Unter Schafen bin ich jeden Morgen, wenn ich die Augen aufmache.
Die Freunde aus Mügeln haben mir einen Schaf-Kalender geschickt. Sie haben die Fotos selbst gemacht und auch den Kalender gestaltet.
Ich habe den Kalender so gehängt, dass ich die Schafe sehe, wenn ich erwache. Dann mache ich die Augen noch mal zu und höre sie den Schnee wegscharren, das Gras abratschen und die Lämmer nach ihren Müttern rufen. Schön ist das.
Die Nähe zu Schafen hat mir immer gut getan, auch damals als sich mein Leben gerade umkrempelte. Unter Schafen zu sein, hat mich damals wieder in die Spur gebracht.
Ich liebe diese ruhigen, lieben Tiere sehr. Warum soll ich diese Erfahrung jetzt, in dieser besonderen Situation, nicht auch nutzen können?
Das Januar-Bild im Kalender zeigt Gotland Pelzschafe. Sie kenne ich noch, denn ich durfte sie mal besuchen und dem Flaschenlamm Kuno sein Fläschchen geben. Als die Freundin mir Wolle schenkte von den Gotlandschafen, habe ich mich riesig gefreut. Sowohl ein Pullover ist daraus geworden , als auch Schals, mein geliebtes Schultertuch, Armstulpen und Socken. Socken aus Gotlandwolle stricke ich auch jetzt gerade wieder, diesmal für mich.
Ich mag es, wenn die Wolle noch nach Schaf riecht. Dann fühle ich mich wieder wie damals, als ich mit den beiden Hütehunden unter Schafen war. Diese Momente halte ich fest. Sie geben mir Kraft und Freude. Anderen möchte ich davon erzählen. Deshalb schreibe ich wieder.
Gestern bekam ich einen Anruf. Mit einer jungen Bibliothekarin aus meiner Stadtbibliothek hatte ich eine Veranstaltung für Kinder im November geplant. Um Märchen ging es, erzählt, vorgelesen und selbstgelesen, mitten in der Bibo und am Spinnrad. Das fiel Corona bedingt aus, aber planen für den nächsten November können wir ja schon mal. Hehe, das war ein feines Gespräch. Es sprühte nur so von Tatendrang. Gut so.
Jetzt stricke ich gleich an meinen Socken weiter und lesen will ich auch. Gerade habe ich ein Buch gefunden, beinahe hätte ich gesagt, passend zu den Schafen und den Socken: „Gotland“ von Hakan Oestlundh. Ich bin gespannt.
Ich wünsche euch sehr, dass ihr auch solche Momente habt zum Freuen und zum Festhalten. Und vielleicht könnt ihr mal davon erzählen.
Danke, liebe Gudrun, für Deine immer wieder aufmunternde und ermutigende Energie! Jedesmal, wenn ich einen Beitrag von Dir lese, geht es mir besser und ich kann wieder irgendwas anpacken. Egal, ob ich grade kleinere („jammern auf hohem Niveau“) oder größere Probleme (2 Familienmitglieder im Krankenhaus – und ich kann weder helfen noch besuchen) wälze, Du erinnerst mich immer wieder daran, dass man gucken soll, was geht – und nicht, was nicht geht! (Wolle geht fast immer!)
Dafür noch mal Danke – und wehe, Du jammerst noch mal, dass Du nicht genug für andere tun kannst!!!
Liebe Annette, jetzt machst du mich verlegen. Danke für dein Lob.
In meinem Leben, d.h. in den letzten dreißig Jahren gab es viele Umkrempeleien, wo es mir echt die Beine wegzog. Ich musste also etwas finden, was mir Ruhe und Stabilität gibt. Zu den Schafen kam ich damals zufällig und bin dabei geblieben.
Herzliche Grüße in den Norden
PS: Und alles Gute und baldige Genesung oder Besserung für die Menschen im Krankenhaus.
Bei Deiner Liebe zu Schafen, liebe Gudrun, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie groß Deine Freude über diesen Kalender war. Wenn alle Bilder in dem Kalender so wunderschön sind wie das Januarbild, dann wirst Dich ein ganzes Jahr lang bestimmt sehr wohl fühlen – so mit Deiner Schafherde an der Wand.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Du uns von Deinem Besuch beim Flaschenlamm Kuno erzählt hast. Und richtig schön, was Du alles aus der Wolle der Schafe gezaubert hast. Da wiegen Deine Erinnerungen ganz bestimmt noch viel mehr.
