Kräuter, ein Wälzer und eine Dalienknolle im Winterschlaf.

Es geht mir immer nur dann gut, wenn Hände und Kopf genug zu tun haben.

letzte Kräuter für Gewürze und Tee

Heute habe ich die letzten Kräuter abgerebelt und in die Behältnisse gepackt. Die Gartenkräuter sind in die Gewürzgläser gewandert und Melisse und Pfefferminze in meine Teemischung. Die ist mir gut gelungen. Weder dröhnt etwas vor, noch ist etwas aufdringlich im Geschmack. Bei mir gibt es jetzt jeden Tag eine große Kanne Tee. Und der tut gut.

Die letzten Kräuter

Die Freundin in der Elsteraue hatte mich auf die Idee gebracht, die Teemischung selber zu sammeln, zu trocknen, zu rebeln und zu mischen. Sie hat ihrer Mischung allerdings Wermutkraut zugefügt. Und folglich ist sie jetzt bitter, aber wie. Ich habe auch ein Gläschen mit Wermutkraut für den Notfall, aber in die Teemischung kommt das nicht. Wie sagte meine Oma aus dem Altenburgschen? „De Warmte is en Mochentee.“

die letzten Kräuter
die letzten Kräuter für’s Gewürzregal und die Teemischung

Ein Wälzer auf den Knien und dazu Kräuter-Tee im Glas

Die Enkelin von Herrn E. wollte uns Anfang Dezember besuchen. Ich habe sie ewig schon nicht mehr gesehen. Sie war noch klein, als sie mich bei den Schafen besuchte. Jetzt studiert sie in Karlsruhe. So ein Treffen wäre schön gewesen, jedoch wir lassen es. Bei den aktuellen Corona-Zahlen und vielleicht noch aufgeregten Fußballfans muss keiner mit Bussen und Bahnen fahren. Es ist besser so.

Ich nutze die Zeit und die Ruhe jetzt, mich unter anderem mit meinem Bildbearbeitungsprogramm zu beschäftigen. Ich kenne bei Weitem noch nicht alle Möglichkeiten. Den fetten Wälzer kann ich mit meinen Rheuma-Händen kaum halten. Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen.

Wälzer auf den Knien und Tee meiner Kräuter in der Hand
Wälzer auf den Knien und den Tee der Kräuter in der Hand

Die Räpitz-Dahlie geht in den Winterschlaf

Nicht nur die letzten Kräuter sind heute in ihren Behältnissen verschwunden. Meine Räpitz-Dahlie (benannt nach einem früheren Wohnort) ist heute auch in ihr Winterquartier gebracht worden. Ich mag es zum Beispiel gar nicht, Pflanzen nach der Blühsaison weg zu werfen. Statt dessen hab ich sie in Hobelspäne und in eine Papiertüte verpackt und Herr E. hat sie in den Keller getragen. Mal sehen, ob die gesunden Knollen es über den Winter schaffen und mich wieder mit Blüten erfreuen. Wenn ja, dann wird die Dahlie auf meinem Balkon bleiben und wachsen dürfen.

Es sind zwar gerade gerade keine guten Zeiten und auch die täglichen Nachrichten verheißen nichts Gutes, aber ich würde euch alle am Liebsten zu einem Kräuter-Tee einladen, sowohl zur Verkostung als auch für ein bisschen Wärme und Gemütlichkeit. Wer weiß, vielleicht machen wir das mal, wenn wir alle diese Pandemie überstanden haben, im Sommer auf der Kräuterwiese.
Lasst es euch gut gehen bis dahin. Ich wünsche es euch von Herzen.

16 Gedanken zu „Kräuter, ein Wälzer und eine Dalienknolle im Winterschlaf.“

  1. Ich würde wahnsinnig gern kommen – aber bitte ohne Kräutertee, das ist so absolut nichts für Mutters Tochter.
    Verliere nicht den Mut – mehr oder weniger sitzen wir alle in einem Boot und gehen NICHT unter.
    Liebe Nachtgrüße zu dir

    1. Aber kosten müsstest du mal. Der ist gut und duftet, es sind Blüten drin (z.B. Malven, Wildrosen, Ringelblumen …). Und dann bekämst du Schlehensaft. Für dich würde ich den rausrücken und ein bisschen lila ist er auch noch.
      Nein, den Mut verliere ich nicht. Ich habe dafür keine Zeit.
      Herzliche Nachtgrüße zurück.

      1. Schlehensaft – wie lange habe ich den nicht getrunken? Im Reformhaus gibts den. Ist es nicht so, dass er den Mund zusammenzieht? Sonntagmorgengrüße

        1. Ich finde den gar nicht so sauer, habe aber auch etwas, wenn auch wenig, Zucker dran. Ich nasche ja auch mal einige Schlehen vom Strauch. Die kann man essen, nur ihre Kerne nicht, weil sie in der Verdauung Blausäure bilden. Beim Sammeln traf ich auf drei größere Jungs, die mich fragten, was ich da sammele. Wir haben dann auch mal gekostet. Einer spuckte die Schlehe sofort aus, einem anderen schmeckte sie und der Dritte meinte nach kurzem Zögern, dass er sich daran gewöhnen könnte. Das ist genau das Problem: Wir sind zuckerverwöhnt.

