So. Nun aber mal wieder ran an die Tastatur. Es wird Zeit. Ich möchte euch heute meinen ganz besonderen Nachttopf zeigen und was es mit ihm auf sich hat. Nein, eklig oder schlüpfrig wird jetzt nichts. Es ist nur so, dass ich im Moment fast nur zu Hause bin, nicht mit großartigen Erlebnissen aufwarten und keine tollen Bilder zeigen kann. Für einen winzigen Moment habe ich mal wieder darüber nachgedacht, mit dem Bloggen aufzuhören. Es war aber nur ein Moment.
Jetzt kläre ich mal das Ding mit dem Nachttopf auf
Dass mir nicht die Decke auf den Kopf fällt in dieser besonderen Situation, könnt ihr euch sicher denken. Dazu bin ich zu umtriebig, dass mir langweilig werden konnte. Im Moment spinne ich noch einmal weiße Wolle für meinen Pullover. Bald verspinne ich graue Gotlandwolle aus Mügeln im Landkreis. Ich freue mich schon sehr darauf.
Ich bin sehr froh, dass ich meinen Balkon habe und manchmal lasse ich mir helfen, mein Spinnrad nach Draußen zu bugsieren. Wenn ich dann rufe:
„Halt, mein Nachttopf muss auch mit!“, schauen meine Helfer immer leicht pikiert. Dabei ist der „Nachttopf“ ein Milchtopf, den ich mal auf einem Flohmarkt gekauft hatte. Er steht immer neben meinem Spinnrad und muss alles aufnehmen, was ich noch beim Spinnen aus der Wolle sortiere.
Da sieht man noch ein bisschen, was mein „Nachttopf“aufnehmen muss: Knötchen in der Wolle, Verschnitt beim Scheren, Stalleinstreu und so was. Im Gestrick möchte ich das nicht haben. Es stört und kann pieksen.
Zeit, Neues zu lernen
Ich könnte meine Mundbedeckung aufsetzen und mal los fahren zu meiner Freundin. (An dieser Stelle Danke an alle Freunde, die sich die Mühe gemacht haben, mich damit zu versorgen.)
Meine Freundin will von mir gezeigt bekommen, wie man eine Bumerangferse ohne Loch strickt und ich will mit dem Raglan-Pullover anfangen.
Nein, ich halte mich zurück. Ich bleibe zu Hause. Ich muss nicht die Straßenbahn füllen. Ein bisschen Besonnenheit und Selbstdisziplin dürften wohl drin sein.
Vielleicht ist jetzt gerade eine gute Zeit, Neues zu lernen. Ich probiere das. Und eine Gusche zum Fragen habe ich ja auch noch.
Lasst euch nicht die Decke auf den Kopf fallen, bleibt besonnen und bleibt vor allem gesund.
Ist der hübsch, der Nachtmilchtopf! Ich hab bloß eine leere Kaffeedose neben dem Spinnrad für all den genannten Kram, der nicht in den Faden gehört… Dafür rollen meine Wollknäuel beim Stricken in einer feinen großen Tonschale, die meiner Schwester mal zugelaufen ist. Und die Wolle zum Spinnen ruht in einer blauen gläsernen (ehemaligen) Salatschüssel. Irgendwer wollte mir mal ein schönes Körbchen schenken für die Wolle – diejenige hatte selbst aber nichts mit Wolle zu tun und wusste folglich auch nicht, dass im Körbchen alles hängenbleibt, wenn man es nicht mindestens mit Stoff gefüttert hat. Nee, die Küche gibt schon die schönsten Sachen her für die Fusselveredelung!
Alles Gute für Jan unbekannterweise (es geht irgendwie immer weiter!) und Du, pass weiterhin so gut auf Dich auf, das ist überhaupt nicht egoistisch!!!
Liebe Grüße!
Es ist immer interessant, solche Kleinigkeiten über jemand zu erfahren, liebe Annette. Das macht den anderen Menschen richtig liebenswert. Ich kann mir jetzt gut vorstellen, wie du am Spinnrad sitzt und würde mich gerne daneben setzen.