Wie schön, dass Du mit der Bibliothekarin aus der Stadtbibliothek schon ein wenig planen konntest. Dann müssen wir jetzt ganz fest die Daumen drücken, damit der Plan dann im kommenden November auch verwirklicht werden kann. Hoffen wir, dass Corona dann nicht mehr so erdrückend unser Leben bestimmt.
Einen lieben Gruße zum Wochenende schickt Dir die Silberdistel
Über den Anruf aus meiner Bibliothek habe ich mich sehr gefreut. Das ist wie der Lichtstrahl im Dunkeln. Wenn es wieder möglich ist, dann werden wir loslegen. Das regt gleich noch einige Ideen an. Und wenn es im November noch immer nicht oder wieder nicht möglich ist, dann verschieben wir nochmal oder lassen uns war ganz anderes einfallen.
Ich habe noch einige Kalender geschenkt bekommen. Die haben alle einen feinen Platz bekommen und können mich gut durch das Jahr begleiten. Einer z.B. hängt am Schreibtisch.
Liebe Grüße zu den Silberdistels
Das ist aber ein schönes Kalenderblatt für den Januar, liebe Gudrun. Die schwarzen Schafe gefallen mir sehr.
Danke für die aufmunternden Worte. Ich war gestern sehr melancholisch drauf. Heute ging es schon etwas besser, aber noch nicht richtig gut.
Manchmal sind so viele negative Dinge um mich herum, das wirkt sich dann auch auf mein Gemüt aus. Manchmal weiß ich nicht, wie ich das von mir fernhalten soll. Aber solche Tage gehen dann auch vorbei und dann geht’s wieder.
Alles Liebe für dich,
Martina
Ich versuche immer, die vielen negativen Dinge auszublenden. Immer gelingt das nicht, vor allem, wenn es einen selber betrifft oder ganz in der Nähe ist. Dann fliehe ich immer zum Spinnrad oder zu irgendeinem neuen Wollprojekt. Dann bin ich meist so beschäftigt (auch manchmal mit Schimpfen), dass ich nichts anderes mehr denken kann. Und wenn der Dampf verflogen ist, dann geht auch alles andere meist wieder.
Ja, schwer ist es in der Zeit jetzt. Ich hoffe, dass diese Krise gemeistert werden kann.
Liebe Martina, ich schicke dir ganz liebe Grüße und einen Streichler für den Felix.
Liebe Gudrun,
So ein schöner Kalender! Und ganz persönlich, wenn man auch noch die Schafe kennt.
Dein Text über dein Tun ist so lebendig. Man spürt förmich die Gedankenfunken. Wie sie nach allen Seiten sprühen….. Ich kann deine Leidenschaft so gut verstehen. Die Freude mit der Du darüber schreibst ist ansteckend. Danke daß Du das mit uns teilst.
Lieben Gruss von der Mia
Ja, die Schafe kenne ich. Denen geht es so gut bei den Freunden, das würde ich mir für alle Schafe wünschen. Die Wolle finde ich schön. Sie ist ganz weich und glatt, glänzt leicht und ist vor allem so herrlich warm. Das Wetter jetzt ist so gar nicht gut für mich alte Rheumagurke.
Liebe Grüße an dich
(Ich hoffe, ihr habt nicht so ein Schmuddelwetter wie wir hier.)
Ach, liebe Gudrun, ich kann das so gut nachempfinden, was du fühlen musst beim Anblick der Schäfchen an deiner Wand. Welch nette Idee, dir so ein Geschenk zu machen.
Immer wenn ich irgendwo ein paar Schäfchen oder auch eine Herde sehe, muss ich an dich denken. Ich mag sie auch so sehr, diese lieben Tiere mit ihren sanften Augen und lustigem Geblöke. Manchmal unterhalte ich mich ein Weilchen mit ihnen. Es sei denn, ich habe das Gefühl, dass ihnen nicht viel daran liegt … lach.
Deine Collage über frohe Momente finde ich auch wunderschön und kuschlig warm, wie die Dinge, die du gestrickt hast.
