Frauenbewegung im 19. Jh in Leipzig
1865 gründete Louise Otto-Peters zusammen mit Auguste Schmidt, Ottilie von Steyber und Henriette Goldschmidt den Leipziger Frauenbildungsverein. Außerdem berief sie noch Im gleichen Jahr berief sie die erste deutsche Frauenkonferenz nach Leipzig und wurde Mitbegründerin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins.
Leipzig gilt als Wiege der deutschen Frauenbewegung im 19. Jahrhundert. Gerade am heutigen Tag ist es mir ein Bedürfnis, diese Frauen zu erwähnen und ihren Beitrag für Frauenrechte.
Im §1 in der Satzung des Vereins heißt es:
„Der Allgemeine Deutsche Frauenverein hat die Aufgabe, für die erhöhte Bildung des weiblichen Geschlechts und die Befreiung der weiblichen Arbeit von allen ihrer Entfaltung entgegenstehenden Hindernissen mit vereinten Kräften zu wirken.“
Der Frauenverein gründete u.a. eine Sonntagsschule für junge Mädchen, eine Bibliothek für unbemittelte Frauen, ein Büro für Abschreiberinnen und Stellenvermittlung. Auch die Bildung von Volkskindergärten wurde durch den Verein gefördert.
Großen Anteil daran hatte Henriette Goldschmidt, die 1911 sich ihren Lebenstraum erfüllte und die „Hochschule für Frauen in Leipzig“ gründete. Die Henriette-Goldschmidt-Schule ist auch heute noch eine feste Hausnummer in Leipzig.
Und heute?
Heute, am Internationalen Frauentag, war mir mal so, zu schauen, wo wir heute stehen, was die Frauenrechte angeht. Vieles ist erreicht worden, aber die Säge klemmt noch an einigen Stellen gewaltig. Gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt es immer noch nicht und überhaupt habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass wir ein ganzes Stück zurück geschlittert sind.
Es gibt eine Studie zur „Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit“ von der Hans-Böckler-Stiftung dazu. Ich verlinke sie mal für die, die es interessiert.
Persönliches Fazit
Als ich vor nunmehr vielen Jahren an der pädagogischen Hochschule in Leipzig tätig war, gab es dort eine Forschungsgruppe „Frauenrechte“. Ich habe mich gedrückt , wo ich nur konnte, um da nicht mitarbeiten zu müssen. (Der Grund waren persönliche Erfahrungen, die mit der Hochschule nichts zu tun hatten. Vielleicht habe ich mal dem Mut und schreibe darüber.)
Vor einiger Zeit sagte eine Freundin im Gespräch zu mir: „Du machst doch auch, was dein Mann oder dein Sohn dir sagen.“ Ähhhh, nein! Ich hole mir von ihnen auch mal Rat, denn wir sind ein gutes Team, aber einen Kopf zum Denken habe ich selber.
Vielleicht sollte ich nun mal meine Haltung von anno dunnemals überdenken und mich mehr einbringen, was Frauenrechte anbelangt, denn schon 1848 sagte Louise Otto-Peters :
„Die Geschichte aller Zeiten hat es gelehrt und die heutige ganz besonders, daß Diejenigen, welche selbst an ihre Rechte vergessen zu denken, auch vergessen wurden.“
Liebe Gudrun, danke für für den Ausflug in die Geschichte, das wusste ich alles nicht.
Was nun das heute betrifft … nun, 40 Jahre habe ich in Frauengruppen gearbeitet und bin zu jeder Frauentag Demo gegangen, also in meinem Umfeld, seit einigen Jahren gehe ich nicht mehr, weil ich das Gefühl habe, seit 40 Jahren für die selben Sachen auf die Straße zu gehen. Vielleicht ist das falsch. Mag sein. Aber mir kommt es wie eine leere Handlung vor.
Das kenne ich, liebe Karin. Ich bin gerade am Überlegen, wie ich mich für Frauenrechte einsetzen kann. Die Organisationen gefallen mir oft nicht und manche fast militant auftretende Mitarbeiter auch nicht.
Vielleicht ist es besser, sich im kleinen Kreis um Frauen zu kümmern oder von den Frauen aus anderen Ländern zu erzählen. Vielleicht sollte man ein Buch schreiben über ein Frauenschicksal? Ich weiß es noch nicht. Mal sehen, wohin es mich treibt.
Liebe Grüße an dich. Schön, dass du da warst.
Da geht es mir ganz ähnlich. Ich habe Veranstaltungen mit Frauen gemacht und in kleinen Gruppen hat es was gebracht. In großen fühle ich mich nicht wohl. Zur Zeit fehlt mir die Kraft wieder etwas zu untrenehmen. Aber schaun wir mal.
Es ist jetzt der zweite Sonntag wieder zu Hause. Viel Zeit ist also nicht vergangen, aber es wird noch dauern, bis ich wieder richtig auf den Beinen bin. Ungeduldig bin ich und manchmal ninglich. Es nützt aber nichts, da muss ich durch. Und dann ist der Kopf auch wieder frei für Projekte.