht.
      Liebe Grüße

  3. Deinem Mann und Dir alles Gute, liebe Gudrun. Ich hoffe, es geht ihm bald wieder gut.
    Ohne meine Kinder wäre ich auch viel zu selten draußen unterwegs. Dabei ist es gerade jetzt so schön in der herbstlichen Stimmung. Obwohl bei uns gestern schon die ersten Flocken fielen, aber nur kurz. Seither regnet und stürmt es, da mag niemand vor`s Haus.

    Viele liebe Grüße und Euch viel Kraft,
    Andrea

    1. Meine Tochter hat ihn gerade aus dem Krankenhaus abgeholt. Und nun hoffen wir, dass innerhalb von sechs Wochen alles wieder heile wird.
      Ich habe meiner Tochter versprochen, dass ich jeden Tag meine Runde drehe. Ob ich das aber auch wirklich mache? Mmm.
      Heute regnet es bei uns auch mal. Draußen sitzen die Spatzen und schimpfen. Aber Wie! Sie sind Regen und Kälte nicht gewöhnt und die Blätter fallen von den Bäumen. Das Dach wird löchrig.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Andrea.

  4. Schön, liebe Gudrun, dass Deine Tochter Euch so gut unterstützt. Und dass sie Dich zum Rausgehen genötigt hat, das hatte doch letztendlich sein Gutes. Die Natur rundum bei Dir sieht jetzt gerade sehr hübsch aus. Da hättest Du glatt diese hübschen goldigen Farbtöne verpasst. Richtig feine Bilder hast Du von Eurem kleinen Ausflug mitgebracht.
    Einen ganz lieben Gruß schickt Dir die Silberdistel und alles Gute für Herrn E.

    1. Die Farbtöne gefallen mir auch sehr. Es sind genau meine Farben. Es ist schon schön, wenn man es draußen genießen kann. Es ist nur immer ein Aufriss, bis ich ausfahrfertig bin. Das bremst. Ich muss mir ein regelmäßiges Ziel aussuchen, damit ich raus muss. Ein Hund kommt nicht in Frage und einen Bäcker gibt es nicht mehr.
      Herr E. ist wieder zu Hause. Die Tochter konnte ihn noch abholen, bevor sie wieder in den Norden gefahren ist.
      Ganz liebe Grüße schicke ich dir, liebe Silberdistel.

    1. Ordentliche Schmerzen sind noch da, aber sie werden wahrscheinlich mit jedem Tag weniger. Ich hoffe das. Und dann wird unser Leben wieder normal. Bis dahin machen wir es anders gemütlich.
      Liebe Kelly, ich schickmdir liebe Grüße in den Norden.

  5. Auch von meiner Seite nur das Beste für Deinen Mann und Dich!

    Ich habe eine Ahnung davon, wie belastend solche Zeiten sein können. Auch meinerseits derzeit deswegen leider weniger Aktivitäten, denn es ist arg viel zu tun, rund um meine Eltern und diverse Organisationen, auch beruflich tut sich gerade viel Neues, da muss ich auch am Ball bleiben.
    Dennoch, das Rausgehen ist erfrischend, nicht nur hinsichtlich der Temperaturen, sondern auch, weil sich die Blicke weiten. Das tut dann schon sehr gut – und macht mich auch ausgeglichener.
    Ganz liebe Grüße zu Dir, Daumendrück! Chris

    1. Vielen lieben Dank für das Daumendrücken, liebe Chris. Bis jetzt sieht es so aus, dass alles gut verlaufen ist. Für das Neue im Beruflichen drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass es gut wird und spannend. Es ist lieb, dass du dich für deine Eltern einsetzt. Aber vergiss dich bitte selbst nicht dabei. Ich weiß, wovon ich rede.
      Wohnst du in der Nähe der Alpen? Das ist nämlich mein Lieblingsgebirge. Nach der Wende hab ich laut den Wunsch geäußert, dass ich die Alpen sehen möchte. Ich war dann da und war gerührt.
      Herzliche Grüße an dich.

      1. In einer Stunde bin ich im Salzkammergut, die Berge gehören zu den nördlichen Kalkalpen. Eine Stunde mit dem Zug wie mit dem Auto. Besonders reizvoll soll es da in den letzten Tagen gewesen sein, in den unteren Lagen noch Indian Summer, auf den Bergen bereits Schnee. Ach, diese Anblicke hätte ich mir gerne gegönnt …
        Und ich lebe im Unteren Mühlviertel. Ich habe einen sehr guten Platz zum Leben gewählt. Ich lerne gerade wieder, mehr am Leben teilzuhaben. Die letzten Jahre gab es viel Rückzug meinerseits.
        Ja, sich selbst nicht vergessen, das ist sehr wichtig.
        Manchmal ist es auch wichtig, laut Wünsche zu äußern, in Deinem Fall hat es sich sehr gelohnt. Ich kann Dein Be- und Gerührtsein sehr gut nachvollziehen. Berge können zeitliche und räumliche sowie emotionale Dimensionen völlig verändern, so zumindest geht es mir immer.
        Herzliche Grüße zu Dir & ebenfalls Danke fürs Daumendrücken!

        1. Den Anblick wuürde ich auch gerne genießen: Herbstfärbing vor den Bergen mit Schneemütze. Das sind die Momente, in denen ich nur sitzen und sehen möchte und natürlich das Glück empfinden und lange festhalten.
          Solche Orte braucht man besonders, wenn wiedermal alles auf einmal auf einen hereinbricht.Bei mir waren das zwei Hütehunde und ine kleine Herde Schafe, die mir ganz viel gegeben haben und denen ich mich dann auch verpflichtet fühlte. Es waren zwei wunderbare Sommer mit den Tieren. Woll-Trude bin ich geblieben.
          Viele liebe Grüß an dich

  6. Es ist schön, dass deine Tochter gekommen ist. Sie wohnt ja nicht gleich um die Ecke.
    Ich wünsche Herrn E. alles Gute, Heilung, Hoffnung, Zuversicht!
    Und dir, dass du wieder ruhiger wirst liebe Gudrun.
    Liebe Abendgrüße von Kerstin.

    1. Ich glaube, so langsam wird alles wieder besser, liebe Kerstin.
      Die Tochter hat uns wirklich sehr geholfen. Und sie hat den weiten Weg in Kauf genommen. Schon das alleine hat so gut getan, dass man eben weiß, dass man Hilfe bekommt, wenn es nötig ist.
      Herzliche Grüße sende ich dir in die Aue.

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