Zurückhaltung für die eigene Gesundheit und die der anderen.

Zurückhaltung bin ich ja ein bisschen schon gewöhnt, aber diesmal betreibe ich das etwas konsequenter. Panik wegen des Virus schiebe ich nicht, nur ist etwas überlegteres Handeln bestimmt nicht verkehrt.

Beschäftigung

Nein, aufgeregt bin ich nicht. Ich hänge auch nicht ständig im Netz und suche nach irgendwelchen Veröffentlichungen über das Corona-Virus. Schlendrian zieht aber auch nicht ein, denn – sowenig wie mir das passt – ich gehöre zu einer stark gefährdeten Gruppe und die Lage ist zu ernst für Witze. Etwas Zurückhaltung ist angesagt. Meine Quellen sind das Robert Koch Institut, die Deutsche Rheumaliga und natürlich mein Rheumatologe.

Soziale Kontakte sollen etwas eingeschränkt werden. Nun ja, das ist wahrscheinlich notwendig, aber traurig finde ich es schon. In letzter Zeit setzte ich Himmel und Hölle in Bewegung, damit ich wieder mehr teilhaben kann. Wenn ich umgezogen bin, wird es bestimmt viel besser, denn einige Hürden gibt es dann nicht mehr. Tja, und dann diese Ratschläge mit der Zurückhaltung.

Ich hoffe, dass diese Situation jetzt in der Corona-Pandemie wieder für mehr Zusammenhalt sorgt, generell, nicht nur im unmittelbaren Umfeld. Es wird wohl ein Wunsch bleiben, aber die Hoffnung verlieren sollte man ja wirklich nie.

Froh bin ich, dass ich meine Wollprojekte und mein Spinnrad habe. Damit kann ich schon einge Zeit verbringen, ohne dass mir die Decke auf den Kopf fällt. Ich würde sowieso jedem raten, sich so einen Plan B zu zulegen. Wenn man werkelt, wird der Kopf frei. Man muss sich konzentrieren auf das, was entstehen soll und hat eigentlich gar keine Zeit für Grübeleien, für Langeweile, für Unglücklichsein.
Ach, manchmal fange ich dreimal an, bevor mir etwas gelingt. Geduld habe ich gelernt am Spinnrad. Das ist eben nun mal so, Unzureichendes und Nichtperfektes kann ich nicht entdecken, mache mir da also überhaupt keine Gedanken. (Das lässt einen letztendlich schon die Nase etwas höher tragen.)

Bei aller Zurückhaltung, Freunde meinten, wenn ich schon nicht so gut zum Frühling kann, dann muss er eben zu mir kommen. Im Laufe der Tage entwickelten sich an den mitgebrachten Zweigen vom Baumschnitt aus einem Garten zuerst Knospen und dann auch Blüten. Zum ersten Mal habe ich Apfelzweige in der Vase zum Blühen gebracht.
Wisst ihr, wie die Blüten duften? Herrlich.

Mal sehen, wie sich die allgemeine Lage in den nächsten Tagen entwickelt.
Am nächsten Mittwoch will ich eigentlich in meinen Stadtbezirksladen in Leipzig-Grünau gehen, zum Literaturtreff. Auch muss ich mal sehen, wie ich dahin komme.
Über diese inzwischen sehr eingeschworene „Gesellschaft“ in Leipzig-Grünau und über eine ganz rührige Frau und ihre Werke, die gute Seele des Trüppchens quasi, kann ich aber jetzt schon schreiben, vielleicht morgen schon.

Macht’s gut und bleibt schön gesund.

13 Gedanken zu „Zurückhaltung für die eigene Gesundheit und die der anderen.“

  1. Hallo Gudrun, ich wollte nur mal einen lieben Gruß da lassen! 🙂
    Ich finde auch, Zurückhaltung ist etwas, was wir alle solidarisch jetzt leisten sollten.
    Bleib auch Du gesund!

