Errötet durch Johanniskraut (Rotöl)

Wir waren unterwegs, der Herr E. und ich. Da entdeckte ich, weit weg von Straßen und anderem Gedöhns, wunderbar blühendes Johanniskraut. Weil ich es haben wollte, „hutschte“ ich vom Fridolin herunter. Herr E. half mir beim Pflücken.

meine Zeichnung vom Johanniskraut
Meine Zeichnung vom Johanniskraut. Zum Zeichnen komme ich wahrscheinlich erst wieder im Winter.

Ich brauchte vor allem die Blüten vom Johanniskraut. Rotöl wollte ich herstellen, weil mein Rheuma auch die Haut nicht in Ruhe lässt. Seit jeher wird das Johanniskraut-Öl dank seiner entzündungshemmenden und wundheilenden Wirkung bei schlecht heilenden Narben, Verbrennungen und Sonnenbrand angewendet. Und mir hat es auch schon gute Dienste geleistet.

die Blüten vm Johanniskraut werden gezupft

Rotöl herzustellen ist kein Hexenwerk.

  • Die Blüten vom Johanniskraut werden abgepflückt und in ein Glas gefüllt. Bis zu 2/3 sollte es gefüllt sein.
  • Dann füllt man das Glas mit Pflanzenöl auf, dasss alles bedeckt ist. Ich habe Olivenöl verwendt.
  • Sechs Wochen muss es nun ziehen an einem hellen Platz, aber nicht in der prallen Sonne. Jeden Tag sollte man den Inhalt umrühren und das Glas wieder verschließen

Nach Ablauf wird das Öl gefiltert und ist einsatzbereit.

Das Rotöl muss jetzt reifen.

Ich muss mir immer aufschreiben, wann das Öl abgegossen werden soll. Da ich immer mehrere solcher Projekte am Wickel habe, merke ich mir das manchmal einfach nicht.
Rotöl heißt übrigens so nach der Farbe des fertigen Öls. Wenn man die Blüten abzupft, sieht man die rote Farbe an den Fingern.

Rote Finger! Deshalb heißt das fertige Johanniskraiut-Öl so.

Johanniskraut-Öl erhöht die Lichtempfindlichkeit. Ich werde das und die Creme, die ich herstellen werde, vor allem im Winter nutzen. Ein ausgedehntes Sonnenbad im Sommer fällt aus.
Aus der Salbenküche berichte ich garantiert später auch noch. Mit meinen Selbermach-Akti0nen spare ich eine Menge Geld. Nur ein bisschen Arbeit habe ich damit. Und die investiere ich gerne.

18 Gedanken zu „Errötet durch Johanniskraut (Rotöl)“

  1. Es begeistert mich, wie Du zeichnest. Dieses Talent habe ich leider nicht. Meine Zeichnungen sehen wie Kinderzeichnungen aus, was meine ehemaligen Schützlinge immer amüsiert hat. Ich steh dazu 😉
    Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit, ja, das habe ich schon gehört und gelesen. Ich bin keine Sonnenanbeterin, aber viel zu Fuß unterwegs, da müsste ich sehr aufpassen.
    Es ist fein, wenn es Dir so eine gute Wirksamkeit erweist.

    Ich wollte Dir schon länger schreiben, dass Du mich sehr inspiriert hast, liebe Gudrun: Ich habe vor kurzem meine ersten beiden Paare von selbstgestrickten Stulpen zur Fertigstellung gebracht und an kalten Tagen schon große Freude damit gehabt!
    Schicke Dir herzliche Grüße, Chris

    1. Oh, das freut mich sehr, weil es wirklich gut tut, warm und tröstend. Wenn mein Physiotherapeut mich mit den Stulpen sieht, sagt er: „Oh, heute kein Sportraum. Heute ist die Liege angesagt.“
      Kinderzeichnungen gefallen mir übrigens. Ich habe immer gestaunt, wie kreativ und ehrlich Kinder zu Werke gehen.
      Sonnenanbeter bin ich auch nicht. Mein Vitamin d ist im Keller und es hat nichts mit der Sonne zu tun, aber mit meinem Rheuma schon.
      Das öl ist ist schon wieder etwas röter geworden.
      Herzliche Grüße zu dir.

  2. Wieder einmal bewundere ich deine Kräuterfee-Fähigkeiten.
    Das Resultat sieht vielversprechend aus und hilft bestimmt fabelhaft.
    Und dein gemaltes Johanniskraut ist grosse Klasse!
    Einen lieben Sonntagsgruss,
    Brigitte

    1. Als ich vor Jahren mit einer kleinen Schafherde unterwegs war, musste ich immer schauen, was auf einer Wiese wächst, ehe ich die Schafe drauf führe. So konnte ich mein Kräuterwissen reaktivieren. Und weil ich dann auch freie Zeiten hatte, habe ich überlegt, welche Kräuter ich nutzen kann, fernab von der Schafwiese. So fing es an. Schafe habe ich leider nicht mehr um mich herum. Die Liebe zur Natur und den Kräutern ist geblieben.
      Herzliche Grüße zu dir, liebe Brigitte.