      2. Gudrun, ich koste den gern – allerdings nur unter einer „Bedingung“ – da darf keine Pfefferminze drin sein – alles andere kann ich mir gut vorstellen, natürlich am meisten den Schlehensaft. Aber vor Pfefferminze kann ich beim Wegrennen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen – ich weiß nicht, warum. Ich schrieb ja mal in meinem Blog, dass mein Ex in seinem Garten welche angebaut hat und es dann beim Familienabendbrot Pfefferminztee gab – das waren die Abende, wo ich im anderen Zimmer gegessen habe, weil mir schon von dem Geruch schlecht wurde.

        1. Pefferminze habe ich in einem Extraglas. Wer einen solchen Tee haben möchte, bekommt ihn. In meiner Mischung wäre mir das zu intensiv, d.h. von allem anderen schmeckt man nichts mehr. Ich habe meine Mischung nach Gutdünken gemacht und hoffe, dass es mir im nächsten Jahr auch wieder so gelingt.

  2. Oh ja, lass uns ein Tässchen Tee trinken. Du hast mich auf den Geschmack gebracht, ich werde nächstes Jahr auch Kräutersammeln und meinen Tee selber mischen. Ich wünsche mir ein Dörrautomaten. Da muss ich dringend mit Herrn Braun drüber reden. Hab es schön, ich mummele mich auch ein.

    1. Das lohnt sich wirklich, der Dörrautomat. Nur Porree-Ringe und Knobi sollte man nicht im Haus damit trocknen. Da haben alle anderen garantiert was davon.
      Die Teekräuter trockne ich immer an der Luft, in kleinen Sträußchen, nie in der Sonne. Rede mal mit Herrn Braun. Er bekommt ja auch was ab.
      Liebe Grüße

      1. Da Herr Braun Schwabe ist, ist es nicht so einfach ihn zum Kaufen von irgendwas zu animieren. Das braucht Zeit. Sein Motto ist „Mer kaufad nix!“
        Aber wenn es mir zu bunt wird kaufe ich und wenn das Teil erst mal da ist, sieht er irgendwann die Nützlichkeit ein.

        1. Ich habe auch lange gezögert, weil ich nicht jedes Küchenutensil haben muss. In meiner vorherigen Wohnung habe ich vieles auf dem Balkon getrocknet, aber jetzt wohne ich unten und hier sausten auch mal Mäuse herum. Zumindest am Anfang. Den Backofen habe ich nie genommen. Das war mir zu energieintensiv. Aber ohne Hilfsmittel bekam ich manches nicht trocken. Jetzt bin ich froh, dass ich das Dingens habe.

  3. So ein Kräutertee ist wirklich etwas Feines, liebe Gudrun. Bei uns gibt es zum Abendessen immer Kräutertee. Gerade in der kalten Jahreszeit wärmt er besonders gut. Meine eigene Teemischung besteht nur aus den Kräutern aus dem Garten. Aber auch damit kann man schöne Varianten zusammenmixen. Gern trinken wir auch einfach nur Pfeffitee. Aber selbst da habe ich verschiedene Minzen gemischt. Sehr lecker!
    Ich finde es auch immer schade, Pflanzen wegzuwerfen. Dahlien lassen sich aber gut überwintern. Ich habe die Knollen immer in Gefäßen mit Blumenerde überwintert. Das hat bestens geklappt. Im Moment habe ich keine Dahlien in meinem Garten. Die Schnecken sind hier furchtbar gefräßig und Dahlien mögen sie ganz besonders gern.
    Auch Dir, liebe Gudrun, alles Gute und bleib auch Du schön gesund wünscht Dir die Silberdistel

  4. Vielen Dank, liebe Silberdistel für deine guten Wünsche.
    Meine Kräuter sind größtenteils auch aus dem Garten. Der Rest sind Blüten von Schlehe und Holunder, Lindenblüten aus der Allee um die Ecke und Spitzwegerich aus der Elsteraue. Schon das Sammeln war eine feine Sache. Darauf freue ich mich schon für das nächste Jahr, auf Sonne und Wärme.
    Mal sehen, ob ich die Dahlie über den Winter bekomme. Es ist ziemlich warm im Keller.
    Herzliche Grüße an dich, liebe Silberdistel.

  5. Ich trinke jeden Abend einen knappen Liter Kräutertee. Allerdings, da ich weder einen Garten habe noch wüsste, wo ich hier Kräuter sammeln könnte, kaufe ich fertige Mischungen. Ganz profane Teebeutel. Allerdings versuche ich wenigstens darauf zu achten, dass es Biokräuter sind. Deine Mischung hört sich sehr gut an.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Wir haben hier Wiesen, die geschützt sind. Da kommt kein Dünger drauf und anderes auch nicht. Dort habe ich auch immer Kräuter geholt, Huflattich und Kamille zum Beispiel. Auf manche Wiesen komme ich auch mit Fridolin nicht mehr gut. Dannnsammelt die Freundin aus der Elsteraue für mich mit. Im Garten wachsen jetzt auch Pflanzen mit Heilwirkung wie Mädesüß und Wasserdost. Ich glaube, ich brauche die Beschäftigung mit den Pflanzen.
      Liebe Grüße und lass dir deinen Tee gut schmecken.

  6. Ich bewundere immer die Menschen, die mit Kräutern so viel anfangen können. Mir fehlt da die Muse und Kenntnis dafür. Nur Minze hatte ich mal so viel im Garten, die habe ich getrocknet, gerebelt und in Gläser abgefüllt zu Weihnachten verschenkt.
    Liebe Abendgrüße von Kerstin.

    1. Stimmt, liebe Kerstin, verschenken kann man das auch. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Hagebutten möchte ich verschenken und den Beutel aus Leinen zum Aufbrühen gleich mit.
      Herzliche Grüße in die Aue.

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