  2. Einen Plan B habe ich nicht, aber sollte ich Zuhause bleiben müssen, dann hätte ich hier genug zu tun. Da habe ich keine Sorge. Ich muss ja nun jeden Tag los, aber ich meide die öffentlichen Verkehrsmittel, was ich ja zum Glück kann. Es wird viel abgesagt, Veranstaltungen, Sitzungen…. und wir könnten unseren Laden zur Not auch dicht machen. Noch steht home office aber nicht an. Wir bekommen unsere Infos auch übers Robert-Koch-Institut, aber auch vom Universitätsklinikum. Das ist in Hamburg am stärksten involviert. Einkaufen gehe ich ja eh in eher kleineren Läden und Konzertkarten oder ähnliches haben wir für die nächste Zeit nicht. Ich fürchte allerdings, das Thema wird uns Monate beschäftigen. Mehr Sorgen als um mich selber mache ich mir um meine Mutter.

    1. Toll finde ich den Umstand nicht, aber gut, dass du dich um deine Mutter sorgst, liebe Frau Momo. Lass sie das wissen, es ist sehr tröstlich.
      Das Thema wird uns noch wochenlang beschäftigen. Es hat gerade erst angefangen und war immer mein Alptraum.

      1. Meine Mutter weiß, das wir uns kümmern. Haben wir ja nun auch in der Vergangenheit immer getan, wenn es nötig war. Sie macht sich große Sorgen, was ich auch verstehe. Nun steht bei uns doch home office an… am Montag nehme ich meinen Laptop mit ins Büro, damit ich die nötige Software bekomme. Ob ich dann direkt wieder nach Hause gehe, steht aber noch nicht fest. Wir erwarten mehr oder weniger, dass sie das Haus dicht machen, zumal am Montag hier die Ferien zu Ende sind und vermutlich nicht jeder Zuhause bleibt, der in einem Risikogebiet war.
        Meine Kollegin hat jetzt eh ein Problem, weil sie ein kleines Kind hat, das ab Montag nicht mehr in die Kita kann.

        1. Ich habe heute Bücher bekommen, Übergabe hinter der Tür. Wenn ich etwas brauche, soll ich mich melden. Das gibt mir verdammt viel Kraft.
          Ich gebe es zu, ich habe auch Angst und mache mir Sorgen.

  3. Rücksichtnahme ist das Wort der Stunde. Auch wer meint, eine Infektion selbst gut wegstecken zu können, trägt doch immer auch Verantwortung für seine Mitmenschen. Ich selbst nehme nur noch Termine wahr, die schon lange geplant und schlecht zu verschieben sind. Natürlich gehe ich einkaufen und an die frische Luft. Auch bin ich dankbar, dass ich nur noch einen Tag in der Woche in der Praxis arbeiten muss. Da mein Mann zu einer Risikogruppe gehört, war ich schon zu Zeiten der saisonalen Grippewellen vorsichtig. Meine Jahreskarte für die Museen wird nun wohl einstauben. Dafür gibt es einige Bonbons im Netz. Gestern übertrug der bbr die Oper „Carmen“und Igor Levit gab auf Twitter ein Klavierkonzert, das einige tausend Menschen sahen und hörten. Ich wünsche dir und allen, dass wir gesund und solidarisch bleiben.
    Liebe Grüße schickt Elvira

    1. Der rbb ist da überhaupt gut, rbb Kultur liebe ich regelrecht. Es wird wohl so rauslaufen, dass vieles nur virtuell laufen kann. Ich mache mir gerade einen Kopp, wie das mit unserem Literaturtreff klappen könnte. Es soll nicht alles wieder einschlafen.
      Ich gehöre auch zur Risikogruppe und ichbgebe zu, dass ich große Angst habe.
      Liebe Grüße an dich.