Ein lieber Abendgruß
Andrea
Es sind wirklich liebe, sanfte Tiere. Da hast du Recht. Ich habe mich bei ihnen auch immer um Ruhe bemüht, weil sie sehr empfindsam sind. Ist man selber aufgeregt oder unsicher, überträgt sich das und macht ihnen Angst. Sie haben mich ganz schön erzogen, die Schafe.
Geredet habe ich auch mit ihnen. 😀 Mich hat das beruhigt in brenzligen Situationen und manchen Schafen hat das gefallen. Die suchten regelrecht meine Nähe und mein Schwatzen.
Herzliche Grüße
Ich schaue auf meinen Schafkalender wenn ich frühstücke. Ich freue mich auch jedesmal beim Anblick der Schafe.
Schöne Bilder hast du gemacht. Den Pullover habe ich gar nicht in Erinnerung.
Und für die Planung im November drücke ich dir ganz fest die Daumen.
Man muss etwas haben worauf man sich kann, ein Ziel.
LG Marion
Den Pullover habe ich schon ein Weilchen und er wird mir auch noch gute Dienste leisten. Ich trage den gerne, weil er so kuschlig ist. Manche Fasern will meine Haut nicht. Da beginnt ein übles Theater. Bei Schafwolle habe ich überhaupt keine Probleme. Da passt es ja direkt mal.
Ich habe noch einiges vor. Wenn alles wieder möglich ist, will ich mir zeigen lassen, wie man die Kettfäden auf den Webrahmen bekommt. Es wird Zeit.
Herzliche Grüße an dich.
Mal ganz abgesehen von den Schafen ( die Idee mit dem Kalender finde ich richtig gut) blitzte gerade ein Gedanke in mir auf:
Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, aus Deiner Vorlese-Idee – und möglicherweise auch aus interessanten Geschichten um Wolle und alles, was Du damit machst – kurze Videos zu machen, welche von der Bibliothek online angeboten werden könnten?
Dann müsste das nicht bis November warten, sondern könnte vielleicht auch schon vorher Menschen eine Freude machen.?
An so etwas habe ich auch schon gedacht, lieber Wilhelm. Ich scheue mich da noch, aber probieren wenigstens kann ich ja mal. Ideen habe ich genug, hab da ja schon viel gemacht, in Kindergarten, im Volkskundemuseum, Schulen… Technisch bin ich noch verdammt unsicher. Mal sehen.
Vielleicht könnte die Bibliothekarin Dir da einen Kontakt machen zu jemandem, der Dich über die Technik beraten/Dir helfen kann kann?
An Geräten braucht man eigentlich nicht viel dafür… Im Prinzip ein Handy oder eine kleine bewegliche Kamera und ein kleines Stativ und ggf. noch ein, zwei gute verstellbare (Schreibtisch) Lampen für die Ausleuchtung.
Damit kann man schon recht professionelle Sachen machen
Nee, die Bibo ist technisch nicht gut aufgestellt. Ich muss das schon alleine machen, wenn ich mich dazu entschließen sollte.
Der Mac bringt ein ganz gutes Videoschnittprogramm mit und ich hatte da auch mal eine Ausbildung. Ich denke aber, dass ich nicht geeignet bin, vor einer Kamera zu stehen.
Das finde ich schade… sehr schade….
Wieso denkst du, dass du nicht geeignet bist, vor der Kamera zu stehen?
Ach, liebe Beate, es ist das alte Lied: zu alt, nicht schön und chic genug, falscher Dialekt
Das ist aber eine nette Idee mit dem Kalender und den Schafen. Damit hat sie dir sicher eine große Freude bereitet.
Nur wenn ich die Wollsocken wasche und im Bad aufhänge, dann riecht es nach Schaf 🙂 Aber wenn Johnny nasses Fell hatte, das hat noch mehr gestunken 🙂
Liebe Grüße von Kerstin.
Stimmt, nasse Wolle riecht. Aber das verflüchtigt sich. Und dann nimmt es sogar Gerüche auf und gibt sie wieder ab, wenn man sie nach Draußen verbringt.
Ach, der Johnny, er hat dich so oft begleitet durch die Aue. Ich hab ihn nicht vergessen.
Liebe Grüße zu dir.