Winterfestmachung und ein Überwinterungsversuch

Heute ist mir das Herz ein bisschen schwer. Nicht nur wegen allen Bemühungen um eine Winterfestmachung.

Winterfestmachung, denn die Saison ist vorbei

Die Winterfestmachung im Garten ist fast geschafft. Die Dahlienknollen müssen wir noch unterbringen bei einem Gartenfreund, dann aber ist wirklich Ende der Saison.
Morgen will ich noch einmal mitfahren in den Garten. Wenn heute Nacht die Uhren umgestellt werden, wird es abends noch schneller dunkel und eben auch kalt. Auf Fridolin ist es jetzt nicht sehr gemütlich, wenn man sich nicht sehr bewegt.

Im Haus bei uns geisterte heute eine Katze herum. Ich hatte sie schon draußen herumirren gesehen, noch nicht ausgewachsen und ganz dünn. Mir bricht es fast das Herz, wenn ich so etwas sehe. Da sind manche ganz schnell dabei, ein Tier aufzunehmen und beim kleinsten Problem fliegt es wieder raus. Ich weiß nicht, wie man so sein kann. Sowohl Menschen, als auch Tiere in der Not einfach zurück zu lassen ist so unwürdig.
Eine ausgesetzte Katze hat meine „Damenrunde“ gerade untergebracht. Nochmal gelingt das nicht.

Auf dem Balkon habe ich alle Kästen und Töpfe gelehrt. Das, was überwintern soll, ist schon mal in die große Pflanzkiste umgezogen. Ich habe Kokosmatte bestellt. Die wickeln wir um die Kiste, um ein Durchfrieren der Erde zu verhindern. Sie ist dämmend und luftdurchlässig. Abgedeckt habe ich alles mit abgeschnittenen Zweigen von der Hecke. So müsste es gelingen, die Pflanzen über den Winter zu bringen.

Ob sie das Überwintern schafft?
Ob sie meinen Überwinterungsversuch schafft?

Im Frühling war eine Dahlienknolle abgegangen vom Rest und übrig geblieben. Ich hatte sie mitgenommen, auf den Balkon gelegt und vergessen. Als sie anfing, kleine Blättchen auszutreiben, habe ich sie in einen großen Topf gepflanzt. Ich kann nichts einfach wegwerfen, was lebt. Sie ist ein Senker von der Dahlie, die ich vom Dörfchen mitgenommen hatte, annodunnelmals. Sie ist gut gewachsen auf meinem Balkon. Eigentlich ist es zu warm hier, auch im Keller, aber mit ihr starte ich einen Überwinterungsversuch. Vielleicht sparen wir dann die Winterfestmachung über den Keller des Gartenfreundes.

So, und jetzt gibt es bei mir Tee. Ich habe heute meinen Selbstgesammelten von Wiese und Garten freigegeben. Im Frühling bereits hatte ich angefangen und im Herbst erst aufgehört mit Sammeln. Die Männer in der Gartenanlage faseln manchmal was von ihren 56 Kräutern. Ich habe die auch, kann aber auf Alkohol bespielsweise gut verzichten.

6 Gedanken zu „Winterfestmachung und ein Überwinterungsversuch“

  1. Vielleicht deine Dahlie ordentlich in Schafwolle einpacken??? Dann auf dem Balkon? Kommt vielleicht auch drauf an, wie der Winter wird.
    Ich hoffe das Kätzchen findet ein liebevolles Zuhause.
    Gibt es ja Fußsäcke für Rollstuhlfahrer, gibt es sowas auch für Fridolins?
    Ne Decke rutscht bestimmt, könnte ich mir vorstellen.
    Ich hoffe du hast deinen Tee genossen.
    LG Marion

    1. Ich habe eine Decke, in die ich mich wickeln kann. Die haftet und ist unten offen an den Füßen. Eine Sack wollte ich nicht, weil ich ja auch mal absteige. Mit Dreckschuhen wieder in den Sack möchte ich nicht. Ich werde es morgen zum ersten Mal testen.
      Der Tee ist gut. Ich brauche viel weniger Kraut als bei Gekauftem. Halt, weil er ganz frisch ist.
      Bei der Dahlienknolle bin ich noch unschlüssig, ob sie auf dem Balkon bleibt (so wie du es beschreibst) oder im Keller im Leinensack.
      Herzliche Grüße an dich.