  4. Ich lebe ohnehin sehr zurückgezogen, da ist das mit dem Beschränken von sozialen Kontakten auf ein Minimum nicht schwer. 😉 Das, was mich am Corona-Virus am meisten beschäftigt ist, dass solch überaus winzige Geschöpfe, die man nur mit sehr, sehr starken Mikroskopen erkennen kann, unsere ganze „zivilisierte“ und hochtechnisierte Welt in Atem halten und quasi aushebeln können…
    Meine große Hoffnung ruht auf dem kommenden Frühling, denn es heisst ja, dass „der Corinna“ warme Temperaturen nicht gut bekommen. 😉
    Alles Liebe!

    1. Da haben wir etwas gemeinsam. Gerade war ich dabei, den Kopf wieder aus dem Sand zu strecken, da kam der Virus.
      Es gibt eine Studie aus den USA nachdem Corona nicht auf sommerliche Hitze reagiert. Schlimm wäre das. Im schlimmsten Fall wird es überall durchfegen, nur zeitversetzt.
      Ich grüße dich herzlich.

  5. Ich brauche keinen Plan B, weil ich so etwas wie Langeweile nicht kenne. Im stahlenden Kosmos meiner Psyche ist immer was los und soziale Kontakte … Bis auf die Cannabissprechstunde und mal ne Tasse Kaffee mit einer Freundin habe ich fast keine. Schade finde ich dass, wenn alles sich so weiter entwickelt, ich nicht nach Hamburg fahren werde, wie geplant. Aber das kann man auch verschieben. Habe ja virtuell Kontakt mit den meinen. Um mich und Viktor mache ich mir keine Sorgen, allerdings um so einige Freun!nnen, die durch Krankheit ein verstärktes Risiko haben und ja, ich informiere mich, allerdings nicht nur übers Robert Koch Institut, die Charite und so, sondern auch bei Naturmedizinern.

    1. Ich habe mal einen Plan B gebraucht. Mein halbes Leben zerkrümelte mir und ich war drauf und dran, aufzugeben. Da traf ich die Schafe und die Hütehunde.
      Schade, dass im botanischen Garten der Uni Leipzg alle Veranstaltungen abgesagt sind. Ich höre auch auf Naturmedizin, bin trotzdem nicht der Meinung, dass gegen alles ein Kraut gewachsen ist.
      Grüße in den Norden.

  6. Ach, ich gehöre zu denen, die um sich selbst keine Angst haben, nur um die anderen… Und mit so wenigen sozialen Kontakten (also privaten, Einkauf und Arbeit nicht gemeint) wird jeder einzelne wichtiger. Bitter: Freitag Nachmittag wurde unsere Familienfeier anlässlich Uromas 90. Geburtstag abgesagt. Freitag Nacht wurde ich „ausgeladen“ für den Tag selber (Montag), wo es ein Frühstück für ihre Nachbarn geben soll und ich bedienen wollte, weil ich „jung, extern und mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist“ bin. Jetzt lass ich meinen Frust am verwilderten Garten aus – wenigstens was nützliches tun. Vielleicht erhöhe ich noch die Sauberkeit in meiner Wohnung… Der Kopf versteht und hält alles für richtig, der Bauch rebelliert noch und ist ärgerlich. Bin aber heilfroh, dass Mama alles versteht und gut akzeptiert und sich auch den Einkauf bringen lässt.
    Liebe Grüße, seid vorsichtig und bleibt gesund!!!

  7. Ich hoffe sehr, dass du gesund bleibst Gudrun. Jeder hofft, dass es ihn mit dem Virus nicht erwischt. Doch es kann jeden treffen.
    Nun haben wir auch mal einen größeren Einkauf getätigt, ich kam mir so elend dabei vor. Aber 5 kg Kartoffeln, paar Konserven und Getränke sind keine Hamsterei. Einen gewissen Vorrat haben wir immer im Hause.
    Achte auf dich liebe Gudrun!

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