  3. Jetzt aber zu meinem richtigen Kommentar: Johanniskraut habe ich zur Stimmungsaufhellung ausprobiert – kann es aber nicht nutzen, weil meine Haut viel zu empfindlich reagiert. Der ganze Körper juckte mich und ich bekam Pickel. So musste ich entscheiden und hab jetzt Lavendelöl entdeckt.

    Sonntagsgrüße mit Sonnenschein und Regen

    1. Lavendelöl ist auch etwas Tolles. Ich mag es sehr, schlafe gut ein, wenn es nach Blumenwiese riecht. In Johanniskraut ist Lithium enthalten. Das verträgt nicht jeder und ja, da muss man auf seinen Körper hören und auch immer mal die Mittelchen ändern.
      Liebe Grüße ins Dörfchen
      (Hach dort könnte man bestimmt feine Kräuter sammeln.)

  4. Das ist eine feine Sache und wird dir sicher gut tun. Ich nehme für Körperöl und für medizinische Öle Hanföl als Basis, weil auch das noch mal entzündungshemmend wirkt. Nur mal so als Anregung. Alles Liebe

    1. Gut zu wissen. Für solche Tipps und Anregungen bin ich immer sehr dankbar.
      Ich habe das große Glück, dass Johanniskraut hier wächst. Ich muss nur ein Sträußchen davon mitnehmen. Früher habe ich es auch zum Wollefärben genommen. Das mache ich nicht mehr und so hat das Kraut fast seine Ruhe vor mir.
      Liebe Grüße

  5. Gudrun, an dir ist echt eine Frau Apothekerin oder Pflanzen-Gesundheits-Fachfrau verloren gegangen. – Und nach deiner Zeichnung würde sogar ich Pflanzenlegasthenikerin Johanniskraut erkennen.
    Und tschüss!

    1. Ich lese tatsächlich viel über die Wirkungsweise von Pflanzen, in Apothekerzeitungen und bei Unis. Die Uni Halle forscht auf dem Gebiet und veröffentlicht auch. Meine Spitzwegerich Salbe gegen Juckreiz und Mückenstiche verteile ich immer fleißig an Freunde und Familie. Im Salben rühren bin ich schon ganz gut.
      liebe Grüße an dich.

  6. Liebe Gudrun,
    Danke für deine Erklärungen. Es hat auch mich inspiriert. Unterwegs mit meinem Hundemädel habe ich Johanniskraut entdeckt. Natürlich habe ich ordentlich davon gepflückt. Schon das pflücken macht gute Laune und hilft gegen die wetterbedingten Stimmungsschwankungen, die mich immer mal wieder einholen. Seit ich alleine lebe bin ich dafür anfälliger geworden. Aber es gibt ja ein Kraut das da einfach so auf der Wiese wächst. Ich habe es gleich in Gläser gezupft. Nur das Olivenöl ist mir ausgegangen. Ich werde Morgen ein neues besorgen und nachfüllen.

    1. Los zu ziehen und die Kräuter zu holen ist an sich schon schön. Ich habe mir auch manchmal Sträuße von Wildblumen ins Haus geholt. Meine Laune wurde zusehends besser. Ich mach das heute noch, denn über Wiesen kann ich ganz gut rollern mit dem Rollstuhl. Oft komme ich dabei in Gespräche, weil mich Leute fragen, was ich da sammele und warum. Das ist immer recht lustig und auch gut, weil ich so unter Leute komme. Direkte Veranstaltungen mache ich ja nicht mehr. Die waren meist im Landkreis und da komme ich nicht mehr hin.
      Wie geht es eigentlich dem kleinen Drachen?
      Liebe Grüße zu dir ins Ländle.

      1. Liebe Gudrun,
        Der kleine Drache ist ziemlich einsam in seiner Höhle. Er ist traurig, lustlos und lässt die Flügelchen hängen….
        Ich werde mal mit ihm sprechen.

        1. Mach das! Und drück ihn mal von mit, denn wir kennen uns ja schon. Ich mag ihn sehr und würde mich freuen, wenn er aus seiner Höhle käme.

  7. Liebe Gudrun,
    wow, was für ein guter Tipp mit dem Johanniskrautöl. Das werde ich auch mal ausprobieren. Danke.Johanniskraut blüht gerade so schön in meinem naturnahen Garten.Habe deine wundervollen Gartenimpreessionen gesehen, Gückwunsch zu so einem kleinen Paradie.
    Alles Liebe.
    Gruß Helga

    1. Hallo, liebe Helga,
      ich hätte gerne Johanniskraut im Garten, aber alle Versuche, es bei mir anzusiedeln, schlugen bisher fehl. Mit dem Beifuß hat es allerdings geklappt. Der wächst jetzt fein.
      Labkraut hätte ich auch gerne, aber ich schätze, auch das lässt sich nicht einfach umsetzen. Ich werde es also wieder mit Samen versuchen.
      Herzliche Grüße an dich.

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