Manchmal ist es nur ein Moment.

die letzten Blüten

Eigentlich waren die beiden letzten Tge anders verplant, aber wir haben umdisponiert. Es war noch einmal so warm geworden (gestern 26 Grad), dass wir lieber im Garten waren. Unsere Pflanzen waren gekommen von der Baumschule Horstmann und die wollten noch ihren Platz in der Erde haben. Und danach reichte es, einfach nur zu sitzen, die Wärme noch einmal auf der Haut zu spüren und das Licht und die Farbenspiele des Herbstes zu genießen.
Manches dauert nur einen Moment, bleibt aber lange im Gedächtnis.

eine Schönheit für einen Moment
eine der letzten Rosen

Die letzten Blumen bleiben mir immer besonders im Gedächtnis, vielleicht, weil es schon lichter geworden ist auf meinen Blumenbeeten. An dieser Rose komme ich nie vorbei, ohne sie zu streicheln, zu fotografieren oder einfach die Nase in die Blüte zu stecken.

Bei den Herbstastern haben wir im Frühling den Wurzelballen auseinander gezupft. Sie danken es jetzt mit einen Blütenmeer. Ich mag diese Pflanzen sehr. Im Sommer stören sie die anderen Pflanzen im Staudenbeet nicht und wenn die sich langsam zurückziehen, dann haben die Herbstastern ihre Hauptsaison.
Die Insekten sind schon etwas taumelig und doch fliegen sie von Blüte zu Blüte und genießen das Gute, wenn auch nur noch für einen Moment.

alle Farben für einen Moment ins Licht gesetzt

Das ist der Moment, wo die Sonne dabei ist, hinter dem Horizont zu verschwinden. Die letzten Strahlen zaubern im Herbst ein Farbenspiel, was seinesgleichen sucht.
Unser Garten liegt neben dem Leipziger Auwald. Bei dem Anblick könnte man vergessen, wie sehr der Wald durch die extreme Trockenheit und Hitze der letzten Jahre leidet. Ich hoffe sehr, dass die natürlichen Wasserläufe renaturalisiert werden und uns diese einzigartige Vegetation erhalten bleibt.

Hoffnungsschimmer für einen Moment

Es wird langsam dunkel. Wir füllen noch einmal die Wasserstellen und Futterspender für die Vögel auf. Das Laub für das Igelbett haben wir an der gewohnten Stelle schon angehäufelt. Ich habe an einer Methode gearbeitet, um leichtere Gartenarbeiten im Sitzen ausführen zu können. Da wird eben der Stil der Harke auf eine für mich passende Länge zurecht gesägt. Hauptsache, ich kann meine kleine Gartenoase noch lange erhalten, für mich und meine Tiere.

18 Gedanken zu „Manchmal ist es nur ein Moment.“

  1. Ich wünschte, ich hätte den Enthusiasmus für den Garten wie du. Aber oft fehlt mir auch die Zeit, mich kümmern zu können. Es liest sich bei dir so wundervoll und hoffentlich kannst du dieses Fleckchen Erde noch lange genießen.

    1. Ich habe schon immer gerne in der Erde gebuddelt, liebe piri, und eigentlich hatte ich immer den Traum, mein Gemüse selber anzubauen. Es macht so stolz, wenn man Möhren, Bohnen, Erbsen u.a. im Korb hat aus eigener Ernte und ohne großen finanziellen Aufwand. Als das nicht mehr möglich war, weil sich meine Krankheit arg verschlechtert hatte, fiel ich erstmal in ein „Loch“. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich wieder soweit war zu sagen: Mach das, was du kannst und mache es wann du es kannst.
      Der Garten ist ein Stücke weg von meiner Wohnung. Mit Fridolin komme ich ganz gut hin und ich hoffe, dass es so bleibt. Allerdings kann ich mich nicht mehr lange hinsetzen, wenn es kalt wird. Da werde ich wohl nicht mehr im Garten sein.
      Liebe Grüße an dich

  2. Dein Gartentag muß ein guter gewesen sein. Und ich liebe diese Rose und auch Herbstastern (mochte ich bereits als Kind, diese keinen Sternchen).

    Meinst, das war der letzte Gartentag für dieses Jahr?

    1. So warm wird es nicht wieder werden und so wird sich die Gartenzeit beschränken, lieber Emil. Ich friere sehr schnell. Aber ich werde ihn trotzdem noch besuchen. Auf dem Fridolin sehe ich dann wahrscheinlich aus wie ein Mensch aus dem nördlichen Polargebiet. Das ist mir aber ein bisschen egal.
      Herbstastern mag ich auch sehr. Meine Mutter meinte zwar immer, dass sie nach Friedhof riechen, ich finde das nicht. Die Insekten feiern immer ein letztes großes Fest auf ihnen im Herbst. Ich setze mich da immer gerne daneben.
      Der Gartentag war gut, auch weil es so warm war und ich nochmal Sonne auf die Haut bekam. Und ich habe mich endlich durchgerungen, zu sagen, wo jemand anders für mich einige Pflanzen in die Erde bringen soll. Das ist mir immer zu schwer gefallen bis dahin.
      Liebe Grüße nach nebenan.

      1. „Nach Friedhof riechen“. Das ist hierzustadt der Duft von Frischluft, Koniferen, Herbstlaub, Honigquellen, Holz und brennenden Kerzen. Alles Gerüche, die bei mir positiv besetzt sind …

        Ich … Ich freue mich, daß Du endlich Dein Schweigen durchbrochen hast – ich finde, das ist eine wunderbare Sache.