Ich passe auf mich auf. Ganz bestimmt, denn ich will leben, spinnen, Geschichten erzählen … Da nehme ich auch jetzt einige Einschränkungen hin.
Liebe Grüße zu dir.
Dein Nachttopf ist ja allerliebst!… Dass das Oktoberfest vernünftigerweise abgesagt wurde, stört mich weiters nicht, von solchen „Events“ war ich nie ein großer Fan. Aber dass es heuer wohl keine Auer Dult geben wird, auf der man unter vielen anderen feinen und skurrilen Dingen solch schöne Raritäten bestaunen und erwerben kann, das schmerzt mich schon ein wenig…
Nun ja, es hilft nix… Wir schaffen das. Und dann wissen wir solche Dinge wie Ausflüge, unbeschwerte Trambahn- und Zugfahrten, Volksfeste und Märkte bestimmt noch besser zu schätzen als zuvor…
Herzliche Grüße!
Oh ja, wir schaffen das! Wir müssen auch Margot, denn du musst ja mal noch nach leipzig kommen. Und ich muss bis dahin wieder mobiler geworden sein.
Liebe Grüße an dich
(Hach, wie ich dich um deine schöne Heimat beneide.)
Nein, langweilig wird es mir auch nicht, aber dennoch vermisse ich meine beiden Töchter und auch meine Freundinnen sehr. Zuweilen tut es richtig weh innen drinnen: Aber ich habe mich entschieden konsequent zu sein, weil ich die Verantwortung sehe, die wir jetzt alle füreinander tragen. Beim Einkauf trage ich einen Mundschutz weil ich meine Mitmenschen damit schützen kann, mich selber schützt er ja nicht wirklich. Zu wünschen wäre es, wenn alle den Mundschutz tragen würden, aber ich fühle mich in dieser Situation eher wie in einer Außenseiterposition. Liebe Gudrun, mach weiter so, gib die Hoffnung und die Sicht auf das Positive nie auf. Es wird schon alles gut werden!
Bei uns ist der Mundschutz jetzt angeordnet. Es geht leider nicht, wenn man nur auf Freiwilligkeit setzt. Und dann ist das Geschrei wieder groß, dass in die freiheitlichen Rechte eingegriffen wird. So eine Situation hatten wir noch nie und hinterher werden wir klüger sein. Aber bis dahin sollten wir wirklich alles machen, was helfen könnte, diese Geschichte zu überstehen. Und da diskutiere ich eben jetzt nicht um des Kaisers Bart.
Mir fehlt meine Familie auch sehr und meine Freundin stellt mir immer mal was vor die Tür. Ich kann sie jetzt nicht mal drücken. Aber irgendwann bestimmt.
Beate, wir sehen uns.
Sicher gibt es Menschen, die nur bloggen, um sich und ihre großartigen Erlebnisse und Bilder zu präsentieren. Die haben halt ihre Leser. Dann aber gibt es Menschen, die uns teilhaben lassen an ihrem echten Leben, den kleinen Dingen, den Dingen, die ein Menschenleben ausmachen. Dazu gehörst du! Also zeig uns weiter deine Schätze, teile mir uns deine Gedanken. Die alltäglichen Sorgen und Freuden.
Liebe Grüße,
Elvira
Danke, liebe Elvira. Ich werde mir deinen Kommentar zu Herzen nehmen. Wirklich. (Und alle Unsicherheiten beiseite schieben.)
Ich schicke dir liebe Grüße
Diese Milchtöpfe kenne ich auch noch, sie waren oft mit schönen Motiven bedruckt. Einen einfachen ohne Muster habe ich noch, nehme ihn manchmal zum Soße anrühren.
Man muss sich beschäftigen, damit man nicht verrückt wird. Ich kann wenigstens noch auf Arbeit, in den Garten, in die Aue. Gestern war ich meine Mutti nach Wochen besuchen, sie wohnt 15 km weit weg.
Mundschutz haben wir gestern in der Firma bekommen, ich brauche ihn nicht im Büro und kann ihn privat nutzen.
Liebe Grüße zu dir Gudrun.
Liebe Kerstin, bleib gesund, denn ich will dich noch oft in der Aue begleiten.
Herzliche Grüße zu dir