  2. Wenn ich nicht so weit weg von dir wäre, würde ich das arme Kätzchen gerne zu mir nehmen…
    Ich muss mich nächste Woche mal um meinen Balkon kümmern, und ihn auch winterfest machen. Hab das schon viel zu lange vor mir hergeschoben, und jetzt, am Wochenende, ist wieder meine Schweinfurter Freundin Gabi zu Besuch, da bin ich mit ihr wieder fleißig auf Tour.
    Liebe Grüße!

    1. Ich finde das unmöglich, Menschen oder Tiere einfach zu entsorgen, für überflüssig, unerwünscht zu erklären. Ich weiß, dass ich nicht die ganze Welt retten kann, aber Verantwortungslosigkeit und Egoismus regen mich so auf. Ach, M., das hört einfach nicht auf!
      Schön, dass du wieder mit der Freundin auf Tour bist. Das tut euch gut und ich freue mich auf das, was ich zu lesen und zu sehen bekomme.
      Liebe Grüße und viel Spaß auf Tour.

  3. Eine Folge der Pandemie ist der unüberlegte Kauf von Tieren. Plötzlich merkt Mensch, dass diese Wesen Arbeit machen, nicht dem Bild entsprechen, das in Fernsehserien gezeigt wird (Hunde sind nicht automatisch stubenrein und werden Lassie ähnlich), mancher Nager zeigt Auffälligkeiten, weil er falsch, nämlich alleine, gehalten wird und nicht jedes süße Kätzchen wird ein Schmusekater. Diese Spontankäufe habe ich nie verstehen können. Wir haben immer genau recherchiert und überlegt, bevor wir ein auf uns bis zum Tod angewiesenes Tier kauften. Selbst unsere, schon lange nicht mehr lebenden, Rotkehlanolis bekamen ein artgerechtes Terrarium. Ich hoffe, dass nicht zu viele Fische den Weg in die Kanalisation schwimmen mussten, denn es ist im Moment schier unmöglich ein Aquarium zu kaufen. Aber ich befürchte, dass das der Fall sein wird. Denn einfach nur Kies, ein paar Pflanzen, Wasser und Fische ins Becken zu setzen, wäre viel zu einfach gedacht (ich habe gestern angefangen, darüber zu berichten).
    Lebendes kann ich auch nicht entsorgen. Wir haben einen Ficus (einen kleinen auf der Fensterbank, aber den schon seit mindesten 20 Jahre), der seit Jahresbeginn immer wieder Blätter verlor. Die Trauermücke setzte unseren Pflanzen sehr zu. Erst als ich die Erde in allen Töpfen mit Vogelsand bedeckte, bekamen wir das in den Griff. Alle erholten sich, bis auf den Ficus. Mein Mann meinte, vielleicht wäre die Pflanze einfach zu alt. Ich habe aber nicht aufgegeben. Noch ein Versuch mit einem größeren Topf und anderer Erde, und siehe da, er hat überlebt. Viele neue Blätter hat er bekommen und ich freue mich tierisch darüber!
    Liebe Gudrun, ich habe mit der Gabelhäkelei begonnen und ein großes Problem verleidet mir diese an sich einfache Handarbeit. Ich rufe dich morgen mal an. Vielleicht kannst du mir einen Rat geben.
    Bis dahin liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
    Elvira

    1. Meine Penny wird bei mir bleiben bis zum Schluss. Der Abschied gehört einfach dazu. Ich hoffe aber, dass ich sie noch ein bissel habe. Sie wird meine letzte Katze sein.
      Eine andere Ausgesetzte hat jetzt wieder ein Zuhause. Sie sitzt in einer Erdgeschosswohnung immer ganz stolz auf der Balkonbrüstung als wolle sie zeigen: „Kuckt mal, hier wohne ich jetzt.“ Sie geht nicht mehr raus, vielleicht, weil sie Angst hat, dass die Türe dann wieder zu ist.
      Probleme mit der Gabelhäkelei hatte ich auch. Die Schlingen verdrehten sich so stark, dass es ein einziges Chaos war. Nach dem Drehen der Gabel hatte ich in den links vorderen Faden eingestochen und gehäkelt. Der Strang blieb glatt, als ich den hinteren Faden der Schlinge genommen hatte. Vielleicht kann ich dir gelfen. Schaun wir mal. Wir haben heute nochmal warmes Herbstwetter. Sollte ich nicht ans Telefon gehen, bin ich nochmal draußen. Dann versuche es später nochmal, gell?
      Liebe Grüße zu dir.

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