        1. Ach, Emil, es ist schwer und jedes Mal wieder eine Überwindung. Die Mistkrankheit zwingt mich, einen Teil meiner Selbständigkeit aufzugeben. Das musste ich erstmal verdauen, dass nichts mehr besser wird. Ich war schon dabei, mich noch mehr zurückzuziehen, aber meine Nachbarn, die das alles schon durch haben, haben mir viel Mut gegeben. Und meine Familie ja auch.

  3. Da hast Du wirklich noch einmal ganz zauberhafte Momente eingefangen, liebe Gudrun. Bei uns war es nicht ganz so warm. Aber wir haben heute mit unserer Tochter in Bayern gesprochen. Sie sagte auch, dass sie noch einmal 26 Grad hatten. Auch sie haben die Wärme noch einmal sehr genossen. Bei uns waren es nur 16 Grad, aber auch das haben wir als sehr angenehm empfunden.
    LG von der Silberdistel

    1. Da kam so ein Schwapp Warmluft von der Sahara zu uns. Wir hatten das Glück, dass wir davon abbekommen haben. Als mir Herr E. sagte, dass wir an diesem Tag 26 Grad zu erwarten hätten, dachte ich erst, er will mich verarschen. Dann haben wir alle anderen Termine verschoben und sind in den Garten. Und das war auch gut so.
      Deine Tochter wohnt also auch ganz schön weit weg von euch. Ich bedauere es manchmal, dass keins meiner drei Kinder in meiner Nähe ist. Aber so ist das nun mal halt und ich freue mich, dass alle ihren Ort gefunden haben.
      Herzliche Grüße in den Norden.

  4. Wieder so schöne Fotos von deinen blühende Blumen.
    Die Rose ist so hübsch.
    Leider habe ich nur meine Blumentöpfe auf der Terrasse zum Bepflanzen.
    Blüht zwar auch schön, aber meinen Garten vermisse ich schon.

    Liebe Grüße Marion

    1. Meinen Balkon liebe ich sehr, aber er ersetzt den Garten halt auch nicht. Ich kann gut verstehen, dass du deinen Garten vermisst.
      Jetzt sahen manche Rosen besser aus als im Sommer. Trotz Gießen hatten sie unter der Hitze und Trockenheit zu leiden. Jetzt ist es fast so, als wollen sie zeigen wie schön sie sind. Die rotr Rose hat schon einiges mitgemacht. Sie musste schon ihren Standort wechseln und musste auch schon wegen nötiger Baumaßnahmen herunter geschnitten werden. Sie hat nichts übel genommen.
      Liebe Grüße zu dir.

  5. Was für schöne Eindrücke. Du hast recht, es sind immer diese letzten Blumen und Farben, die einen besonders im Gedächtnis bleiben und durch den Winter helfen. Ich habe vorgestern meine Tulpenzwiebeln gesetzt. Hab es schön.

    1. Um die Frühblüher kümmere ich mich gar nicht mehr. Leider. Im Frühling ist es mir oft noch zu kalt für den Garten. Ich sehe sie dann kaum. Mein Staudenbeet habe ich aber ganz gut im Griff. Ich werde es dann noch mit Laub abdecken und dann kan. es bin zum Frühling ruhen.
      Ein kleines Beet mit Färbepflanzen möchte ich gerne anlegen. Färben werde ich kaum noch, aber viele der Pflanzen sind sehr schön.
      Liebe Grüße an dich.

  6. Es wird langsam still draußen. Alles Obst ist geerntet, die ersten Pflanzen – einjährig – entsorgt, die übrigen Töpfe zusammen gestellt, bald müssen die Gartenmöbel hinein. Und dann ist es geschafft. Bis zum Frühjahr.
    Die Vögel werden täglich gefüttert und es ist so eine Freude, sie zu beobachten. Haubenmeise und Schwanzmeise haben sich dieses Jahr bei uns eingefunden, das freut mich besonders.
    Liebe Abendgrüße zu dir Gudrun.

    1. Hallo, liebe Kerstin,
      die Schwanzmeise war in diesem Jahr auch zum ersten mal an meiner Futterstelle. Ich musste erstmal „gockeln“, wer mich da besucht. Fotografieren konnte ich sie nicht. Sie waren zu sprullerich.
      Stimmt, Einjäriges habe ich auch schon entsorgt. Die ersten Kästen auf dem Balkon sind weggeräumt. Es wird leerer. Es tut mir aber gerade gut, dass es stiller geworden ist.
      Ich schicke dir ganz liebe Grüße in die Aue.

  7. Ja, liebe Gudrun, solch einen Tag muss man für draußen nutzen. Schön, dass du so einen wunderbaren Tag hattest. Die Wärme hat dir sicher gutgetan.
    Eine wunderschöne Rose ist das. Ich hatte früher auch mal Rosen im Garten. Eine roch besonders gut, und immer wenn ich vorbei ging, musste ich dran riechen. Herrlich war das. Aber das war ein anderer Garten in einem anderen Leben.
    Ich schicke dir liebe Grüße,
    Martina

    1. In einem anderen Leben bin ich fast immer mit einer Frau zusammengestoßen, wenn ich es eilig hatte, um meine Garage herum zu kommen. Ich war da noch eine Flitzpiepe und sie hatte die Nase in der Kletterrose an der Garage. „Ich komme hier nie vorbei, ohne zu riechen“, meinte sie. 😀
      Die Rose in meinem jetzigen Garten sieht nur schön aus, duftet aber nicht.
      Die Wärme hat mir wirklich gut getan. Ich muss solche Tage unbedingt nutzen.
      Herzliche Grüße an dich

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